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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schweißperlen traten ihr auf die Stirn, obwohl sie am Rest des Körpers fröstelte. Sie wusste, wer es war. Sie wusste es instinktiv. Nicht Allanon. Nicht Bremen. Auch nicht Galaphile. Nicht hier in der Verfemung. Sie hatte die Bedeutung des Ortes vergessen, an dem sie sich befand. An diesem Ort gab es nur Geschöpfe, die aus der Welt der Feen verbannt worden waren. Sie war an einem Ort, an den sich nur jene begeben würden, die sich mit solchen Kreaturen wohl fühlten.
    Dies galt auch für die Toten.
    Welchen Schatten würden solche Wesen anziehen? Nur einen, erkannte sie zu spät.
    Den Schatten des rebellischen Druiden Brona.
    Es war der Dämonenlord.
    Nachdem Grianne Ohmsford als Kind verschleppt worden war und ihre Ausbildung zur Ilse-Hexe begonnen hatte, war Angst das erste Gefühl gewesen, das zu beherrschen sie gelernt hatte. Zu Beginn war es nicht leicht gewesen. Ihre Familie war umgekommen, und davon wurde sie noch heimgesucht. Außer ihrem Retter, dem Morgawr, hatte sie keine Freunde, und der war so finster wie nichts, was sie sich in ihren schlimmsten Albträumen je vorgestellt hatte. Er erwies sich als ungeduldig und streng, und wenn sie nicht schaffte, was er verlangte, machte er ihr klar, welche Folgen ein Scheitern haben würde. Sie brauchte Jahre, um ihre Angst zu überwinden und sich selbst ausreichend abzuhärten, bis sie sich am Ende vor nichts mehr fürchtete, nicht einmal vor ihm.
    Doch jetzt fürchtete sie sich. Die Angst kehrte in lähmenden Wellen zurück, sie entzog ihr alle Kraft und ließ sie wie angewurzelt stehen. Es war der Dämonenlord, den sie gerufen hatte, das mächtigste und gefährlichste Wesen, das je gelebt hatte. Was konnte sie schon von ihm erwarten?
    Die riesige Erscheinung schwebte noch näher über das Wasser auf sie zu.
    - Sprich meinen Namen Sie konnte nicht. Sie konnte ihn lediglich anstarren. Diesmal hatte sie ihren schlimmsten Fehler begangen, und sie hatte schon viele gemacht. Den ärgsten Feind der Druiden hatte sie gerufen, den unerbittlichsten Widersacher, um ihn um Hilfe zu bitten, die sie von ihm nicht erwarten durfte. In ihrer Vorstellung war niemand außer Walker erschienen, wie immer, wenn sie zum Hadeshorn ging. Aber es handelte sich nicht um das Hadeshorn ihrer Welt, sondern um das in der Verfemung, und natürlich ergab es Sinn, das in der Welt des Jarka Ruus, des Verbannten Volkes, in der Welt der Geächteten und Gehassten, Bronas Schatten erscheinen würde. Sie spürte seine Ungeduld; er würde nicht mehr lange auf ihre Antwort warten. Wenn sie ihm den Namen verweigerte, würde er verschwinden und in die Unterwelt zurückkehren. Und mit ihm würde sie ihre letzte Hoffnung verlieren. Nicht mit ihm zu sprechen war sinnlos. Gewiss wusste er längst, wer sie war und was sie hier tat. Er wusste, wonach sie suchte.
    »Niemand spricht deinen Namen aus«, antwortete sie.
    - Du wirst es tun. Du wirst alles wagen, Ilse-Hexe. War das nicht schon immer so -
    Innerlich krümmte sie sich, doch blieb ihre Miene reglos. »Du bist Brona«, sagte sie, »der Dämonenlord.«
    - Ich bin der, den du genannt hast, Straken. Der Name löst Angst bei dir aus. Er lässt dich an dem zweifeln, was du getan hast. So sollte es sein. Sag mir, warum rufst du mich -
    Sie brachte all ihren Mut auf und redete sich ein, dass er tot war, nur ein Schatten, der nicht fähig war, ihr körperlichen Schaden zuzufügen. Lebendig hätte er eine sehr reale Bedrohung dargestellt. Tot traf das nur dann zu, wenn sie es ihm gestattete. Solange sie ihn auf Abstand hielt und ihre Gefühle beherrschte, befand sie sich in Sicherheit. Das redete sie sich ein und glaubte es doch nicht ganz. Schließlich war sie nicht in den Vier Ländern. Sie war in einer anderen Welt, und hier mochten andere Regeln gelten.
    »Ich habe mich verirrt, und ich möchte zurück nach Hause.«
    - Du trägst dein Zuhause in dir, dunkel und zerrissen wie die Robe, die mir vom Leibe hängt. Du trägst es in deinem Herzen, einem armseligen, leeren Gefäß. Frag mich etwas Besseres -
    Hinter ihm grummelte der See unzufrieden, und einige niedere Schatten tauchten neben dem Dämonenlord auf und schwebten dort vorsichtig über der Oberfläche.
    »Wer hat mich hergeschickt?«, fragte sie ihn.
    Er gab einen Laut von sich, bei dem es sich um Lachen oder um etwas Schrecklicheres handeln konnte. Unter ihm zischte und dampfte das Wasser.
    - Nicht jene, die du im Verdacht hast, törichtes Mädchen -»Nicht die anderen Druiden? Die haben mich nicht

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