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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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doch mal einen Prototyp für einen elektromechanischen Flipperhebel. Wenn der Spieler auf einen Knopf drückt, soll sich der Flipperhebel bewegen, etwa in einem Dreißiggradwinkel um eine Achse herum. Also ungefähr von hier bis hier.« Er ahmte die Bewegung des Hebels mit der Hand nach. »Am besten verwendest du eine Zylinderspule. Aber der Hebel muss stark genug sein, um eine Stahlkugel eine schiefe Ebene mit ungefähr zehn Grad Neigungswinkel hinaufzukatapultieren, und zwar circa zwei Meter weit.« John wandte sich Henry zu. »Henry. Bau du einen Prototyp für einen Bumper. Wenn die Kugel auf einen Bumper trifft, aktiviert sie eine Zylinderspule, so dass die Kugel in die entgegengesetzte Richtung geschleudert wird.« Mit schnellen Strichen warf John eine Skizze auf
eine Tafel: ein Dreieck. »Der erste Bumper könnte ungefähr diese Größe haben, aber später sollten wir Bumper in allen möglichen Formen und Größen anfertigen können. Ich kümmere mich derweil um den Sound, den Punktezähler und das Zusammenspiel der ganzen Elemente. Targets und der andere Kram kommen später.«
    »Targets?«, fragte Grace.
    »Noch eine Möglichkeit, Punkte zu erzielen.«
    »Woher weißt du nur diese ganzen Sachen, die uns völlig neu sind?«
    »Ich hab viel Zeit mit Flipperspielen verbracht … Damals, in Vegas.«
    Grace war als Erste fertig. John vermutete, dass sie auch dann an dem Flipper gearbeitet hatte, wenn sie sich eigentlich um ihre Laborberichte hätte kümmern sollen. Nur zwei Tage nach ihrer Lagebesprechung, als sie nach dem Abendessen wieder einmal zu dritt an ihren Konstruktionen tüftelten, rief sie John zu sich. In der Hand hielt sie einen roten Knopf, über Drähte mit einem kleinen Holzblock verbunden, an dem einer von Johns handgeschnitzten Flipperhebeln angebracht war.
    »Pass auf«, sagte Grace und drückte auf den Knopf. Der Flipper zuckte, der Holzblock machte einen Sprung nach oben.
    »Wow. Ziemlich kraftvoll.«
    »Du sagst es.« Grace lächelte und ließ den Holzblock wieder und wieder hüpfen.
    »Lass mich mal.« John nahm Grace den Knopf aus der Hand, drückte ihn und hielt ihn gedrückt. Der Flipperhebel bewegte sich, fiel dann aber in seine Ausgangsposition zurück. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Hebel oben zu halten, während der Knopf gedrückt ist?«
    Grace runzelte die Stirn. »Das stand aber nicht in deinen Spezifikationen.«

    »Tut mir leid, das hatte ich völlig vergessen. Aber abgesehen davon ist der Mechanismus ganz toll. Genau, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.«
    John ging zu Henry hinüber, um ihm ein wenig über die Schulter zu schauen. Sofort ließ Henry demonstrativ die Hände sinken.
    »Ich glaube, du solltest das hier etwas fester ziehen …«, fing John an.
    »Es ist noch nicht fertig.«
    John zuckte mit den Achseln und beschloss, ihn in Ruhe zu lassen. Ein Team zu leiten war echte Schwerstarbeit, weshalb er sich lieber der Suche nach einem passenden Münzeinwurf und der Planung des grundlegenden mechanischen und elektronischen Designs widmete. Bei all dem hätte er Caseys Hilfe gut gebrauchen können, aber sie hatte sich wie so oft entschuldigt.
    Glücklicherweise kannte Henry sich mit Maschinenbau aus. Er hatte früher in der Autowerkstatt seines Vaters mitgeholfen und konnte daher schweißen. In kürzester Zeit hatte er einen Tisch gebaut, den man auf Johns Vorschlag hin aufklappen konnte, um bequem an der Elektronik unter der Oberfläche zu arbeiten.
    Aber John war noch lange nicht fertig. »Jede Zylinderspule, die aktiviert wird, sollte auch einen Sound und eine Punktzahl auslösen können.«
    So platzierten sie eine Reihe Glocken und Summer im Fundament des Flippertisches und brachten eine Rückwand an, die eine kleine, analoge Punkteanzeige beherbergte. Binnen einer Woche konnte der Prototyp Punkte mitzählen und verschiedene Geräusche von sich geben, wenn die entsprechenden Auslöser auf dem Spielfeld betätigt wurden.
    Zwei Wochen später ersetzte Henry die rein mechanischen Flipperhebel durch Graces elektromechanische. Daraufhin
spielten sie erst einmal eine volle Stunde, bis die Zylinderspule des rechten Hebels den Geist aufgab.
    »Kein Wunder bei der schrottigen Ausrüstung.« Grace fummelte die Teile ans Tageslicht und stupste sie mit dem Lötkolben an. »Immerhin hat es eine Weile funktioniert. Gar nicht so schlecht eigentlich.«
    »War doch super«, sagte Henry. »Morgen hab ich den ersten Bumper fertig. Wir können ihn hierhin setzen.« Er zeigte auf eine

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