Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Spuren zu entfernen«, sagte Corenn.
    »Falls wir noch die Gelegenheit dazu haben«, murmelte Grigán.
    Er hatte es mittlerweile aufgegeben, diesen undisziplinierter Haufen zum Schweigen bringen zu wollen.
    Alle waren nun in heller Aufregung. Sein Herzschlag dröhnte Yan in den Ohren, er kam ihm lauter vor als seine Schritte. Léti hatte Angst, eine schaurige Entdeckung zu machen, und der Abstieg in die Untiefen des Bergs trug nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei. In Bowbaq löste der unterirdische Gang Beklemmung aus. Das Rauschen eines Bachs in der Tiefe und das Wasser, das von den Wänden tropfte, verstärkten sein Unbehagen. Rey versuchte sich vorzustellen, was am Ende des Gangs auf sie wartete. Sicher etwas Rätselhaftes, das ihr Leben für immer verändern würde.
    »Ich hoffe nur, wir müssen nicht schwimmen«, brummte Bowbaq. »Da mache ich nicht mit. Ich kehre sofort um.«
    »Keine Angst. Du bekommst höchstens etwas nasse Füße.«
    Der Gang endete an einem riesigen unterirdischen See, das andere Ufer war in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Grigán wartete, bis alle zu ihm gestoßen waren.
    »Wie schön«, sagte Léti. Sie war froh, nichts Unheimliches zu entdecken.
    Yan ging in die Hocke, schöpfte etwas Wasser und führte die Hand an die Lippen. »Es ist salzig.« Er verzog das Gesicht. »Das ist Meerwasser.«
    »Eigentlich führt der See Süßwasser, aber sein Ufer besteht aus Salz«, erklärte Corenn.
    »Grigán, mein Freund«, sagte Bowbaq flehend. »Bitte sagt nicht, dass wir da rüber müssen.«
    »Hab keine Angst. Wir gehen am Ufer entlang.«
    Hintereinander marschierten sie den schmalen, unebenen Pfad zwischen See und Felswand entlang. Bald war der Gang, durch den sie gekommen waren, außer Sicht.
    Yan schätzte, dass die Höhle in Länge und Breite etwa hundertzwanzig Schritte maß, vielleicht sogar mehr. Um die genaue Größe herauszufinden, hätten sie einmal um den See herumgehen müssen, da die Fackeln nicht ausreichten, um die Höhle vollständig auszuleuchten. Er musste sich auf seine Füße konzentrieren, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und in das schwarze Wasser zu fallen.
    Alle gelangten trockenen Fußes ans Ziel. An einer Stelle war der Uferpfad eingestürzt, und sie mussten über eine Lücke springen, die etwa einen Schritt breit war. Nur Corenn tat sich schwer, da sie wenig Vertrauen in die Kraft ihrer Beine hatte. Schließlich trug Bowbaq sie kurzerhand über die Spalte.
    »Es ist ein Jammer, dass wir keine Spuren hinterlassen dürfen«, sagte die Ratsfrau, als sie wieder mit beiden Füßen auf dem Boden stand. »Seit Jahren schon will ich an dieser Stelle eine kleine Brücke bauen.«
    »Ihr könntet irgendwo einen Balken verstecken«, schlug Yan vor. »Und ihn jedes Mal hinlegen und wieder wegnehmen.«
    »Keine schlechte Idee. Ich werde darüber nachdenken.«
    Kurz darauf endete der unwegsame Pfad am Fuß einer Wand, in der ein drei Schritt hoher Riss klaffte. Grigán bat um eine Fackel, zog sein Schwert und betrat den schmalen Gang, gefolgt von Rey mit einer Armbrust.
    Bowbaq hatte das Gefühl, die Erde verschlinge ihn. Um durch die enge Felsspalte zu passen, musste er sich seitlich vorwärtsschieben. Er konnte sich kaum bewegen und fürchtete, jeden Moment stecken zu bleiben und nie wieder Tageslicht zu sehen. Da war ihm sogar das Meer lieber.
    Allmählich wichen die Wände immer mehr zurück, und der Spalt verbreiterte sich zu einem Gang. Schließlich gelangten sie in eine weitere Höhle.
    »Stehen bleiben«, befahl Grigán.
    Er durchbohrte die Dunkelheit mit seinem Blick. Léti fand das ziemlich lächerlich, schließlich war es stockfinster. Oder lauschte er etwa? Sie spitzte die Ohren, hörte aber nichts als das entfernte Rauschen des Meers.
    Grigán machte einen Erkundungsgang. Die Szene hatte etwas Unwirkliches an sich: Ein von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleideter Mann irrte im Lichtschein einer flackernden Fackel durch die Finsternis. Schließlich kam er zurück.
    »Alles ruhig. Da ist niemand, Corenn.«
    »Dann habe ich mich geirrt …«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das werden wir später sehen …«
    »Da wir gerade darüber sprechen«, mischte sich Rey ein. »Wäre es jetzt vielleicht möglich, zu erfahren, worum es hier geht?«
    »Ich will euch die Überraschung nicht verderben«, antwortete Grigán. »Aber ich will euch etwas zeigen. Kommt mit, aber passt auf, wo ihr hintretet.«
    Die Gefährten folgten ihm. Nur Corenn ließ sich auf dem Boden nieder

Weitere Kostenlose Bücher