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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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wiederkommen wird. Hehus Spur führt nach Napier …«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Dass du über Weihnachten in Meeanee bist.«
    Lucie atmete sichtlich erleichtert auf.
    »Schick ihn weg!«
    »Aber das kann ich nicht, er braucht mich doch! Lass uns erst einmal gemeinsam essen.«
    Harakeke schüttelte energisch mit dem Kopf.
    »Ich setze mich nicht mit Vaters Mörder an einen Tisch. Du weißt, wir haben uns nicht nahegestanden, der große Häuptling und ich, aber den Tod habe ich ihm nicht gewünscht.«
    »Hehu ist nicht sein Mörder. Verdammt noch mal!«, schrie Lucie.
    »Es gibt einen Zeugen …«
    »Der ist von Ahuri bestochen worden!«
    »Ach ja, und woher hat er Vaters Amulett, das die Polizei in Hehus Haus gefunden hat?«
    »Wie kommst du denn darauf?« Lucies Stimme überschlug sich vor Erregung.
    »Inspektor Rathbone hat es mir berichtet. Es lag versteckt unter seiner Schlafmatte!«
    »Bitte, Harakeke, du musst mir glauben, er war es nicht. Lass uns gemeinsam essen und überlegen, wie wir ihn in Sicherheit bringen können.«
    Harakeke tippte sich an die Stirn. »Nein, Lucie, und noch mal nein! Entweder du wirfst ihn auf der Stelle aus dem Haus oder ich gehe!« Lucie starrte ihre Schwester fassungslos an.
    »Er oder ich!«, wiederholte Harakeke ihre Forderung, doch Lucie schwieg.
    Harakeke drehte sich daraufhin wortlos um und verließ das Haus.
    »Dann lauf ihm hinterher, diesem Polizisten, und verpfeife ihn!«, brüllte Lucie ihr hinterher.
    Harakeke blieb stehen und wandte sich um. »Ich bin keine Verräterin, das solltest du eigentlich wissen, aber ich mache mich auch nicht zur Komplizin«, fauchte sie, bevor sie schnellen Schrittes davoneilte.
    Lucie kämpfte mit den Tränen. Wäre dies nicht der richtige Zeitpunkt, um ihr zu folgen und die Wahrheit zu gestehen?, fragte sie sich, aber sie rührte sich nicht vom Fleck. Zu groß war ihre Angst, Harakeke würde sich von ihr abwenden, wenn sie erfuhr, dass es die eigene Schwester gewesen war, die den Vater umgebracht hatte.



W ELLINGTON , A UGUST 1933
    Evas Hand zitterte, als sie an Misses MacAlisters Haustür läutete. Sie hatte gerade noch verhindern können, dass Lucie sie begleitete. Diesen Gang musste sie allein machen. Den ganzen Weg zum Haus der MacAlisters hatte sie sich immer wieder gefragt, wie die beiden Frauen wohl reagieren würden, wenn sie plötzlich vor deren Tür stand und sie damit konfrontierte, dass sie Adrians Zustand auf üble Weise ausnutzten.
    Damit, dass Margret ihr, als sie sie erkannte, die Tür vor der Nase zuzuschlagen versuchte, hatte Eva allerdings nicht gerechnet. Sie schaffte es gerade noch, den Fuß dazwischenzustellen.
    »Lass mich ins Haus. Sonst schreie ich laut nach Adrian«, zischte Eva.
    Margret funkelte sie hasserfüllt an. »Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst«, fauchte sie, während sie Eva eintreten ließ und die Tür hinter ihr hastig zuzog.
    »Ich habe Adrian in der Stadt gesehen, und ich weiß, dass er sein Gedächtnis verloren hat, doch statt ihn über seine wahre Identität aufzuklären, willst du ihn nach London lotsen und ihn dort heiraten. Willst du dein Glück auf einer Lüge aufbauen?«
    »Ach, tu nicht so. Was hast du denn gemacht? Dich in Napier als Architektin ausgegeben, obwohl du nur auf einer Dorfschule gewesen bist. Berenice hat mir alles berichtet«, schnaubte Margret verächtlich.
    »Das kannst du gar nicht vergleichen! Du nimmst einem Menschen seine Identität!«
    »Was ist denn hier los?«, ging Rosalyn in schneidend scharfem Ton dazwischen. Dann erst erkannte sie Eva. Sie wurde bleich vor Schreck. »Du?«, fragte sie, als ob sie es nicht glauben wollte.
    »Ja, ich! Wie konnten Sie das verantworten?«, fragte Eva kopfschüttelnd.
    »Ich war von Anfang an gegen diesen Plan, aber Margret liebt ihn doch«, seufzte Rosalyn entschuldigend.
    »Was geht es dich überhaupt an? In seinem neuen Leben liebt er mich. Jede Wette, er weiß gar nicht mehr, wer Eva Schindler ist.«
    »Eva Clarke«, erwiderte sie ungerührt.
    »Verstehe ich nicht.« Margret guckte so ungläubig, dass sie offenbar wirklich nicht ahnte, was das bedeutete.
    »Ich habe bei der Hochzeit seinen Namen angenommen«, fügte Eva kühl hinzu.
    »Aber, das, nein, das kann nicht … ich meine, das hätte Berenice mir doch geschrieben«, stammelte Margret. »Wann soll das denn gewesen sein?«
    »Es war an dem Tag, als die Erde bebte. Ein paar Stunden zuvor. Und ich glaubte, er wäre beim Einsturz des Dachs vom Roach’s Department

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