Die Memoiren des Barry Lyndon - aus dem Königreich Irland, samt einem Bericht über seine ungewöhnlichen Abenteuer, Unglücksfälle, Leiden im Dienste Seiner Majestät des Königs von Preußen, seine Besuche an vielen europäischen Höfen, seine Heirat und ...
Leser nur richtig hinsieht; aber sie bleibt dort, wo sie hingehört; sie ergibt sich aus der Geschichte, statt dass sich diese aus ihr ergibt. In den meisten von Mr Thackerays ausgedehnteren Werken scheinen uns seine eigenen Ansichten über die Welt zu offen und zu oft in den Vordergrund gerückt; nichts davon in Barry Lyndon. Es ist weder ein melancholisches noch ein lustiges Buch, sondern das offene, mit wunderbarem Geschick gezeichnete Portrait eines Mannes, der uns entgegentritt, als würden wir ihn persönlich kennen. Das Beiwerk wird ebenso lebensecht und kraftvoll geschildert wie das Hauptthema. Wir glauben nicht, dass sich Mr Thackerays außergewöhnliche Darstellungskraft jemals überzeugender gezeigt hat als in den Skizzen, die er in diesem Band entwirft – von dem unbändigen, ungestümen Leben der Iren in Dublin und den Provinzen während des letzten Jahrhunderts, von den schrecklichen Machenschaften des Menschenraubs
und der Bespitzelung, durch die sich Friedrich II. an der Macht hielt, von dem merkwürdigen Werdegang (halb Straßenräuber, halb Grand Seigneur) eines Berufsspielers – oder von den winzigen Fürstenhöfen, an denen vor der Französischen Revolution so viele Möchtegern-Potentaten König und Königin spielten und wirkliche Menschen als Spielfiguren benutzten. All diese und viele andere Gegenstände werden mit rascher, leichter Hand aufs Papier geworfen, mit einer Lebendigkeit und Klarheit, die ganz und gar wunderbar wirken in einem Band, der den eifrigen Leser kaum eine ganze Eisenbahnfahrt von längerer Dauer in Anspruch nehmen wird …»
Hanjo Kesting
Titel der englischen Ausgabe:
«The Memoirs of Barry Lyndon, Esq., of the Kingdom of Ireland. Containing an Account of his Extraordinary Adventures; Misfortunes; his Sufferings in the Service of his Late Prussian Majesty; his Visits to Many of the Courts of Europe; his Marriage and Splendid Establishments in England and Ireland; and the Many Cruel Persecutions, Conspiracies, and Slanders of which he has been a Victim.» (1856)
Copyright © 2013 by Manesse Verlag, Zürich,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
eISBN 978-3-641-13832-5
www.manesse.ch
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