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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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dem großen Tempelhof versammelt, Wolfswandler wie Am’churi, außerdem ein Schattenelf, der sich weit abseits von ihnen hielt.
    Die Wahl war gefallen, wer gemeinsam mit Lynea, ihrem Rudel und Jivvin losziehen würde, um Yumari zu suchen. Der Elf würde sie begleiten, um sie anschließend in das unterirdische Reich seines Volkes führen zu können, wo die Kette geschmiedet werden sollte.
    Perénn und Kamur waren dabei, jene Am’churi, die damals Ni’yo gefoltert hatten; Lurez und Pitu, Großmeister Tamu und Orophin und viele weitere, die Jivvin seit seinem ersten Tag in diesem Tempel kannte.
    „Fünfzehn Großmeister und ebenso viele Meister. Mehr ist von unserer Seite nicht möglich“, sagte Tamu gerade, als Jivvin zu der Gruppe hinzustieß. „Falls wir tatsächlich gegen uralte Drachen antreten müssen, ist es wenig wahrscheinlich, dass wir alle wieder heimkehren – wenn überhaupt jemand.“
    „Würde sich nicht die Wahrscheinlichkeit erhöhen, wenn mehr von euch mitgingen?“, fragte Brynn herausfordernd, in jenem Ton, der nicht verriet, ob er Zorn, Verachtung oder Belustigung ausdrücken sollte.
    „Es gibt weitaus mehr Kinder der Muria als Am’churi“, erwiderte Tamu ruhig. „Wir müssen den Tempel verteidigen können, die Novizen beschützen und ausbilden.“
    „Es werden die besten Drachenkrieger gehen, den Tempelvorsteher und seinen Vertreter eingeschlossen“, fuhr Jivvin dazwischen. „Seid zufrieden.“
    „Dann muss es wohl genügen!“ Brynn fuhr herum und stürmte durch das offene Tor.
    „Er ist jung“, murmelte Lynea mit einem entschuldigenden Lächeln. „Männliche Wolfswandler sind in dem Alter alle so unbeherrscht.“
    „Zorn kann für uns alle tödlich sein“, sagte Tamu ernst, ging aber nicht mehr weiter darauf ein. Am’churkrieger mussten von klein auf lernen, ihre Wut zu beherrschen, sie konnten nicht so unbeschwert mit ihrer von Am’chur gegebenen Natur umgehen wie die Muriakinder. Beinahe beneidete Jivvin sie darum ...
    „Du trägst zwei Chi’a?“, fragte Lurez, als er neben Jivvin trat. „Ist das von ihm ?“
    „Von wem wohl sonst?“ Jivvin berührte kurz das fremde Schwert, das Einzige, was ihm als Erinnerungsstück an Ni’yo geblieben war. Schnell verdrängte er diesen Gedanken – er wollte nicht über möglichen Verlust nachdenken.
     
    ~*~
     
    Kaum hatten sie den Tempel verlassen, da wurden sie von Wölfen umringt. Gewiss an die vierzig Wolfswandler waren es, die sich um Lynea und Brynn scharten. Einige nahmen menschliche Gestalt an und sprachen leise mit ihrer Rudelführerin, die meisten jedoch blieben Wölfe. Es waren große, ungewöhnlich kräftig Tiere, die sich allesamt stark in Fellfarbe und Körperbau voneinander unterschieden. Jivvin wunderte sich ein wenig darüber, er hätte mehr familiäre Ähnlichkeit erwartet. Für Murias Erwählte war es normal, untereinander Partner zu wählen und Kinder zu zeugen, die dann bereits als Wolfswandler geboren wurden.
    Sie hielten misstrauisch Abstand zu den Am’churi, drängten sich zwischen diese und Lynea und knurrten den Schattenelf drohend an, wann immer der nur einen Zoll zu nahe kam. Der Kalesh schritt unbeirrt seines Weges, ohne von jemandem Notiz zu nehmen. Es weckte seltsam widersprüchliche Empfindungen in Jivvin, diesen Mann zu betrachten, der von der Kleidung bis zu den Körperfarben gänzlich schwarz war: Instinktiv hasste er diesen Schattenelf, als den Feind, der die Kinder des Kaleshs immer für ihn bleiben würde; für all das, was diese ihm und Ni’yo angetan hatten. Die raubtierhafte Anmut des schlanken, vollkommenen Körpers forderte hingegen Bewunderung, die Schönheit des fremdartigen, scharf geschnittenen Gesichts ließ ihn hingegen erschaudern, denn die Verwandtschaft Ni’yos mit dieser Rasse war überdeutlich zu sehen. Unzählige Fragen brannten ihm auf der Zunge, Jivvin wollte wissen, wohin man Ni’yo brachte, was man von ihm erwartete; er wollte mehr über die unterirdischen Städte der Schattenelfen erfahren, über deren Krieg gegen die Drachen, schlicht über alles, was dieses Volk betraf, das er sein Leben lang bekämpft und gefürchtet hatte, ohne jemals etwas über sie in Erfahrung bringen zu können.
    Der Elf wandte den Kopf und blickte Jivvin an. Nur kurz, aber der provokante Spott, den Jivvin in den nachtschwarzen Augen erkannte, zeugte davon, dass auch die Kalesh die alte Feindschaft nicht einfach so ablegen konnten wie einen Mantel.
    „Nok te yur!“ Brynns wütende Stimme

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