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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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einmal.
    Er dachte daran, wie locker sie auf die Situation beim Reiten reagiert hatte und wie sie ihn vorhin einfach so berührt hatte.
    Er dachte daran, wie unbefangen sie erzählt hatte, dass sie sich in Dessous fotografieren lassen wollte, und konnte es nicht fassen.
    »Sprosse, du bist vierundzwanzig«, sagte er verstört. »Wie kann das denn sein? Hattest du nie einen Freund?«
    »Doch, aber das ging nie über ein bisschen Herumknutschen hinaus«, gab sie verlegen zu.
    »Warum nicht?«
    »Es war eben nie der Richtige gewesen.«
    »Und weshalb jetzt plötzlich ich?«
    »Ich … bei dir fühlt es sich ganz anders an«, gestand sie leise. »Vielleicht liegt es an deiner Erfahrung.«
    Er schluckte, und auf einmal wurde ihm bewusst, dass er beinahe etwas getan hätte, was äußerst unangenehme Folgen haben würde. Abgesehen davon, dass er sein Versprechen gebrochen hätte, würde Rose es ihm niemals verzeihen, wenn er ihre Enkelin entjungferte. Außerdem war ihm klar, dass es sich dabei nicht nur um ein harmloses Vergnügen handelte, zumindest nicht für Joyce, und das war der Punkt, der ihn noch wesentlich mehr störte. Vielleicht gab es Männer, denen das egal war, aber dazu gehörte er nicht.
    Er setzte ein unverbindliches Lächeln auf. »Sprosse, du bist unglaublich. Ich muss dir allerdings deine Illusionen nehmen, in dieser Hinsicht habe ich überhaupt keine Erfahrung und das wird auch so bleiben.«
    Sie sagte nichts, er sah jedoch die Enttäuschung in ihren Augen. Sein Blick glitt über ihr erhitztes Gesicht hinab zu ihren Brüsten, die sich ihm unter dem offenen Hemd immer noch verlockend entgegenstreckten, und für einen Moment war er versucht, seine Bedenken zu vergessen.
    Aber dann schüttelte er energisch den Kopf. »Tut mir leid, doch es ist besser so, glaub mir.« Er küsste sie sanft auf die Stirn und stand auf. »Ich gehe mal nachschauen, was das Wetter macht«, sagte er betont locker, während er seine Kleidung vom Stuhl nahm und überstreifte.
    »Okay«, murmelte sie leise.
    Nachdem er nach draußen verschwunden war, sprang sie hastig auf, zog sich ihr Bikinihöschen und ihr Kleid über. Sie legte die Decke auf die Couch, setzte sich hin und starrte trübsinnig ins Kaminfeuer. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen, als sie daran dachte, welche Blöße sie sich gegeben hatte. Doch viel mehr wog der Schmerz darüber, dass ihr innigster Wunsch, ihr erstes Mal mit Callan zu erleben, sich nicht erfüllt hatte.
    Als Joyce eine Weile später nach draußen kam, saß Callan auf den Stufen, die zum Weg hinunterführten, und rauchte mittlerweile die dritte Zigarette.
    Er hörte ihre Schritte und drehte sich zu ihr um. Sofort bemerkte er ihre geröteten Augen und das dumpfe Gefühl, mal wieder alles falsch gemacht zu haben, bohrte sich unangenehm in seinen Magen. Ich bin eben nicht geschaffen für solche Dinge, dachte er missmutig.
    »Ich habe Reece angerufen, er wird bald hier sein«, teilte er ihr dann mit und bemühte sich um einen unbefangenen Tonfall.
    »In Ordnung.« Sie setzte sich neben ihn auf die Treppe, achtete aber darauf, ihn nicht zu berühren. »Was ist mit Skydancer und Sunrise?«
    »Mach dir keine Gedanken, die sind sicher zu Hause angekommen.«
    »Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte«, sagte sie kopfschüttelnd. »Normalerweise läuft ein Pferd doch nicht einfach so weg.«
    »Du hast rumgeballert, schon vergessen, Calamity Jane?«, erinnerte er sie mit mildem Spott. »Vermutlich waren sie durch das herannahende Unwetter sowieso bereits unruhig und die Schüsse haben dann den Rest getan.«
    »Aber ich hatte Sunrise angebunden.«
    »Offenbar nicht fest genug«, erwiderte er achselzuckend.
    »Ganz ehrlich McDermott, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast denken, dass du das mit Absicht gemacht hast«, versuchte sie zu scherzen.
    Allerdings entging ihm der traurige Unterton in ihrer Stimme nicht und er beschloss, das Thema zu wechseln. »Warum hattest du überhaupt die Pistole dabei?«
    Sie zögerte einen Moment, dann berichtete sie ihm von Darrens Besuch und seinen Äußerungen.
    »Sprosse, zum Teufel, weshalb hast du mir das nicht eher erzählt?«, fragte er aufgebracht.
    »Jetzt fang nicht schon wieder an zu motzen, McDermott«, erwiderte sie verärgert. »Ich dachte nicht, dass du noch etwas über diese Angelegenheit hören wolltest.«
    »Du hast ihm hoffentlich nichts von dem Schwachsinn geglaubt, den er da von sich gegeben hat?«
    »Nein.«
    »Gut, und das solltest du

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