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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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das? Was weißt du alles?«
    »Dad hat so was erwähnt. Nicht was genau passiert ist, sondern nur, dass etwas passiert ist.« John machte eine kurze Pause. »Also, was ist los?«
    »Carson wird vermisst. Und die Polizei denkt, dass ich was damit zu tun habe. Ich bin des Mordes angeklagt.«
    »Und? Warst du’s?«
    »Was denkst du?«
    John studierte Primes Gesicht, doch er fand darin nichts, das ihm nicht jeden Tag im Spiegel entgegenblickte. Mord? »Du … du hättest auch mich ermorden und das Gerät behalten können. Du hast dich für das kleinere Übel entschieden. Aber immer noch für ein ziemliches Übel.«
    Casey stand in der Tür, ein Tablett mit einer Kaffeekanne und Tassen auf dem Arm. »Carson hat verdient, was auch immer er bekommen hat.« Sie reichte John eine Tasse Kaffee. »Wo auch immer er jetzt ist.«

    »Natürlich«, erwiderte John. »Ich kannte ihn ja auch. Das heißt, ich kenne ihn. Den gibt’s nämlich auch in meinem Universum. Einmal ist er mir über den Weg gelaufen.«
    Prime und Casey warfen einander Blicke zu, die John nicht deuten konnte. Es war offensichtlich, dass dieser John und diese Casey schon viel länger zusammen waren als er und seine Casey.
    »Warum bist du hier, John?«, fragte Casey mit ernster Stimme. »Was brauchst du von uns?«
    »Ich brauche Hilfe. Ich muss meine Freunde retten.«
    Wieder tauschten Prime und Casey einen Blick miteinander aus. Dann nickte Casey.
    »Ich werde alles für dich tun, was in meiner Macht steht«, erklärte Prime. »Das ist das Mindeste, was ich zu deiner Entschädigung tun kann.«
     
    »Warte hier«, sagte Prime. Er hatte den Pick-up in der Einfahrt der Farm abgestellt, dahinter hatte John den Unic XK geparkt. Dem Anschein nach waren sie nur hier, um den Pick-up zurückzubringen. John wippte vor Nervosität mit den Füßen, obwohl die Scheiben des Unic getönt waren und seine Eltern wohl kaum aus dem Fenster schauen würden. Und selbst wenn, würden sie ihn auf dem Fahrersitz nicht erkennen. Trotzdem – die Vorstellung, seinen Eltern alles erklären zu müssen, jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
    »Was wirst du ihnen erzählen?«, fragte John.
    »Dass wir einen Campingausflug machen.«
    »Und das wird funktionieren?«
    »Das Gewehr hab ich mir schön öfter ausgeliehen. Warum sollte Dad mir nicht auch die Pistole geben?«
    John nickte skeptisch, doch Prime lief schon auf das Haus zu. Ungeduldig schaltete John das Radio ein und ging die Sender durch. Keiner der Songs kam ihm vertraut vor,
aber die Jingles und die Stimmen der Moderatoren kannte er von früher. Außerdem gab es in diesem Universum richtige Rockmusik, doch John stellte fest, dass er die zuckersüßen Melodien aus seiner Exilheimat im Universum 7650 vermisste. Schließlich schaltete er das Radio angeekelt aus.
    In Primes Wohnzimmer hatten sie auf die Schnelle einen Plan erstellt. Casey war als Erste darauf gekommen, was John vorhatte.
    »Ein Überraschungsangriff«, hatte sie gesagt. »Sie existieren nicht in jedem Universum, sie sind Unikate. Und alles, was sie in einem fremden Universum schaffen, gibt es wahrscheinlich nur dieses eine Mal.«
    John nickte. »Das denke ich auch. In diesem Universum wird es deren Unternehmen sicher nicht geben. Ich hab auch schon in den Telefonbüchern nachgeschaut: Weder EmVis noch Grauptham House sind darin aufgeführt.«
    »Verstehe«, meinte Prime. »Und wir haben immer noch das Gerät.« Er lachte leise in sich hinein, doch sein Blick war vieldeutig. »Ich weiß nicht, wie mir die Vorstellung gefällt, es wieder zu benutzen.«
    »Wir werden vorsichtig sein«, erwiderte John.
    »Und du bist dir sicher, dass es mir nicht den Kopf abschneiden wird?«
    »Ich weiß mehr darüber als du. Zumindest weiß ich, wozu ein paar der Knöpfe gut sind.«
    »Wir kommen also sozusagen durch die Hintertür«, stellte Prime fest. »Und die Hintertür ist in unserem Fall dieses Universum.«
    »Exakt.«
    »Wir brauchen Waffen.«
    »Warum? Wir können uns doch einfach reinschleichen.« John wollte niemanden töten, nicht einmal Charboric.

    »Klar, wir schleichen uns einfach rein – und was ist, wenn der Plan in die Hose geht? Willst du dann eine Auszeit beantragen, während wir uns zur Beratung zurückziehen?«
    »Nein.«
    »Gute Vorbereitung ist die halbe Miete, Bruder. Also, bereiten wir uns vor.«
    Was sollte John dagegen schon einwenden? »Okay.«
    »Und wo wir schon beim Thema Vorbereitung sind: Ich muss mal kurz meine Versicherung

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