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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Bäuchen zweier entgegenkommender Alveaner hindurch. Fain und Skallon folgten ihm ein wenig langsamer. Die beiden Alveaner nickten knapp und machten ihnen Platz, aber Fain sah, daß hinter ihnen andere kamen – viele, viele andere.
    „Der Junge ist clever“, sagte Skallon. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr er mir bei meinen Streifzügen durch die Stadt geholfen hat. Er ist tatsächlich ebenso gescheit wie die meisten Erwachsenen auf der Erde.“
    „Das will nicht viel heißen“, erwiderte Fain. Er wußte genauso gut wie Skallon, daß die Erklärung dafür in einfacher Genetik lag: Die Weltraumkolonisation halte nur die Intelligentesten angezogen.
    „Natürlich ist Kish nicht sein wirklicher Vater.“
    „Tatsächlich nicht?“ Fain bemühte sich, interessiert zu erscheinen, während er die bedrohlichen Menschenmengen, die sie umgaben, nicht aus den Augen ließ. Sie passierten eine Reihe von Ständen, an denen Lebensmittel, Kleider und Gegenstände, die aus den Häuten toter Tiere gefertigt waren, unter großem Gebrüll, Geschrei und Geheul verkauft wurden. Hier war der Mob noch dichter. Ein fetter Schenkel streifte sein Bein. Fain sog die Luft durch die Zähne und biß sich auf die Lippe.
    „Oh nein“, sagte Skallon. „Es ist kompliziert, aber wenn man die unterschiedlichen lokalen Kulturmuster versteht, dann wird es schon klarer. Als Kish noch zur Händlerkaste gehörte, war er mit einer anderen Frau verheiratet, die etwa in seinem eigenen Alter war, aber sie starb in einer der Seuchen, ohne ihm einen Sohn geboren zu haben. Nun ist aber in der Händlerkaste ein männlicher Erbe fast eine Notwendigkeit, denn die Handelsrechte und Vertretungen werden immer von Generation zu Generation weitergegeben. Ohne einen Sohn und damit ohne die Garantie, daß sein Geschäft nach seinem Tode weiterbestehen würde, wurde es für Kish sehr schwierig, neue Verträge zu ergattern. Also mußte er noch einmal heiraten, aber auch da gab es ein Problem, denn nach dem, was ich höre, lag die Hauptschuld dafür, daß kein Sohn geboren wurde, bei Kish.“
    „Das hat er dir erzählt?“ sagte Fain flüsternd; an eine Welt, in der elektronische Abhörgeräte unbekannt waren, konnte er sich immer noch nicht gewöhnen. Skallon bestand darauf, daß Lauschen nach alveanischer Auffassung ein schlimmeres Vergehen sei als Mord.
    „Nein, nicht er. Joane. Sie hat mir eine Menge über die heimischen Sitten und anderes erzählt.“
    „Ich verstehe.“
    „Ja, und das Ergebnis war, daß Kish eine Braut fand, die schon von einem anderen Mann schwanger war, und das war Joane. Ihr Vater war ein sehr unbedeutender Händler, und er war sofort bereit, mit Kish einen Ehevertrag zu schließen, trotz des großen Altersunterschiedes, der normalerweise ein schwerwiegendes Hindernis dargestellt hätte. Es gab nur eine Klausel, die auf Joanes Bestreben hin in den Vertrag aufgenommen wurde. Anscheinend mißfiel Kish ihr von Anfang an, und sie wollte nicht zu sexuellem Verkehr mit ihm gezwungen werden.“
    „Und er war einverstanden?“
    „Ja, natürlich. Er brauchte den Sohn.“
    „Aber er ist kein Händler mehr. Er ist Gastwirt.“
    „Ja, es geschah nämlich folgendes: Joanes Vater war anscheinend so stolz auf seinen Vertrag mit Kish, daß er seinen Mund nicht halten konnte. Als Kishs Geschäftspartner die Geschichte erfuhren, lachten sie ihn aus. Kish fühlte sich in den Augen seiner Standesgenossen gedemütigt. Er hatte Glück, das Battachran-Hotel noch kaufen zu können.“
    „Er war ein Idiot. So schwer sind Frauen nicht zu finden.“
    „Aber jetzt haßt er Joane. Er gibt ihr und Danon die Schuld für alle seine Probleme.“
    „Mit Recht.“
    „Nicht daß ich es ihm verdenken könnte“, sagte Skallon mit einem merkwürdigen Beben in der Stimme. „Aber war es ihre Schuld, daß sie ihn nicht ausstehen kann?“
    „Sie könnte so tun.“
    „Wie könnte sie tun?“
    „Sie könnte so tun, als hielte sie ihn für den heißesten Typen auf dem ganzen Planeten.“
    „Aber er verabscheut sie.“
    „Na und?“
    „Also wäre es unmöglich, in dieser Hinsicht irgend etwas zu heucheln.“
    Fain hätte lachen können, aber er ließ das Thema fallen. Eines Tages würde er Skallon über die Geschichte der Kunst der weiblichen Prostitution aufklären, aber nicht jetzt. Es war offensichtlich, daß Skallon mit der Frau schlief. Das war riskant genug. Fain würde das Problem nicht noch verschlimmern, indem er ihn in die Defensive zwang.
    „Ist es

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