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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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riss sie die Augen auf. »McDermott, ich glaube, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wie kommst du dazu, mich so etwas zu fragen? Ich will schließlich von dir auch nicht wissen, wie es mit der Blonden gestern Abend war. Also hör auf jetzt mit dem Unsinn und verzieh dich.«
    Sie beschloss, auf den Stuhl zu verzichten, um nicht Callan vorbeigehen zu müssen, und drehte sich energisch um. Einen Fuß auf das unterste Regalbrett gestellt, versuchte sie, sich hochzuziehen, um an die Gläser heranzukommen.
    Plötzlich war er dicht hinter ihr und griff über sie hinweg nach oben, hob ein Glas herunter. Reglos stand sie da, eingeklemmt zwischen ihm und dem Regal. Sie spürte, wie er sich leicht gegen sie drückte, nahm wahr, dass er nach dem Rauch der Grillkohle und ein ganz klein wenig nach Aftershave roch. Die Wärme seines Körpers hüllte sie ein, Hitze stieg in ihr auf und ihr Herz fing so heftig an zu klopfen, dass sie befürchtete, er könne es hören.
    Callan stellte das Glas auf eine freie Fläche im Regal und drehte Joyce zu sich um. »Sprosse, du machst mich wahnsinnig«, murmelte er heiser und schaute sie mit einer beängstigenden Mischung aus Wut und Verlangen an.
    »Ich mache gar nichts«, widersprach sie halbherzig.
    Im gleichen Moment packte er ihre Hüften und drückte sie fest an sich. »Nennst du das ‚gar nichts‘?«, fragte er heftig.
    Bevor sie darauf reagieren konnte, griff er mit einer Hand in ihr Haar und bog ihren Kopf nach hinten, beugte sich zu ihr herunter und presste seinen Mund auf den ihren.
    Völlig überrumpelt hielt Joyce still, begriff überhaupt nicht, was da gerade geschah. Die Berührung seiner Lippen fühlte sich so unglaublich gut an. Sie spürte, wie seine Bartstoppeln leicht über ihr Kinn kratzten, wie sich seine Zunge sehr bestimmt und fordernd ihren Weg bahnte. Mit einem leisen Aufseufzen ließ sie ihn ihren Mund erobern und begann schließlich, seinen Kuss zu erwidern, erst zaghaft, dann immer hingebungsvoller.
    Er schmeckte nach Whiskey, nach Zigaretten und nach Pfefferminz, eine aufregende Mischung, und sie konnte nicht genug davon bekommen. Leidenschaftlich liebkoste sie mit ihrer Zungenspitze die seine, neckte sie, lockte sie, tat alles, damit er ja nicht mit diesem erregenden Spiel aufhören würde.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, drängte sich dichter an ihn, während sie sich immer wilder und hungriger küssten. Langsam schob er sie rückwärts, drückte sie gegen das Regal. Seine Lippen glitten tiefer, seine Hände strichen an ihren Beinen entlang nach oben unter ihr Kleid.
    Im selben Augenblick kippte eines der Gläser aus dem Regal und zersplitterte auf dem Boden. Gleichzeitig mit dem berstenden Geräusch drang es in Joyces Bewusstsein, dass er vor kaum zwölf Stunden aus dem Bett einer anderen Frau gekrochen war, und nun versuchte er, sie herumzukriegen.
    Zornig schubste sie ihn von sich. »McDermott, bist du eigentlich noch ganz bei Verstand?«
    »Was?«, fragte er irritiert.
    »Ja, genau – was?«, äffte sie ihn wütend nach. »Was soll das hier werden? Ein schneller Spaß zwischen der Frühstücks- und der Mitternachtsnummer?«
    »Moment mal …«, wollte er widersprechen, doch sie fiel ihm direkt ins Wort.
    »Vergiss es«, zischte sie ihn an, »ich bin mir zu schade, um als Kerbe in deinem Bettpfosten zu enden.«
    Er schluckte kurz, starrte sie einen Augenblick lang verletzt an. Dann setzte er sofort ein gleichgültiges Gesicht auf. »Gut, ganz wie du willst«, presste er mühsam beherrscht heraus. »Ich hatte zwar nicht den Eindruck, dass es dir nicht gefallen hätte, aber ich habe es bestimmt nicht nötig, mich dir aufzudrängen. Vermutlich würde ich von dir sowieso nicht das bekommen, was ich sonst gewohnt bin.«
    Empört schnappte sie nach Luft. Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt und ihm die Fingernägel durchs Gesicht gezogen. Doch sie widerstand dem Impuls, setzte ein überlegenes Lächeln auf und sagte spöttisch: »Stimmt McDermott. Ein billiges und schnelles Vergnügen, wie du es sonst gewohnt bist, hättest du von mir nicht bekommen.«
    Als Joyce weit nach Mitternacht in ihrem Bett lag, wusste sie nicht mehr, wie sie den restlichen Abend überstanden hatte. Callan war zornig davongestürmt, und nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatte, brachte sie die Beize nach draußen. Mechanisch unterhielt sie sich mit den Gästen, absolvierte einen Pflichttanz mit Bill Barner, und sah sich die ganze Zeit unruhig nach Callan um,

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