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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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doch er war verschwunden. Sie nahm an, dass er in seinem Zimmer war, vielleicht war er auch zu irgendeiner Frau gefahren. Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, sie war nur froh, dass er ihr jetzt nicht irgendwo über den Weg lief.
    Nach und nach verabschiedeten sich die Gäste, Darren war offenbar schon eher gegangen, zumindest konnte sie ihn nirgends entdecken. Sie war nicht böse darüber, nach diesem Erlebnis mit Callan hatte sie keine Lust mehr, sich mit Darren zu beschäftigen. Zusammen mit Caleb, Reece, Ramon und Catalina räumte sie noch das Gröbste auf, anschließend fiel sie erschöpft in ihr Bett.
    Doch sie fand keinen Schlaf, die Szene in der Speisekammer spielte sich wie ein Film immer wieder vor ihrem geistigen Auge ab. Mit den Fingern tastete sie über ihre Lippen, sie fühlten sich geschwollen an und brannten. Auch der Rest von ihr stand in Flammen. Als sie daran dachte, wie Callans Hände ihre Schenkel gestreichelt hatten, und wie er seinen Körper gegen den ihren gepresst hatte, stieg erneut eine glühende Hitze in ihr auf.
    Nach wie vor war sie erschrocken über die Wucht der Empfindungen, die sein Kuss in ihr ausgelöst hatte. Wesentlich mehr schockiert war sie jedoch über die Bereitwilligkeit, mit der sie ihm entgegengekommen war. Was ist nur in mich gefahren, fragte sie sich unaufhörlich, obwohl sie die Antwort tief in ihrem Inneren bereits kannte.
    Frustriert knipste sie das Licht wieder an, stand auf und setzte sich an den kleinen Tisch. Sie nahm ihr Tagebuch und schrieb nur einen einzigen Satz hinein:
Es ist einfach verrückt –
neun Jahre ist es her und ich bin noch genauso in Callan verliebt wie damals.

20
    Am Sonntag wurde Joyce von lautem Hämmern und Klopfen geweckt. Erschrocken stellte sie fest, dass es bereits auf den Mittag zuging. Rasch sprang sie aus dem Bett, zog sich an und ging hinaus. Als sie hinters Haus kam, waren die Männer dabei, das Podest abzubauen. Einen Moment blieb ihr Blick auf Callan haften, der, nur mit einer Jeans bekleidet, gerade einen der Tische schulterte und in den Schuppen trug.
    Hastig drehte sie sich weg und lief auf Catalina zu, die ein wenig abseits stand und zusah. »Guten Morgen«, wünschte sie ihr.
    Catalina lächelte. »
Buenos días
, hast du gut geschlafen?«
    Obwohl sie sich ziemlich zerschlagen fühlte, nickte Joyce. »Ja, einigermaßen.«
    »Ich habe den Männern Frühstück gemacht, für dich steht noch etwas in der Küche.«
    »Vielen Dank.«
    Callan kam wieder aus dem Schuppen und rasch drehte Joyce sich um und ging ins Haus zurück, der Anblick seines bloßen Oberkörpers war mehr, als sie im Moment verkraften konnte. Mit einer Tasse Kaffee setzte sie sich an den Küchentisch, schob den Teller mit dem Rührei und dem Speck jedoch beiseite, sie hatte nicht den geringsten Appetit. Während sie trübsinnig in die braune Flüssigkeit starrte, klingelte das Telefon.
    »Porter-Ranch«, meldete sie sich und erkannte zu ihrer Freude die Stimme ihrer Großmutter.
    »Hallo Liebes, ich wollte mal hören, wie das Barbecue gewesen ist.«
    »Gut«, murmelte Joyce, »es hat alles prima geklappt, schade, dass du nicht dabei sein konntest.«
    »Ja, das bedaure ich auch sehr«, erwiderte Rose. Dann fragte sie besorgt: »Du hörst dich so bedrückt an, stimmt etwas nicht?«
    »Ich … nein, nein, es ist alles in Ordnung«, sagte sie hastig. »Ich bin nur ein bisschen müde, es war ziemlich anstrengend gestern.«
    »Ich hoffe, Callan hat dich ausreichend unterstützt?«
    Joyce schluckte. »Ja, ja, das hat er.«
    »Kommt ihr denn jetzt ein wenig besser miteinander zurecht?«
    »Ja«, bestätigte Joyce schnell, während sie an den Kuss in der Speisekammer dachte, »ja, wir kommen klar.«
    »Das freut mich zu hören, ich habe dir doch gleich gesagt, er ist kein übler Kerl.«
    »Granny – wie lange wird es noch dauern?«
    »Oh, das ist im Moment nicht abzusehen«, wich Rose einer direkten Antwort aus. »Wie sieht es denn mit deinem Termin in L.A. aus? Konntest du ihn verschieben? Ich hoffe, du hattest meinetwegen nicht allzu viel Ärger.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, beruhigte Joyce sie. »Natürlich waren die Leute von ‚Lace-Love‘ nicht begeistert. Sie suchen zurzeit nach einem Ersatz, aber es kann sein, dass sie doch auf mich zurückkommen.«
    Rose seufzte kaum hörbar. »Das ist gut. Dann kannst du ja sicher noch eine Weile bleiben, bis du Genaueres weißt, oder?«
    »Ja«, murmelte Joyce unglücklich, »ja, ich kann noch eine Weile

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