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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und stieß sie weg. »Nein«, sagte er trotzig, den Kopf leicht gesenkt. Sein Körper schwankte gefährlich. »Erst musst du zuhören.«
    »Morgen, Sabin«, versuchte es Soscha erneut. »Ich rufe die Diener, damit sie dir helfen.«
    »Nein!«, rief er und schüttelte den Schädel übertrieben heftig. Seine freie Hand schlug gegen den Brustkorb. »Erst muss ich dir meine Liebe gestehen. Meine ewige Liebe. Danach kann die Welt untergehen.« Seine Augen verengten sich. »Liebst du mich auch, Soscha?«
    Sie spähte in Richtung der Treppe, ob sich bereits einer ihrer Angestellten sehen ließ, um ihr Beistand zu gewähren. »Aber natürlich«, beschwichtigte sie ihn und tätschelte seine Wange. »Und nun ab ins Bett mit dir.«
    Der Tersioner stierte sie an. »Ich glaube dir nicht. Du musst es mir beweisen.« Er nahm einen Schluck aus der Flasche. »Auf der Stelle.« Soscha konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Lage sich zuspitzte. »Ha! Ich weiß es, du willst nichts mit einem Versager zu tun haben, nicht wahr? Das ist es doch«, brabbelte er schwer.
    Seine Beine gaben nach. Sabin plumpste auf einen Stuhl und setzte die Flasche an, doch sie polterte auf den Boden, wo sie splitternd zerbarst.
    Soscha versuchte an ihm vorüberzueilen, um die Diener zu benachrichtigen, damit sie ihr den unzurechnungsfähigen Mann vom Hals schafften, der sich in ein paar Stunden gewiss nicht mehr an seine Taten würde erinnern können. Doch die muskulöse Rechte des Tersioners ruckte vor und schloss sich unsanft um ihr Handgelenk, während seine Linke ungeschickt nach dem anderen Arm grabschte. »Komm her, Soscha«, nuschelte er und zog sie zu sich heran.
    Die Ulsarin erinnerte sich deutlich an die Unterrichtsstunden in der »Verlorenen Hoffnung« und an jeden Punkt des menschlichen Körpers, an dem die richtige Berührung immense Schmerzen verursachte. Dieses Wissen wandte sie nun gegen Sabin an, der daraufhin mit einem Stöhnen zu Boden sank und in die Glasscherben fiel. Sie bohrten sich durch seine Haut, zerschnitten sie und ließen den Mann fluchend in die Höhe fahren.
    Soscha erkannte mit Schrecken, dass Sabin ein intensives Leuchten umgab. Die Magie würde jeden Augenblick losbrechen.
    Alkohol und verletzte Gefühle, die schlimmste Kombination, die ich mir vorstellen kann. Beschwichtigend hob sie die Hände, sprach langsam und betont. »Sabin, nein. Beruhige dich. Ich wollte dir nicht wehtun. Alles wird gut. Atme langsam.«
    »Versager«, stammelte der Tersioner und starrte auf seine blutenden Unterarme und Hände. Sein hölzerner Blick richtete sich auf die junge Frau. Urplötzlich brüllte er auf. Wie ein Freudenfeuer in der tiefsten Schwärze, so empfand Soscha das blaue Aufglühen der Magie um Sabin herum. Kurz darauf entluden sich die Energieströme ungezügelt in den Raum.
    Unterschiedlich dick traten sie aus dem Tersioner aus, durchschlugen Möbel, frästen schwarzen Bahnen in die Wände und brachten Gegenstände zum Zerspringen.
    Gleich mehrere der zuckenden Strahlen erfassten Soscha, die dem Unheil nicht mehr ausweichen konnte. Lava schien durch sie hindurchzuschießen, sie fühlte sich aufgebläht und fürchtete, unter dem Ansturm der ungebändigten Kraft wie ein übervoller Weinschlauch zu bersten. Kreischend fiel sie auf den Boden und zuckte verkrampft.
    Die knisternden Blitze aus Sabins Körper wurden schwächer und schwächer, nur die blauen Bahnen zwischen ihm und ihr rissen nicht ab. Im Gegenteil, sie bündelten sich zu einem einzigen Band, und das Knistern wurde zu einem aggressiven Zischen.
    Langsam ging er auf sie zu, jeder Schritt kostete ihn Mühe und Anstrengung. Bei der jungen Frau angelangt, brach er in die Knie und sank mit einem Stöhnen nach hinten um. Wie ein einfarbiger Regenbogen stand die blaue Magie über den beiden Menschen, die Enden jeweils in den Leibern versenkt.
    Abrupt riss der Strahl ab.
    Beißende Qualmwolken schwebten im Raum, in den nun die verschreckten Diener und Stoiko in ihren Schlafgewändern stürmten, um nach dem Rechten zu sehen. Der Gestank im Zimmer ließ alle würgen.
    Der erste der Bediensteten fiel ansatzlos in Ohnmacht, als er den Blick auf den Tersioner richtete. Anstelle des kräftigen Minenarbeiters lag der modrige, halb eingefallene Leichnam eines Greises im Zimmer, an dem nur die Reste der verschmorten Kleider einen Hinweis darauf gaben, um wen es sich in Wirklichkeit handelte.
    Stoiko eilte zu der

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