Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
Wald auf eine Lichtung, und Grianne erkannte den Ort, nach dem sie gesucht hatten. Sie packte Pen am Arm und nickte ihm zu, sagte jedoch nichts. Der Junge grinste, eine entwaffnende Geste, die sie lächeln ließ. Es war so gut wie vorüber.
Sie hielt nach Weka Dart Ausschau, doch war er nirgendwo zu sehen.
Pen bemerkte ihren Blick. »Wo ist er, Tante Grianne? Ich dachte, er würde hier auf uns warten.«
Einen Moment lang nahm sie sich die Zeit, um die Bäume abzusuchen, um die Düsternis abzusuchen, die nicht nur den Tag verhüllte, sondern auch ihre eigene Erkenntnis dessen, was passiert war.
»Er kommt nicht«, sagte sie.
Der Junge starrte sie an. »Warum sollte er nicht kommen? Will er nicht fort von hier?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Und mir ist auch nicht klar, ob er es selbst weiß. Ich glaube, er hat Angst. Davor, dass er nicht mitkann, wenn der Dunkelstab ihn nicht akzeptiert. Oder mitzukommen und nicht das vorzufinden, was er erwartet. Vielleicht eine Mischung aus beidem.«
Penderrin senkte den Blick. »An seiner Stelle würde ich nicht hier bleiben. Ich würde die Chance ergreifen, dass es etwas Besseres gibt.«
Sie holte tief Luft. Natürlich konnte sie ihre Magie einsetzen, um den Ulk Bog zu finden. Möglicherweise war er ganz in der Nähe und wartete ab, ob sie nach ihm suchen würden. Vielleicht stellte er sie auf die Probe. Aber tief im Herzen wusste sie, dass das nicht stimmte; er war weit fort und hatte sie längst hinter sich gelassen. Sie war jemand, den er kennen gelernt und dem er geholfen hatte, jemand, mit dem er prahlen konnte. Aber sie würde nur eine Erinnerung bleiben.
Würde er versuchen, zu Tael Riverine zurückzukehren und wieder sein Fänger zu werden? Würde er das Risiko eingehen, dass der Straken-Lord nichts von seiner Beteiligung an ihrer Flucht erfahren hätte oder ihm vergeben würde? Bei dem Ulk Bog konnte man keine Voraussage wagen.
Weka Dart.
Sie sagte seinen Namen im Stillen vor sich hin und rief sich Bilder von ihm vor Augen, die sie, wie sie glaubte, niemals vergessen würde.
»Wir müssen los«, sagte sie unvermittelt zu Pen. »Wir können nicht auf ihn warten. Benutze den Stab.«
Der Junge holte den Dunkelstab hervor und stellte ihn mit dem dicken Ende nach unten auf den Boden, während er die Hände um die beschnitzte Oberfläche legte. Die Runen leuchteten sanft und flackerten dunkelrot in der Düsternis, die wegen des Sturms trotz der Mittagszeit herrschte.
»Leg deine Hände zu meinen«, sagte er.
Sie streckte die Hände aus und verharrte dann. »Pen, hör mal zu. Sie werden uns auflauern, wenn wir zurückkommen - Shadea a'Ru und diejenigen, die sich mit ihr verbündet haben. Sie werden inzwischen herausgefunden haben, wohin du verschwunden bist, und sich auf die Möglichkeit meiner Rückkehr vorbereitet haben. Und sie wissen genau, wo sie nach uns suchen müssen. In dem Moment, in dem sie uns sehen, werden sie über uns herfallen und versuchen, uns beide zu töten. Darauf solltest du gefasst sein. Am besten hältst du dich hinter mir und wartest dort, bis du eine Chance hast wegzulaufen. Nutze jede Chance! Warte nicht auf mich. Lauf einfach so weit du kannst. Hast du verstanden?«
Er nickte, wirkte jedoch unsicher.
Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. »Du hast großen Mut bewiesen, als du hierher gekommen bist, um mich zu retten. Ich kenne niemanden, der das geschafft hätte, außer vielleicht deinem Vater. Deshalb bin ich es ihm schuldig, für dich zu tun, was du für mich getan hast. Ich möchte dich ihm heil und in einem Stück zurückgeben, wenn diese Sache vorbei ist, Penderrin. Wirst du dich an das halten, worum ich dich gebeten habe?«
Er nickte erneut, entschlossener diesmal. »Ja, Tante Grianne.« Sie nahm die Hände von seinen Schultern. »Bist du bereit?« Er holte tief Luft. »Bin ich.«
»Auf nach Hause.«
Sie legte ihre Hände um den Stab und packte fest zu.
Achtundzwanzig
Der Übergang ging rasch vonstatten. Die Runen leuchteten intensiver und gewannen Kraft aus der Berührung. Grianne blinzelte wegen des plötzlichen grellen Lichts und spürte dann eine Art gleitende Bewegung in dem Raum, in dem sie stand. Das Grau der Verfemung wurde langsam schwarz, als hätte der Sturm sie erreicht und wollte sie nun einschließen. All das fand binnen weniger Sekunden statt, und sie hatte kaum Zeit zu erfassen, was passierte. Sie blickte zu Pen, der den Dunkelstab auf der anderen Seite hielt und die Augen
Weitere Kostenlose Bücher