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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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langer, langer Zeit immer getan hatte.
    Imset zog sich in eine Ecke des Zimmers zurück, um keinesfalls den Energiestrom ihres Kristalls zu stören, aber nah genug zu sein, um helfend eingreifen zu können.
    Wenige Augenblicke später hatte der Geist den Körper seiner Gefährtin verlassen und durchflog die Dimensionen, immer auf der Suche nach Spuren, die Kira hinterlassen haben könnte. Anubis hatte zwar Andeutungen gemacht, aber keine genauen Angaben, wie und wo die verlorene Seele gefunden werden könnte.
    Stunde um Stunde wartete Imset geduldig auf die Rückkehr seiner Partnerin, deren entspannte Gesichtszüge keinerlei Gefahr andeuteten. Ab und zu huschte sogar ein kleines Lächeln über ihr Gesicht.
    Die Sonne hatte bereits den Zenit überschritten, als Neri erste Anzeichen ihrer Rückkehr zeigte. Imset erhob sich, blieb aber abwartend in seiner Ecke stehen. Mit einem tiefen Seufzer schlug Neri die Augen auf.
    „Du siehst glücklich aus“, stellte Imset zufrieden fest. „Hast du brauchbare Informationen bekommen?“
    „Das schon – nur nicht über Kira. Ich war bei meinen Kindern in Ägypten. Ich wollte sie so gerne noch einmal sehen.“ Neri lächelte noch immer.
    Imset nahm sie in den Arm und küsste sie. Er wusste, dass Neri diesen Besuch immer wieder hinausgezögert hatte – nicht seinetwegen, sondern weil sie schlicht und einfach Angst vor diesem Schritt hatte.
    „Mit Kiras Körper scheint alles in Ordnung zu sein. Wo ich doch schon einmal vor Ort war, habe ich nur noch die Zeitebene gewechselt“, erzählte Neri weiter. „Die Nähe der Quelle gibt unglaublich viel Energie. Weiter wollte ich für heute nicht gehen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Kiras Seele die Erde gar nicht verlassen hat und irgendwo auf Hilfe wartet. Ich hoffe nur, dass sie nicht finsteren Mächten in die Hände gefallen ist.“
    „Willst du morgen etwa noch einmal auf Seelenreise gehen?“, fragte Imset erstaunt.
    „Möglich. Ich möchte nur erst ein paar Stunden über die gesammelten Eindrücke nachdenken, ehe ich mich festlege“, sagte Neri zögernd.
    Hand in Hand verließen sie den magischen Raum, den sie wieder mit allen erdenklichen Sperren sicherten. Dann informierte Imset die Magier über Neris Rückkehr, die sich schon auf dem Weg zu Merit-Amun befand, um ihr Nachricht über die Geschwister zu bringen.
    Um nicht alles doppelt erzählen zu müssen, verabredeten sich die beiden Frauen für den Abend, wo auch die beiden Männer mit anwesend sein sollten. Imset war ihr sehr dankbar, auch wenn es nicht seine Kinder waren, lag ihm ihr Wohlergehen sehr am Herzen, schließlich hatte er sie als Lehrer und Berater über viele Jahre betreut.
    Aus genau dem gleichen Grund hatte Safi ebensoviel Interesse. Kein Wunder, dass es ein durch und durch ägyptischer Abend wurde, vom Essen über den Palmwein, bis hin zur Musik, die die beiden Frauen auf Harfe und Doppelflöte darboten. Sie erlebten noch einmal das Gefühl, welches stets bei den Tempelfesten zu Ehren der Götter aufkam und ein ganzes Volk in Ekstase versetzt hatte.
    „Erinnerst du dich an die Bierfeste zu Ehren von Hathor an jedem Neujahrstag?“, fragte Safi Imset.
    Neri hakte ein. „Wobei ich der Überzeugung bin, dass diese Feste ausschließlich auf Sachmet zurückgehen. Ich könnte mich nicht erinnern, jemals Menschenblut bevorzugt zu haben.
    Das Einzige, was ich für mich annehme, sind die Intimitäten nach dem reichlichen Biergenuss, denen sich die Menschen hingaben. Während sich die einen prügelten, gaben sich die anderen der Liebe hin.“
    „Genau genommen habe ich dich auch nie betrunken erlebt“, gab Safi zu. „Egal was du auch getan hast oder tust, du bewahrst immer königliche Würde.“
    „Deshalb lag ihr das Volk auch von Anfang an zu Füßen. Eine bessere Königin hätten sie nicht bekommen können“, warf Imset ein.
    „Und trotzdem schmerzt es sehr, wenn der Mann, den man liebt, offiziell noch mehrere Nebenfrauen hat. Ich bin Isisnofret, der zweiten Großen Königlichen Gemahlin, immer noch dankbar, dass sie sich im Hintergrund hielt, solange ich bei Ramses war. Ihm hätte ich verziehen, wenn er nur mit seinen sieben Hauptfrauen Nachkommen gezeugt hätte.
    Erst spät habe ich begriffen, dass er nirgends etwas anbrennen ließ und schließlich weit über einhundert Kinder von ihm abstammten. Es war auch ein sehr schwacher Trost, dass er mich mehr als die anderen liebte. Ich war eben auch als Lieblingsfrau nur eine unter vielen.“ Neri

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