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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dem Raum eine persönliche oder behagliche Note gegeben hätten. Das Einzige, was ein wenig Wärme ausstrahlte, war der Fußboden aus Terracottafliesen, doch auch dieser konnte das ungemütliche Ambiente kaum wettmachen.
    »Leider habe ich keine gute Nachricht für Sie«, berichtete Adrian ihr jetzt. »Ich habe gerade mit dem Eigentümer der Autowerkstatt in Stillwell gesprochen, er ist ein Bekannter von mir. So wie es aussieht, handelt es sich bei Ihrem Wagen um einen wirtschaftlichen Totalschaden. Die Reparatur würde den Wert des Autos bei Weitem übersteigen, es hat also keinen Sinn, es richten zu lassen.«
    »Das … das heißt wohl, dass ich hier festsitze«, schlussfolgerte sie unglücklich und im selben Moment schossen ihr wieder Tränen in die Augen.
    »Beruhigen Sie sich bitte«, murmelte er hilflos. Er ging in die Küche und kam mit einem Blatt Küchenpapier zurück, das er ihr reichte. »Sie frühstücken jetzt, danach fahren wir zum Deputy, Sie geben Ihre Anzeige auf und dann sehen wir weiter. Vielleicht wurde die Diebin inzwischen ja schon gefunden.«
    Sie wischte sich das Gesicht ab, putzte sich geräuschvoll die Nase und nickte. »Okay.«
    Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln sah er ihr nach, wie sie in die Küche lief und sich an den Tisch setzte. Toll Adrian, lässt dich von Tränen erweichen, dachte er sarkastisch, während er in sein Arbeitszimmer ging. Er wusste ganz genau, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte, und würde sich vermutlich nur irgendwelche Scherereien einhandeln. Es wäre besser, sie zum Deputy zu fahren und dort zu lassen, sollte dieser sich darum kümmern, wie sie nach Hause kam.
    Doch gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er das nicht übers Herz bringen würde.
    Der Besuch beim Deputy dauerte nicht lange. Die eingeleitete Fahndung hatte noch nichts ergeben, das Formular für die Diebstahlsanzeige war schnell ausgefüllt. Melody unterschrieb es, und wenig später saß sie zusammen mit Adrian wieder in seinem Wagen. Bang fragte sie sich, wie es nun weitergehen sollte. Sie sah sich bereits in irgendeinem Obdachlosenasyl sitzen und Essen aus Mülltonnen sammeln. Die Tatsache, dass Adrian schweigend und mit undurchdringlicher Miene auf die Straße starrte, trug ebenfalls nicht dazu bei, dass sie sich besser fühlte. Abgesehen davon, dass sie nicht mal Geld hatte, um hier wegzukommen, musste sie auch die Reparatur seines Autos bezahlen, und sie wagte nicht, sich auszumalen, wie viel Ärger ihr noch bevorstand.
    Auf der Ranch angekommen bat er sie ins Wohnzimmer und bedeutete ihr, sich zu setzen. Während er eine Weile stumm auf und ab lief, zupfte sie nervös an einem losen Faden ihrer verschlissenen Jeans und wartete auf das unvermeidliche Desaster.
    »Ich nehme an, Sie haben niemanden, der Ihnen Geld schicken könnte?«, fragte er schließlich ruhig und fixierte sie mit seinen kühlen, grauen Augen.
    Unglücklich schüttelte sie den Kopf. »Nein.«
    »Haben Sie einen Job?«
    »Nein«, gab sie offen zu, »ich wollte mir nach meinem Urlaub etwas Neues suchen.«
    Adrian seufzte. »Gut, dann fasse ich mal zusammen: Sie sitzen hier fest, rund 700 Meilen von zu Hause, ohne Geld, ohne Kreditkarte, ohne Job und ohne Wagen. Sie schulden mir eine stattliche Summe für die Reparatur meines Autos und haben niemanden, an den Sie sich wenden können. Was also schlagen Sie vor?«
    Hilflos zuckte sie mit den Schultern. »Ehrlich gesagt weiß ich das nicht«, murmelte sie kaum hörbar.
    Im gleichen Moment hatte sie eine Idee. Gestern auf der Hochzeitsfeier hatte sie zufällig mitbekommen, dass er eine Firma besaß. Wenn sie ihn überreden konnte, ihr einen Job zu geben, wären ihre Probleme gelöst, zumindest fürs Erste. Sie könnte den Schaden an seinem Auto abarbeiten und so vielleicht auch ihre anderen Schwierigkeiten in Ordnung bringen. Es war nicht die beste Möglichkeit, aber die Einzige, die ihr im Augenblick sinnvoll erschien, sie hatte schließlich nichts zu verlieren.
    »Ich … ich könnte die Reparatur bei Ihnen abarbeiten«, bot sie daher zögernd an.
    Überrascht hob er eine Augenbraue. »Abarbeiten?«, wiederholte er gedehnt. »Und welche Art von Arbeit stellen Sie sich da vor?«
    »Nicht das, was Sie denken«, wehrte Melody hastig ab.
    »Was denke ich denn?«, fragte er mit einem leicht amüsierten Funkeln in den Augen.
    »Geben Sie mir einen Job in Ihrer Firma«, wich sie einer Antwort aus.
    Er sagte nichts, schaute sie einen Moment nachdenklich an. »Warum sollte ich das

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