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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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herab; für einen Tag im frühen Mai war es sehr heiß. Immerhin warf John so keine verdächtigen Schatten auf die Fenster.
    An der letzten Ecke angekommen, blickte er vorsichtig auf die Vorderseite. Der Geländewagen war immer noch da
und immer noch leer. Und die Tür zur Fabrik stand offen. Kein Zweifel, jemand war da drinnen.
    Genau wie das Gerät.
    John wagte sich bis an die Tür und steckte den Kopf ins Innere. Plötzlich ertönte eine Stimme.
    »Hol den Brenner!«
    Schnell zog John den Kopf zurück und rannte wieder zur Ecke.
    Ein Mann trat aus der Tür – groß und blond, zweifellos einer von Visgraths Truppe. Er öffnete die hintere Tür des Geländewagens und holte einen Schneidbrenner mit Gasflasche heraus. »Hilf mir doch mal!«, rief er, als er beides ächzend über die Schwelle zerrte.
    John hörte, wie die Gasflasche über den Betonboden geschleift wurde. Er wusste, wohin die Reise ging.
    »Warum können wir nicht auf die Kombination warten?«, fragte der Mann, der den Schneidbrenner hatte holen müssen.
    »Das wissen wir doch«, antwortete ein anderer.
    »Ach was, früher oder später finden wir ihn.«
    Darauf erwiderte der zweite Mann etwas in einer Sprache, die John nicht kannte.
    Der Kreuzschlüssel kam in Johns verschwitzter Hand ins Rutschen. Panisch griff er danach und erwischte ihn im letzten Moment, bevor er auf den Boden donnerte. Sein Herz raste. Was tat er hier nur?
    Er musste diese Männer aufhalten. Sollte er doch lieber die Polizei rufen? Aber wie lange würde die brauchen? Grace und Henry waren in akuter Gefahr, für Casey war es vielleicht schon zu spät. Er konnte nicht warten. Sein ganzes Leben befand sich in dieser Fabrik. Und diese beiden Handlanger versuchten gerade, den Safe aufzubrechen.
    Den Safe mit dem Gerät.

    John zählte bis fünf, duckte sich und krabbelte bis zur Tür. Wenn die beiden Männer hinten im Büro waren, konnten sie den Eingang nicht im Blick behalten. Das war seine Chance. Kurz entschlossen drückte er sich durch die Tür ins Innere. Das Büro lag zehn Meter weiter, hinter der Werkbank, auf der noch immer die Bauteile verstreut waren. So schnell und leise er konnte, rannte er bis zu der Wand neben der Bürotür. Schwer atmend presste er sich an den kalten Stein und lauschte. Die beiden Männer murmelten wütend vor sich hin. John hörte ein Klicken, doch das dazugehörige Aufflammen blieb aus. Gut.
    Gleich darauf zischte es laut: Die Flamme des Schneidbrenners war angesprungen. Die beiden Männer lachten.
    Wieder zählte John bis fünf. Bei fünf würde er sie überrumpeln.
    Als er bei zehn angekommen war, hätte er fast gekichert.
    »Komm schon, John. Jetzt!«
    Er machte einen entschlossenen Schritt ins Büro.
    Die beiden Männer bückten sich über den Safe, Schutzbrillen vor den Augen. Der eine kauerte direkt vor John, der andere hantierte einen halben Meter weiter mit dem Schweißbrenner.
    John spannte all seine Muskeln an. Dann hob er den Kreuzschlüssel hoch über den Kopf und ließ ihn auf die Schulter des näheren Mannes sausen.
    Mit einem Grunzen ging der Mann in die Knie.
    Abermals hob John den Kreuzschlüssel. Der Körper seines nächsten Opfers verschwamm vor seinen Augen.
    Der zweite Mann stieß einen Fluch in der fremden Sprache aus und warf den Schneidbrenner beiseite, während der Kreuzschlüssel schon auf ihn zuraste, doch in letzter Sekunde blockte er den Schlag mit dem Unterarm ab. Der Arm verbog sich in einem merkwürdigen Winkel; laut aufstöhnend
zog er ihn an seine Brust. Offensichtlich hatte John ihm den Arm gebrochen.
    Aber der erste Mann war noch nicht erledigt. Er holte aus und erwischte John voll am Kinn.
    Während Lichtfunken vor seinen Augen tanzten, stolperte John zurück. Der Kreuzschlüssel fiel dabei klappernd zu Boden. Er bückte sich gerade, um ihn wieder aufzuheben, als die Faust erneut gegen seinen Kopf donnerte. Glücklicherweise rutschte der Schlag ab.
    Atemlos holte John mit dem Fuß aus und traf den ersten Mann am Knie, so dass er wieder in sich zusammenklappte. John spürte den Kreuzschlüssel in seiner Hand und schwang ihn verzweifelt in Richtung des Mannes. Eisen und Schädel prallten mit einem dumpfen, ekelerregenden Geräusch aufeinander. Der Mann krachte der Länge nach hin und bewegte sich nicht mehr.
    In derselben Bewegung zielte John mit einer Rückhand auf den zweiten Mann, den mit dem gebrochenen Arm. Der Mann sprang zurück und wich aus, bis er mit dem Rücken zur Wand stand, doch John schlug noch einmal

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