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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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sie sich denken können, dass wir nach Berce wollen. Begreifst du?«
    »Ja, ja«, maulte Léti. Sie klang keineswegs überzeugt.
    »Wir werden uns nicht jedes Mal verstecken. Wir tun es diesmal, weil es sein kann, dass der Reiter einer der Mörder ist, die uns verfolgen. Hinter Benelia wird es einfacher. Sie können nicht alle Straßen Loreliens überwachen, dazu bräuchten sie Hunderte von Männern.«
    »Dame Corenn, Ihr habt unsere Lage treffend beschrieben. Aber von Euch hätte ich auch nichts anderes erwartet.«
    »Habt Dank, Meister Grigán.«
    Yan hatte sich wohlweislich aus dem Gespräch herausgehalten, denn er wollte sich auf keinen Fall auf eine Seite schlagen müssen. In einen Streit hineingezogen zu werden, war das Letzte, was er gebrauchen konnte. Er ahnte jedoch, dass entweder Corenn oder Léti ihn nur allzu bald um seine Meinung bitten würde.
    Grigán befreite ihn aus der Zwickmühle. »Nimm deinen Bogen und komm mit. Léti, würdest du bitte dein Pferd ruhig halten, wenn du mit dem Gezeter fertig bist?«
    »Wo geht Ihr hin? Ich komme mit.«
    Der Krieger antwortete nicht und stapfte davon. Yan warf seiner Freundin einen bedauernden Blick zu und folgte Grigán.
    Noch nie war Léti so gedemütigt worden. Sie war so zornig, dass sie mit bloßen Händen einen Baum hätte ausreißen können. Sie trat zu dem widerspenstigen Pferd und zwang es allein mit den Augen zur Ruhe. Das Tier war so klug, sich zu fügen.
    Léti lief eine Weile unruhig auf und ab, bis sie es nicht länger aushielt und mit ihrer Wut herausplatzte. »Tante Corenn! Ich schätze Grigán sehr, und ich bin froh, dass er bei uns ist. Ich weiß, dass wir ihm unser Leben verdanken. Aber hat er deshalb das Recht, uns wie Kinder zu behandeln, als wären wir eine nutzlose Last?« Sie hielt kurz inne. »Wie kannst du das als Frau und Mutter des Ständigen Rats nur hinnehmen?«
    Sie bedauerte die letzten Worte, noch bevor sie sie zu Ende gesprochen hatte. Doch es war zu spät. Corenn, die geborene Diplomatin, die für ihren Gleichmut bekannt war und so vieles verzieh, sah ihr streng in die Augen.
    »Léti, hat dich schon mal jemand verfolgt?«
    »Nein«, antwortete das Mädchen verlegen.
    »Hast du schon einmal die Verantwortung für das Leben mehrerer Menschen getragen?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Weißt du, was es heißt, im Untergrund zu leben? Kennst du dich mit Gefahren aus? Weißt du auch nur, wie man kämpft?«
    »Nein, ich weiß nicht, wie man kämpft. Ich habe noch nie jemanden getötet, und ich habe auch noch nie eine rohe Qualle gegessen!«
    »Grigán hat all dies und noch mehr Schrecken erlebt. Er will nur unser Bestes, und wir müssen ihm vertrauen.«
    »Dazu bin ich ja bereit! Aber warum bittet er Yan, ihm zu helfen, und mich nicht?«
    »Das hat nichts mit dir zu tun. Daran sind seine Erziehung und seine Überzeugungen schuld. In seinen Augen - und in denen aller Bewohner der Unteren Königreiche - sollten Frauen nicht kämpfen. An deiner Stelle würde ich erst gar nicht versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Aber das ist doch dumm! In der Armee des Matriarchats kämpfen Frauen Seite an Seite mit Männern, und zwar genauso gut!«
    »Glaubst du? Stimmt, wir haben ein paar Hauptfrauen und zahlreiche Kriegerinnen. Aber sind sie wirklich ebenso geschickt im Kampf wie die Männer?«
    Léti war vollkommen entgeistert. Ihre ganze Erziehung beruhte auf der Gleichheit der Geschlechter, wenn nicht sogar auf einer gewissen Überlegenheit der Frauen. Und nun behauptete die Hüterin der Tradition höchstselbst das Gegenteil. »Im Grunde teilst du seine Ansicht«, sagte sie ungläubig.
    »Vielleicht. Ich kenne Grigán schon sehr lange und begebe mich gern in seine Obhut.«
    Doch Léti war noch nicht fertig. »Ich finde, dass er unrecht hat. Eine Frau ist nicht weniger dazu fähig, stumpfsinnig Schwerthiebe zu verteilen, als ein Mann.«
    Corenn ließ die Sache auf sich beruhen. Der Verlauf, den das Gespräch nahm, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie wollte nicht, dass ihre einzige verbliebene Verwandte es sich in den Kopf setzte, gegen die Züu in den Kampf zu ziehen.
    Yan und Grigán versteckten sich am Waldrand, von wo aus sie den Weg gut überblicken konnten. Der Reiter war nun fast auf ihrer Höhe.
    Er war mittleren Alters und trug ein schlichtes Priestergewand. Außer seiner Hast war nichts an ihm besonders verdächtig. Yan war überzeugt, dass er nicht ihretwegen hier war.
    »Nimm einen Pfeil und halte dich bereit.«
    Grigán

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