Die McDermotts 02 - Manchmal
das Mittagessen zu.
Sie hatten gerade die Mahlzeit beendet, als Lauren erschien, um Timmy abzuholen. Natürlich musste sie auch erst ausgiebig seinen Baum und dann das Porträt bewundern.
»Ich hoffe, es war nicht allzu anstrengend«, seufzte sie, als Melody und Adrian sie und Timmy zum Auto begleiteten.
»Nein, mach dir keine Gedanken, er war sehr brav«, beruhigte Melody sie.
»Das stimmt, und du kannst ihn jederzeit wieder herbringen, wir passen gerne auf ihn auf«, pflichtete Adrian ihr bei.
»Wir?«
, fragten Melody und Lauren wie aus einem Mund.
Er starrte die zwei Frauen verwirrt an. »Ja, ich oder Miss Foster oder was auch immer«, brummte er dann verlegen, als ihm bewusst wurde, dass er von sich und Melody wie von einem Paar gesprochen hatte. Hastig verabschiedete er sich von Timmy und Lauren, murmelte noch etwas wie »ich muss weiterarbeiten« und verschwand eilig im Haus.
Lauren schaute ihm schmunzelnd nach und wandte sich wieder Melody zu. »Vielen Dank fürs Aufpassen, und ich hoffe, wir sehen uns am Freitagabend in der Cactus-Bar.«
»Bestimmt«, nickte Melody. Sie umarmte Timmy zum Abschied und winkte ihm nach, bis das Auto um eine Wegbiegung verschwunden war.
Mit einem kleinen Lächeln ging sie zurück ins Haus. Sie dachte an das ‚Wir‘, das Adrian so unbewusst und dennoch wie selbstverständlich herausgerutscht war, und stellte fest, dass sich dieses ‚Wir‘ ziemlich gut anfühlte.
20
Den restlichen Sonntag bekam Melody Adrian nicht mehr zu Gesicht. Er brütete in seinem Arbeitszimmer über irgendwelchen Unterlagen und sie wollte ihn nicht stören. Erst am Abend klopfte sie kurz bei ihm an, stellte ihm einen Teller mit Sandwiches und einen großen Becher Kaffee hin. Er schenkte ihr ein dankbares Lächeln, vertiefte sich dann jedoch sofort wieder in den Berg Papiere, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag, und leise zog sie die Tür hinter sich zu.
Der Montag begann zunächst ganz geruhsam, aber als sie vom Diner zurückkam und Adrian das Mittagessen brachte, nahm das Chaos seinen Lauf.
»Wir fahren morgen nach Corpus Christi und bleiben bis zum Donnerstag, buchen Sie dort im Bayfront Inn eine Suite mit zwei Schlafzimmern«, ordnete er an. Bevor sie dazu kam, sich zu wundern oder irgendwelche Fragen zu stellen, fuhr er auch schon fort: »Kopieren Sie mir bitte alle Daten zum Texco-Projekt auf einen USB-Stick, die brauche ich für die Konferenz. Hier«, er reichte ihr einen Stapel Blätter, »sind meine Notizen, bitte erstellen Sie mir daraus eine Präsentation. Sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie damit fertig sind, ich möchte mir das dann anschauen.«
»Okay«, murmelte sie unbehaglich, obwohl sie keine Ahnung hatte, was er von ihr wollte.
»Rufen Sie Shanice Raybon an, sie soll Sie die nächsten drei Tage hier oben vertreten«, fuhr er fort. »Und das«, er legte ihr einen weiteren Zettel auf den Tisch, »ist der Entwurf für das Angebot für Paul Angersfield. Setzen Sie dazu ein entsprechendes Schreiben auf, das brauche ich so schnell wie möglich.«
Vollkommen überrollt nickte sie nur wortlos, nahm die ganzen Papiere an sich und verließ sein Büro, hörte im Hinausgehen, wie er ihr »und bringen Sie mir bitte noch einen Kaffee« hinterher rief.
Sie legte die Zettel auf ihren Schreibtisch und schaltete die Kaffeemaschine an.
Texco kopieren, Präsentation, Shanice anrufen, Angebot schreiben, wiederholte sie im Geiste, als sie sich wieder an ihren Tisch setzte. Sie schob einen USB-Stick in den Rechner, öffnete den Explorer und begann nach den Texco-Daten zu suchen.
Das Telefon läutete, sie angelte nach dem Hörer und meldete sich mit der üblichen Begrüßungsformel.
»Hier ist ein Mr. Garth, er möchte zu Mr. McDermott«, informierte die Empfangsdame sie.
»Jaja, er soll hochkommen«, murmelte sie abwesend, und kramte gleichzeitig mit der anderen Hand in der Schublade nach Darcys Telefonnummer, denn sie hatte keinen blassen Schimmer, wie sie diese Präsentation erstellen sollte.
Während sie anschließend Darcys Nummer wählte, kopierte sie die Dateien auf das USB-Laufwerk. Im gleichen Moment ging die Tür auf und ein Mann kam herein.
»Guten Tag, Neil Garth ist mein Name, ich habe einen Termin mit Mr. McDermott.«
Sie legte den Hörer wieder auf, bestätigte rasch irgendeine Meldung auf dem Monitor mit einem Klick auf ‚Ja‘, schaute dabei in den Kalender und zuckte dann bedauernd mit den Achseln. »Tut mir leid, Mr. Garth, aber ich kann für Sie keinen Eintrag
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