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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Münzen interessiert. Er hatte noch nie lorelisches Geld gesehen. »Wie viel kostet ein Pferd?«
    »Sieben bis acht Silberterzen. Du kannst bei neun aufhören, und der Verkäufer wird dir die Geschichte des Bauerntölpels ohne Probleme abkaufen. Glaubst du, das schaffst du?«, fragte er süffisant.
    Yan hob den Kopf und warf ihm einen gekränkten Blick zu. Bei Eurydis - Grigán grinste! Er zeigte ja geradezu menschliche Züge!
    Er erwiderte das Grinsen. Der Scherz ging zwar auf seine Kosten, aber immerhin hatte der Krieger guten Willen gezeigt.
    »Kauf auch etwas zu essen«, bat Corenn. »Etwas Brot, Käse und Wurst. Eine ordentliche Mahlzeit wird uns gut tun.«
    »Einverstanden.«
    »Versuch, alles am gleichen Ort zu besorgen. Es muss dich ja nicht gleich das ganze Dorf in Erinnerung behalten.«
    »Ja.«
    »Und trödel nicht herum.«
    »Ja. Ist das alles? Das Dorf scheint ja unglaublich gefährlich zu sein.«
    »Ich meine es ernst. Vergiss nicht, wir alle könnten in der nächsten Dezime tot sein.«
    »Ihr versteht es wirklich, einem Mut zu machen.«
    Kurz darauf hielten sie an, und Léti übernahm Yans Pferd. Sie und ihre Tante ritten los. Grigán wollte ihnen folgen, doch Yan rief ihn zurück.
    »Wartet! Ich hoffe, das ist kein Trick, um mich loszuwerden.«
    Grigán sah ihn ehrlich bestürzt an. »Ich sagte, du könntest mitkommen, und das meinte ich auch so. Ich pflege mein Wort zu halten.« Er trieb sein Pferd zum Trab an. Dann drehte er sich um und fügte grinsend hinzu: »Außerdem besorgst du das Essen!«
    Yan fiel ein Stein vom Herzen. Offenbar hatte Grigán ihn als Gefährten akzeptiert.
    Mit großen Schritten marschierte er auf das Dorf zu. Die anderen vermisste er schon jetzt.
     
     
    Trotz seiner beschwingten Stimmung dauerte es eine Weile, bis Yan Jerval erreichte. Sie hätten sich näher am Dorf trennen sollen. Von Fußmärschen hatte er die Nase voll, aber dummerweise hatte er nicht eher daran gedacht.
    Erleichtert stellte er fest, dass alles ruhig war, und seine Gefährten das Dorf anscheinend ohne Schwierigkeiten durchquert hatten.
    Bis zu diesem Tag war Yan noch nie aus dem Matriarchat herausgekommen, und so wandte er neugierig den Kopf nach allen Seiten, damit ihm auch ja nichts entging. Enttäuscht stellte er fest, dass Jerval im Grunde genauso aussah wie Eza. Die Einwohner trugen andere Gewänder, und die Bauweise der Häuser erschien ihm fremdartig, aber das war auch schon alles.
    Wahrscheinlich ähnelten sich alle Dörfer der Oberen Königreiche mehr oder minder, und Jerval war nur zwei Tagesreisen von seinem Heimatdorf entfernt. Benelia, Lorelia - das würde etwas anderes sein!
    Er ging auf ein paar Kinder zu, die mit Holzschwertern spielten, und fragte sie, wo er ein Pferd kaufen könne. Sie starrten ihn verständnislos an. Verflixt, er hatte Kauli gesprochen. Er wiederholte die Frage auf Itharisch, und hoffte, dass die Kinder von eurydischen Priestern unterrichtet wurden.
    Ihre Gesichter hellten sich auf, und sie führten ihn in eine Gasse, an deren Ende ein Pferch war. Ein dickbäuchiger Mann mit Glatze kam auf ihn zu und rieb sich geschäftig die Hände.
    Der Handel war schnell geschlossen. Yan suchte sich ein Tier aus, wobei er nur auf die Farbe des Fells achtete, da er keine Ahnung von Pferden hatte. Dann feilschten sie eine Weile und einigten sich bald auf einen Preis von neun Terzen für das Tier, einen schlichten Sattel und Zaumzeug. Yan musste noch nicht einmal seine Geschichte erzählen, denn dem Züchter war völlig egal, wofür er das Pferd brauchte.
    Yan bat das älteste der Kinder, die ihn immer noch umringten, seine Besorgungen zu erledigen. Er gab ihm drei Silberterzen und versprach, ihm etwas von den Einkäufen abzugeben. Der Junge rannte davon, den Rest der Bande im Schlepptau.
    Der Züchter brachte den Sattel und das Zaumzeug und führte das Pferd durchs Gatter. Yan fummelte an den Riemen herum und versuchte linkisch, dem sich sträubenden Tier den Sattel aufzulegen. Irgendwann verlor der Händler die Geduld und nahm die Sache selbst in die Hand.
    Als das Pferd aufgezäumt war, streichelte Yan ihm den Hals und wartete auf die Kinder. Wo blieben sie nur? Er ging zum Anfang der Gasse und blickte nach rechts und links in die Hauptstraße. Ein Junge rannte davon, als er ihn sah.
    Nun gut. Eine Lektion hatte Yan gelernt: Lorelische Kinder waren nicht unbedingt ehrlich.
    Mit dem restlichen Geld erledigte er seine Einkäufe selbst. Dann knotete er das Bündel an einen Gurt und

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