Die McDermotts 02 - Manchmal
finden«, sagte sie irritiert.
Im selben Augenblick kam Adrian aus seiner Tür. »Melody, ist der Kaffee fertig?« Sein Blick fiel auf den Mann vor ihrem Schreibtisch. »Neil, schön Sie zu sehen«, begrüßte er ihn freundlich, »was machen Sie denn hier? Ich habe Sie erst nächste Woche erwartet.«
»Hallo Adrian«, Neil Garth schüttelte ihm die Hand, »irgendwie muss das ein Missverständnis sein, wir haben heute unseren Termin, hier ist die Mail mit der Bestätigung.«
Stirnrunzelnd überflog Adrian das Schreiben. »Ja, es scheint wohl wirklich ein Irrtum vorzuliegen«, stellte er fest und schaute Melody vorwurfsvoll an.
»Da habe ich offenbar einen Fehler gemacht und das Datum verwechselt«, murmelte sie bedrückt, »es tut mir sehr leid.«
»Schon gut«, lächelte Neil Garth charmant, »einer so hübschen, jungen Frau verzeiht man so ein Versehen doch gerne.« Er wandte sich an Adrian. »Wenn es Ihnen lieber ist, können wir uns auch ein anderes Mal unterhalten.«
Adrian schüttelte schnell den Kopf. »Nein, das ist kein Problem.« Er geleitete Neil in sein Zimmer und drehte sich an der Tür zu Melody um. »Bringen Sie uns Kaffee und Gebäck, und falls es möglich ist, nicht erst die nächste Woche.«
Er hörte sich leicht genervt an und sie sprang auf. »Ja, sofort«, murmelte sie schuldbewusst.
Rasch stellte sie alles auf ein Tablett und balancierte es in Adrians Büro. Anschließend eilte sie wieder nach draußen. Shanice Bescheid geben, dachte sie, und im gleichen Moment fiel ihr ein, dass sie auch noch die Hotelreservierung vornehmen musste.
Hektisch suchte sie die Nummer des Bayfront Inn aus dem Internet heraus, hatte knapp fünfzehn Minuten später die Reservierungsbestätigung in der Mailbox und atmete durch. Okay, jetzt rufe ich Darcy an und kümmere mich in Ruhe um die Präsentation, nahm sie sich vor.
»Darcy, Sie müssen mir helfen, ich bin fix und fertig«, sprudelte sie aufgeregt ins Telefon, als ihre Vorgängerin sich meldete. »Adrian … Mr. McDermott will eine Präsentation haben, und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.«
»Regen Sie sich nicht auf, das kriegen wir schon hin«, beruhigte Darcy sie.
Schritt für Schritt erläuterte sie Melody, wie sie in dem entsprechenden Programm eine neue Präsentation anlegen musste, und wie sie die einzelnen Seiten dafür erstellen konnte.
»Dann brauchen Sie jetzt einfach nur Mr. McDermotts Notizen eintippen, und fertig. Es ist ganz leicht«, beendete sie ihre Erklärungen.
»In Ordnung, ich denke, das bekomme ich auf die Reihe«, sagte Melody erleichtert, »vielen Dank.«
»Keine Ursache, und falls noch etwas sein sollte, rufen Sie ruhig wieder an.«
Melody verabschiedete sich und legte auf.
Mist, das Angebot für Angersfield, fiel es ihr im gleichen Moment siedend heiß ein. Rasch öffnete sie das Schreibprogramm, suchte die entsprechende Vorlage heraus und trug die Zahlen und Daten von Adrians Entwurf ein. Anschließend druckte sie das Ganze aus und schob es in die Unterschriftsmappe. Sie wandte sich erneut der Präsentation zu, begann, Adrians Notizen abzutippen.
Shanice, schoss es ihr unvermittelt durch den Kopf, ich muss Shanice noch Bescheid sagen. Fünf Minuten später hatte sie auch das erledigt, und aufatmend setzte sie ihre Arbeit an der Präsentation fort.
»Hier Kostenaufstellung aus der entsprechenden Datei einfügen«, las sie vom Zettel ab. »Okay, damit meint er wohl die Texco-Daten.«
Sie öffnete wieder den Explorer, suchte nach den Dateien. »Verdammt, das gibt es doch nicht«, fluchte sie leise, als sie den Texco-Ordner nirgends finden konnte. Hektisch navigierte sie durch die Verzeichnisse, aber die Daten blieben verschwunden.
»Der Stick, die Daten müssen auf dem Stick sein.«
Sie schob den USB-Stick erneut in den PC, klickte auf das Laufwerkssymbol, um entsetzt festzustellen, dass er leer war. Das kann nicht sein, dachte sie hilflos. Voller Panik wählte sie wieder Darcys Nummer, diese war jedoch offenbar weggegangen, denn es meldete sich niemand.
»Oh Gott, er wird mich umbringen«, stöhnte sie verstört auf.
In diesem Augenblick öffnete sich Adrians Bürotür. Er verabschiedete Neil Garth, der ihr noch einmal freundlich zulächelte, und kam dann zu ihrem Tisch. »Haben Sie das Angebot für Paul Angersfield fertig?«
Sie nickte zaghaft und legte ihm die Unterschriftsmappe hin. Er schaute hinein, überflog das Schreiben. »Die Zahlen stimmen nicht«, stellte er ruhig fest.
»Auch das noch«,
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