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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Taufpriester und wartete, daß der andere das Wort ergriff. E r kannt e i m voraus all e Fragen , di e Crist o ih m stelle n konnte . Un d wußt e nich t eine Antwort darau f .
    E r lehnt e sic h i n seine m Sesse l zurück . Vo n hie r au s sa h das Pfer d geradez u majestätisc h au s . Kau m vorstellbar , da ß seinem Blick irgendein Menschenwerk entgin g . Un d wär e e s die nichtigst e Tat . Die hervorquellenden Augen waren groß wie Säugl ingsschäde l . Di e zu m äußerste n gefletschte n Zähne verfolgte n ih n allnächtlic h bi s i n de n Traum .
    Fra y Crist o schwie g noc h imme r . De r Pate r wandt e sic h zur Seit e un d blickt e ih n a n . Bemüh t u m ein e gütig e Mien e . Wi e oft hatt e e r sic h übe r Cristóba l geärgert , seine strahlende Frömmigkeit . Doc h jetz t ta t ih m de r klein e Taufprieste r leid .
    »Siche r frags t d u dich , Fra y Cristo , waru m ic h dic h un d Hernán hierhe r geführ t hab e .« Er wartet e . »Weshal b ic h e s au f mich nehme , i n diese m Teufelstempe l zu m Lobprei s des absch e ulichen Pferdegötzen zu predige n .« Eindringlic h sa h er de n Taufprieste r vo n de r Seit e a n . »Dies e Frage n marter n dich, Fra y Cristo , ic h wei ß e s doc h . Un d mic h selbs t quäl t es , da ß ich dic h s o lang e i m Ungewisse n gelasse n habe .«
    Endlich sah Cristóba l au f . No ch immer schweigend, seine Auge n verschleier t vo n Träne n .
    »Nun, das alles hat, wie du dir denken kannst, einen ganz besondere n Grun d .« Diego s Stimm e hallt e i n de m weiten Tempelraum . E r r äuspert e sic h . Unglücklicherweise hatte er nich t di e leisest e Ahnung , wi e e r fortfahre n sollt e .
    Fra y Crist o wartete . Sein e Auge n gerötet , sei n Gesicht bleiche r den n je . Dieg o bemerkt e einig e Barthaare , di e au f der Oberlippe des jungen Priesters sprosse n . Unwillkürlic h grif f er sic h an s Kin n . Mei n verschwundene r Bart , dacht e er, ein weitere s Rätse l . Di e Bartstoppel n raschelten , al s e r mi t de r Hand darüberfuhr . Und Fray Cristo wartete immer noc h .
    »Natürlic h hätt e ic h dic h sei t lange m eingeweiht , wen n die Angelegenhei t nich t stren g gehei m wäre .« Inwiefern geheim? Er improvisierte . »De r Vatikan , Frater , d u verstehst ...«
    Cristóbal s Gestal t spannt e sic h . I m Sitze n nah m e r Haltung a n . Legte die Hände flach auf die Knie und sah konzentriert geradeaus , al s erwart e e r eine n Befehl .
    N a also , dacht e Diego , anscheinen d wa r die s de r richtig e We g . »Nachde m Do n Ramón , gnad e ihm , au f s o tragisch e und mysteriös e Weis e au s de m Lebe n geschiede n ist . . .«
    De r klein e Mönc h zuckt e zusamme n . Langsam wandte er den Kop f z u Dieg o . Seine Lippen bebte n . »Ih r woll t sagen, ehrwürdige r Pater , da ß Do n Ramón , gn a d e seine r Seele , nicht di e Todsünd e de r Selbstentleibun g begange n hat?«
    »Wahrscheinlic h nich t .« Dieg o seufzte . Cristóba l schien nicht z u bemerken , wi e zweideuti g sein e Antwor t war . E r belie ß es dabe i . »Auc h Pate r Ramó n ha t gege n de n Sata n gekämpft , auf se i n e Art . Sei n To d erfüll t de n Vatika n mi t brennende r Sorg e . Selbs t de r Heilig e Vater ...«
    Manch e Sätz e sprac h ma n besse r nich t z u Ende . Vo r allem dann , wen n ma n nich t gena u wußte , worau f ma n hinauswollt e . Abe r Dieg o spürt e nun , da ß sic h sein e Gedanke n i n ein e ergiebig e Richtun g bewegte n .
    Fra y Crist o starrt e ih n a n . »De r Papst , ehrwürdige r Pater?« Au f seine n Wange n bildete n sic h Flecken , kreisrun d un d fiebrig rot .
    »Ein geheimer Auftra g .« Er senkte seine Stimme zu einem Flüster n . »Fü r eine n aufrechte n Gottesma n n .«
    Verwundert horchte er seinen Worten nac h . »I n da s Zentrum des Satansreichs vorzustoße n . Unte r eine m listi g gewählten Vorwan d . In den Kreis der obersten Satan sp r i este r einzudringe n . Si e fü r sic h z u gewinne n un d ...«
    E r verstummt e . Bi s hierhe r hatt e ih n d e r Flu ß seine r Worte, das Raunen seiner Stimme getrage n . Doch nun wußte er nicht weiter . Welch e noc h s o geheim e vatikanisch e Missio n konnte rechtfertigen , da ß ma n al s christliche r Prieste r di e Mess e für eine n Pferdegötze n las ? Nein , kein e . E r wa r a m Ende . Ausweglo s i n sein e Lüge n verstrick t .
    »Verzei h mir , Fra y Cristo , da ß ic h dic h ...« Scho n wieder beloge n habe , wollt e e r sagen , d a fie l ih m de r

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