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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ereignisse vorbereitete. Sie glaubte zwar, sie würde ihre Magie nicht benutzen müssen, doch wollte sie nicht das Risiko einer Überraschung eingehen. Sen Dunsidan konnte sie nicht vertrauen, dass er sich ihr gegenüber ehrenwert verhalten würde, selbst nicht, wenn sie ihn als Staatsgast besuchte. Eine Sache hatte sie schließlich über den Premierminister gelernt: Er tat alles, was notwendig war, um das zu erreichen, was in seinem Sinne lag. Der Gang endete vor einer mit Schnitzereien verzierten, zweiflügeligen Tür, die offen stand und durch die Licht in den Korridor fiel. Der Raum dahinter wurde von Kerzen erhellt, doch in den Ecken und an den Seiten herrschte tiefste Dunkelheit. Sie hörte Sen Dunsidans Stimme, der sanft und verführerisch sprach, ein Zischen in der Stille. Die Stimme einer Schlange, dachte sie. Aber sie wusste, wie sie den Zähnen dieser Schlange das Gift entziehen würde.
    Der Beamte drehte sich mit fragender Miene zu ihr um, als sie die Tür erreichten, und war nicht sicher, was er als Nächstes tun sollte. Sie löste das Problem für ihn, indem sie ihn mit einer Hand im Nacken packte und vor sich in das Zimmer führte.
    Sen Dunsidan saß auf einem Sofa an der seitlichen Wand, trank Wein und sprach mit einem schattenhaften Wesen, das in der Ecke des Zimmers saß, wo es am dunkelsten war. Shadea durchsuchte den Raum rasch, entdeckte nur die beiden und sonst niemanden, rauschte auf Sen Dunsidan zu und stieß ihm seinen Beamten vor die Füße. »Seid Ihr nun bereit, mich zu empfangen, Premierminister?«, fragte sie leise. Sie beäugte das Glas mit Wein, aus dem er gerade einen weiteren Schluck nehmen wollte, und lächelte. »Macht nur. Trinkt.« Das tat er und beobachtete sie dabei aufmerksam. Ihr Erscheinen war gewiss überraschend, doch gewiss nicht gänzlich unerwartet für ihn. Ein Mann wie er war niemals ganz unvorbereitet. Sie deutete auf den Beamten, der entsetzt ein paar Worte hervorstieß, sich rasch vom Boden erhob und aus dem Zimmer stürzte.
    »Ich wollte gerade zu Euch kommen«, sagte Sen Dunsidan, stellte das Glas ab und stand auf. »Aber bevor wir uns treffen, wollte ich mir nur zurechtlegen, was ich sagen möchte.«
    »Ihr habt Zeit gehabt, Euch genug Ansprachen für ein ganzes Jahr zu überlegen. Was gibt es für ein Problem? Fehlen Euch die Worte? Hat Euch Eure rednerische Begabung plötzlich verlassen?« Sie hielt kurz inne. »Oder macht Ihr Euch einfach nur Sorgen, wie ich Eure Falschheit auffassen könnte, weil Ihr ohne mein Wissen auf der prekkendorranischen Anhöhe gehandelt habt?«
    Die Miene des Premierministers verdüsterte sich. »Ich brauche mich dafür nicht zu rechtfertigen. Ich habe gehandelt, als sich eine Gelegenheit geboten hat, so wie Ihr es an meiner Stelle ebenso getan hättet. Hätte ich gewartet und Euch um Eure Stellungnahme gebeten, wäre die Gelegenheit ungenutzt verstrichen. Wollt Ihr mich etwa darin unterweisen, wie ich die Föderation zu führen habe? Ich tue, was ich tun muss.«
    »Ja«, stimmte sie zu. »Und Ihr erzählt mir auch beizeiten davon, scheint es. Ich verurteile Euch nicht, weil Ihr die Freien angegriffen habt. Ich schätze es nur nicht, dass Ihr es unterlassen habt, mich zu informieren. Das riecht nach einer Unabhängigkeit, die an Rebellion grenzt. Sind wir an einem Punkt angelangt, an dem Ihr glaubt, das Bündnis mit mir nicht mehr zu benötigen? Oder die Unterstützung des Druidenordens? Meint Ihr, aufgrund Eures Erfolgs seid Ihr stark genug, um gar keinen Verbündeten mehr zu brauchen? Habt Ihr diesen Kurs eingeschlagen?«
    Sie wandte sich der schattenhaften Gestalt in der Ecke zu. »Oder holt Ihr Euch bei jemand anderem Rat, bei jemandem, den Ihr für geeigneter haltet?«
    Es entspann sich langes Schweigen. Dann erhob sich die Gestalt in der Ecke geschmeidig. »Er sucht Rat bei jemandem, der im Grunde seines Herzens die besten Interessen verfolgt, Shadea.«
    »Iridia.«
    Sie spuckte den Namen aus wie einen Fluch. Iridia Eleri - oder zumindest eine blasse Imitation der Elfenzauberin - trat ins Licht. "Wen auch immer Shadea erwartet hatte, ganz bestimmt nicht Iridia. Es gab keinen Grund für ihre Anwesenheit hier, weder als Verbündete von Sen Dunsidan noch als seine Hörige.
    Schockierender war allerdings, wie ihre einstige Freundin aussah - blutleer und leblos, dürr bis hin zur Magerkeit, und ihr Blick war so hart wie nie zuvor. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, doch kam Shadea nicht auf Anhieb darauf, was.
    »Hast du gedacht,

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