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Die Maurin

Die Maurin

Titel: Die Maurin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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der es wagt, euch ein Haar zu krümmen – ganz gleich, ob er Kastilier oder Maure ist!«
    Seine Worte trieben Zahra die Tränen in die Augen. Bewegt fasste sie nach seiner Hand. Nach einer langen Pause des Schweigens sagte sie nur:
»Ya’qub,
ich liebe dich.« Ganz bewusst und zum ersten Mal verwendete sie die arabische Version seines Vornamens. Ihre Blicke trafen sich, ihre Lippen fanden sich, ihre Küsse erhitzten ihr Blut. Zart wie ein Blatt im Herbstwind wehte Zahra der Gedanke an, dass es vielleicht nicht der richtige Moment war, noch ein Kind zu zeugen, aber er hakte sich nicht in ihr fest. In Zeiten wie diesen gab es kein Richtig oder Falsch mehr. Man musste leben und das Schöne, das das Leben zu bieten hatte, genießen, solange man es noch konnte. Verlangend schob sie ihre Hände unter Jaimes Tunika und fuhr über seine feinbehaarte Brust. Jaime packte ihr festes Gesäß, hob sie ein Stück hoch und drückte ihren Unterleib gegen sein Geschlecht. Zahra entfuhr ein kehliger Laut des Wohlbehagens, und sie trank weiter von seinen Küssen, bis es sie beide drängte, sich ihrer Kleider zu entledigen. Noch vor Jaime sank Zahra auf ihre Bettstatt und öffnete die Schenkel. Jaime bedeckte ihren auch nach drei Geburten noch schlanken Körper mit heißen Küssen und liebkoste ihre vollen Brüste mit seinen Händen, die rauh von der Arbeit auf der Farm waren, was Zahra nur noch mehr erregte. Sie schloss die Augen, schmolz unter seinen Liebkosungen dahin und konnte kaum erwarten, dass seine Hände tiefer fuhren. Die Hitze in ihrem Bauch wurde intensiv und zog sich immer mehr zusammen, wie ein Ball, der explodieren wollte. Zahra streichelte Jaime, um die Lust auch in ihm noch mehr anzufachen, und tatsächlich wanderten seine Hände nun weiter zu ihren empfindsamsten Stellen. Zahra stöhnte auf und drängte sich verlangend an ihn. Schweiß perlte auf ihrer Haut, der Geruch machte sie noch wollüstiger. Als Jaime in sie drang, keuchte Zahra und schlang ihre Beine um seine Hüften, um ihn daran zu hindern, sich zu schnell in ihr zu bewegen. Sie wollte nicht zu früh verglühen. Sie wollte es genießen, es dauern lassen, unbewusst geleitet von der Angst, dass in diesen Zeiten jedes Mal das letzte Mal sein könnte. Sie presste ihren Mund auf Jaimes, umkreiste mit ihrer Zunge die seine, trank seine Lust, und da konnten sie sich beide nicht mehr zurückhalten und ließen ihrer Ekstase freien Lauf.
     
    Erschöpft lagen sie nebeneinander, die Berührung ihrer Fingerspitzen war der einzige Körperkontakt zwischen ihnen. Vom weit offen stehenden Fenster wehte ein milder Frühlingswind über sie hinweg. Ihre erhitzten Körper glühten aus, ihr Atem beruhigte sich. Zahra rückte näher zu Jaime und legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb, der sich sanft hob und senkte. Zärtlich strich Jaime über ihr langes, über ihn wallendes Haar und breitete seine Arme um ihren Körper. Etliche Minuten lagen sie so da und genossen ihre Nähe, die wohlige Ermattung, die Stille der Nacht. Mit einem Mal horchte Jaime auf.
    »Was ist?« Zahra richtete sich auf.
    »Ein Reitertrupp! Spürst du nicht dieses dumpfe Vibrieren?« Jaime sprang auf und zog sich an. »Schnell, weck die anderen und hol die Kinder!«
    Zahra suchte ihre Kleider zusammen. »Wer kann das sein?«
    »Um diese Uhrzeit sicher kein Freundschaftsbesuch!« Jaime schnallte sein Schwert um. »Ich alarmiere die Soldaten, die Raschid uns hiergelassen hat, bevor er nach Granada aufgebrochen ist. Ich verstehe gar nicht, dass sie noch nicht die Warnglocke geläutet haben!«
    Während er vorauslief, schlüpfte Zahra noch rasch in ihre Schuhe und stürzte dann ebenfalls los. Als Erstes weckte sie Deborah und Zainab, dann Tamu und die Diener. Hundertmal hatte Jaime ihnen erklärt, wie sie sich im Fall eines Angriffs verhalten sollten, und Zahra, die sich darüber so manches Mal ein wenig lustig gemacht hatte, war nun dankbar, dass jeder genau wusste, was er zu tun hatte. Schon lief Tamu herbei, um ihr beim Ankleiden der Kinder zu helfen. Als sie mit ihnen nach unten kam, erwarteten sie Deborah und Zainab mit den anderen Kindern. Inzwischen hatten die Wachmänner längst die Alarmglocken geläutet. Aus dem Patio drangen Flüche und gebellte Befehle zu ihnen, die Pferde schnaubten und wieherten unruhig, jemand brüllte: »Gleich sind sie vor dem Tor!«
    Sie verteilten die Kinder auf die Arme der Erwachsenen und verließen das Haus durch eine Hintertür, die sie direkt auf das freie Feld hinter

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