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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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ihm! Er empfand kaum Wut auf Visgrath und seine Leute. Die taten nur, was sie tun mussten, weil er sich eingemischt hatte. Wie sollte er das alles je wieder in Ordnung bringen?
    Er beugte sich vor und nahm Caseys Hand. »Es tut mir so leid, Casey.« Vielleicht bewegte sie sich, als er flüsterte, vielleicht erwiderte sie den Druck seiner Hand, vielleicht auch nicht. John konnte sich nicht sicher sein.
    »Wie rührend.«
    John fuhr zurück. Visgrath stand in der Tür, im schicken dunklen Anzug, hinter ihm ein blonder Leibwächter.
    »Verschwinden Sie«, fauchte John.
    »Oder was?« Visgrath lachte. »Mr. Wilson, unsere Schicksale sind jetzt untrennbar miteinander verbunden. Sie werden mich nicht mehr los.« Er trat zwei Schritte vor und setzte sich auf den anderen Stuhl, während der Leibwächter in der Tür stehen blieb. »Leider musste ich feststellen, dass Sie bei unserer letzten Unterhaltung nicht restlos ehrlich waren. Zum Beispiel haben Sie nicht erwähnt, dass Sie sich im Besitz eines Transportgeräts befinden.«

    »Sie haben nicht danach gefragt.«
    Wieder erfüllte Visgraths bitteres Lachen den Raum. »Ach, kommen Sie! Sie wollten ein Spielchen mit mir treiben, aus welchem Grund auch immer. Auf jeden Fall hat es uns hierhergebracht.« Er blickte John direkt in die Augen. »Jeder von uns besitzt etwas, das der andere will.«
    »Grace und Henry.«
    Visgrath stieß ein reptilienhaftes Zischen aus. »Dabei sind die beiden nicht mal Singletons! Ich werde nie begreifen, warum sie Ihnen so wichtig sind. Aber offensichtlich sind sie das, und warum sollte ich auf diesen Vorteil verzichten?«
    »Singletons?«
    Einen Moment lang schaute Visgrath ihn verständnislos an. »Ja, Singletons. Sie kennen den Ausdruck doch sicher.«
    »Nein.«
    Visgrath brach erneut in Gelächter aus. »Und wieder stellen sich meine Hypothesen als falsch heraus. Also: Ein Singleton wie ich ist eine Person, von der in den anderen Universen keine Doubletten existieren. Wir sind die Besonderen, die Einzigartigen. Können Sie mir folgen?«
    »Nein.«
    Mit einer wegwerfenden Handbewegung deutete Visgrath auf Casey. »Schauen Sie sie doch an! Da draußen gibt es Tausende von ihr! Welche Bedeutung soll diese eine schon haben? Und wenn Sie eine gewisse … Lust verspüren, dann befriedigen Sie diese Lust, benutzen Sie das Mädchen, so lange Sie wollen, und gehen Sie, wenn Sie genug haben! Sie ist wertlos. Sie sind alle wertlos.«
    »Was reden Sie da? Sie ist genauso ein Mensch wie Sie und ich.«
    »Nur Seltenheit schafft Wert!«
    John schüttelte den Kopf. Auf einmal begriff er, warum Visgrath sich ständig so ätzend benahm: weil er jeden verachtete, der nicht zu seinem inneren Zirkel gehörte. »Aber
ich bin auch kein Singleton. Ich bin nur ein Typ aus Universum 7533.«
    Visgrath sagte nichts, starrte John einfach nur an. Dann fing er wieder an zu lachen, erst leise und zögerlich, dann immer lauter und unbeherrschter. Währenddessen blickte John sich nach einer Waffe um, doch natürlich hatte er nichts dergleichen mit ins Krankenhaus genommen.
    Langsam beruhigte sich Visgrath wieder. »Ein Typ aus Universum 7533!«
    John wischte die Bemerkung weg. »Singleton hin oder her, Sie haben meine Freunde entführt, und ich will sie zurück.«
    Visgraths Erheiterung verschwand wie auf Knopfdruck. »Nun, der Knackpunkt an der Sache ist folgender: Nur wenn Sie mir das Gerät geben, werden Ihre ach so kostbaren Freunde überleben.«
    »Ich gehe zur Polizei!«
    »Das wird nichts daran ändern, dass Ihre Freunde sterben. Sie wissen doch, wer wir sind. Wie viel Geld wir haben. Sie wissen doch, dass uns diese Welt gehört.«
    »Und welche Sicherheiten bekomme ich, wenn ich Ihnen das Gerät gebe?«
    Visgraths Gesichtsmuskeln zuckten. »Ich habe Ihnen mein Wort gegeben.«
    »Aber wir sind ja nicht einmal Singletons wie Sie. In Ihren Augen sind wir doch wertlos!«
    »Meine Ehre ist nicht wertlos! Geben Sie mir das Gerät, und Ihre Freunde werden leben. Wenn Sie sich weiter stur stellen, bekommen Sie am Ende nur noch einen von beiden zurück. Wer wäre Ihnen denn … wichtiger?«
    John hatte es mit einem Monster zu tun, daran bestand kein Zweifel. Mit einem Monster konnte man keine Geschäfte machen. Mit einem Monster konnte es keine Verhandlungen geben. »Nein.«

    Visgrath sprang auf, sein Gesicht eine Maske der Wut. »Dann nehme ich es mir eben einfach! Und wenn Sie es nicht dabeihaben, werden Sie mir sicher bald sagen, wo es ist.« Er winkte dem Leibwächter. John

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