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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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wollten, dass der nächste Drachen-Wächter zurück auf diesen Planeten kam. Sie hatten ihr Spielchen mit Neri getrieben und warum sollten sie es jetzt nicht auf ihre Tochter ausdehnen?
    In der Verzweiflung bat Safi darum, für einige Wochen den magischen Raum nutzen zu dürfen. Irgendwann schaute Drakos neugierig vorbei und sah wieder das bekümmerte Gesicht vor sich. Es dauerte eben seine Zeit, bis er endlich wieder eine Gefährtin bekam.
    Merit sah sehnsüchtig den beiden anderen Müttern hinterher, deren Kinder im Abstand weniger Tage geboren waren und nun gemeinsam als Spielkameraden aufwachsen konnten.
    Safi hatte sich mit Drakos am Strand in der Nähe der Sandbank getroffen. Die großen gelben Drachenaugen blickten ihn traurig an.
    „Sag mal, Drakos, wann ist auf Dafa die Magie am größten?“, fragte er.
    „Dann, wenn alle fünf Monde voll sind“, antwortete der Wächter.
    „Und wann ist es wieder einmal soweit?“, bohrte Safi weiter.
    „In genau vierzehn Wochen“, sagte Drakos nach kurzem Überlegen. „Aber warum willst du das wissen?“
    „Du wirst es früh genug und als Erster erfahren. Sei bitte an diesem Tag eine halbe Stunde vor Mitternacht auf der großen Wiese hinter der Siedlung – und zu keinem ein Wort, auch nicht zu Imset“, beschwor ihn Safi.
    Drakos nickte. Was auch immer Safi vorhatte, es war sicher seinetwegen. Auch in den folgenden Tagen weihte Safi niemanden in seinen Plan ein, nicht einmal Merit – und Drakos schwieg wie ein Grab.
    Pünktlich erschien er am verabredeten Tag an der genannten Stelle. Safi und Merit näherten sich rasch. Merits Blick war deutlich anzusehen, dass sie noch immer nicht wusste, worum es ging. Fragend schaute sie Drakos an, der auch nur mit den Schultern zucken und mit dem Kopf schütteln konnte.
    „Bring uns zur Quelle“, bat Safi telepathisch.
    Wortlos gehorchte der Wächter. Am Rande des Plateaus setzte er auf und ließ die beiden Atlan absteigen.
    „Sag mir bitte, ob du eine fremde Präsenz fühlst“, sagte Safi wieder nur telepathisch.
    Drakos schloss die Augen. „Wir sind allein“, flüsterte er dann.
    „Gut. Wir haben noch ein paar Sekunden bis Mitternacht“, sprach Safi mit einem Blick auf die Monde. Er zog seinen Umhang von den Schultern und legte ihn sorgfältig genau auf die Quelle. Drakos verstand im Nu, Merit ahnte, was er vorhatte. Genau hier war der Ort, um das Schicksal zu zwingen. Sie nickte Safi zu, dass sie bereit sei. Drakos wandte sich zum Gehen.
    „Nein!“ Safi hatte ihn an der Schwinge gefasst und hielt ihn zurück. „Du steht jetzt unter dem Schutz der Verborgenen, bitte hilf uns.“
    Schweigend setzte sich der Drakon neben die Quelle. Merit und Safi standen in Armlänge Abstand auf der Quelle und öffneten gegenseitig die Schulterspangen ihrer Gewänder. Als sie zu Boden fielen, schloss Drakos die Schwingen um die beiden. Inständig bat er die Quelle um Beistand.
    In der Siedlung hatte niemand ihr Verschwinden bemerkt. Die meisten Einwohner standen vor den Hütten und genossen das Schauspiel am Himmel. Fünf runde silbern glänzende Monde standen als Ring über Dafa.
    Neri hatte den Kopf an Imsets Schulter gelegt. Er schloss sie in die Arme. Regungslos beobachteten sie, wie nach einer Weile die Monde etwas blasser wurden. Imset horchte in die Nacht.
    „Was hast du?“ Neri war beunruhigt.
    Er überlegte. „Ich kann mich täuschen, aber die Quelle fühlt sich heute so anders an.“
    „Vielleicht liegt es an den Monden?“
    Imset schüttelte den Kopf. „Da oben geht irgendetwas vor.“
    „Willst du nachschauen?“, fragte Neri.
    „Nein. Drakos ist dort, er weiß am besten, was gut ist und was nicht. Genießen wir einfach die wunderschöne Nacht.“
    „Schau!“, Neri zeigt in den Himmel. „Eine Sternschnuppe.“
    „Bei den Menschen heißt es, dass man sich etwas wünschen kann, wenn man eine sieht.“ Imset fasste Neris Hand. „Ich möchte, dass Merits sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht“, flüsterte er und schaute noch einmal an die Stelle, an der der kleine Meteorit soeben verglüht war. Dann zog er Neri an der Hand hinter sich her ins Haus.
    Als die Stunde der höchsten Magie vorüberging, ließen Safi und Merit erschöpft voneinander ab. Drakos breitete seine dunklen Schwingen aus, legte den Kopf weit in den Nacken und schickte einen flammenden Feuerstoß in den sternenübersäten Himmel. Schließlich trug er die beiden Atlan wieder in die Nähe des Dorfes. Gegenseitig wünschten sie sich Glück,

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