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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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hat. Er ist sich nicht zu schade, auch mit den Kindern zu quatschen. Ja, Bescheidenheit ist ein Zeichen für ein gutes Elternhaus.« Kobayashi schien beeindruckt.
    Wenn der wüsste! Aber es war Ryōhei zu lästig, ihn aufzuklären.
    Muroi und Tokumoto kamen an, und als sie die Szene mit Irabu und den Kindern sahen, entspannten sie sich merklich. Sie betraten das Gebäude und sahen, dass es voller alter Leute war. Einige hatten sogar Sitzkissen mitgebracht und machten es sich auf dem Fußboden bequem.
    »Miyazaki, was ist denn hier los?« Tokumoto machte große Augen.
    »Doktor Irabu hat einen Computertomographen angeschafft. Ein Anruf genügte offensichtlich. Da ein solches Gerät so selten ist, strömen die Senioren in Scharen herbei.«
    »Der scheint anders zu sein als die Ärzte, die bisher zu uns
geschickt worden sind«, meinte Muroi mit gedämpfter Stimme. »So’n Gerät mit einem einzigen Telefonanruf?«
    »Du, Alterchen. Was hältste denn von dem neuen Doktor?«, griff sich Kobayashi einen älteren Mann, den er kannte.
    »Der geht in Ordnung. Der vorige war auch nich’ schlecht, aber’n bisschen steif und zu ernst. Der neue lässt uns machen, was wir wollen. Wir Alten wollen’n bisschen Spaß beim Arzt.«
    »Er is’ sehr großzügig mit Spritzen«, mischte sich eine andere Alte ein.
    »Die Krankenschwester ist’n flotter Feger! Aber’n bisschen merkwürdig isser schon«, riefen die Alten nun durcheinander.
    »Guck mal, Miyazaki. Kaum isser hier, hat er die Alten schon auf seiner Seite«, sagte Muroi.
    »Haben Sie den letzten Kommentar nicht gehört?«
    »Ein fähiger Arzt kann auch ein Clown sein, so wie Patch Adams.«
    »Na ja …«
    Ryōhei teilte Irabu mit, dass einige seiner Vorgesetzten zu Besuch gekommen seien, worauf sie alle ins Sprechzimmer gebeten wurden.
    »Nur herein in die gute Stube«, rief Irabu in seiner etwas einfältigen Stimme.
    »Wir begrüßen Sie sehr herzlich auf Senju. Wir wissen, es ist eine winzige, abgelegene Insel mit wenig Komfort, aber wir tun alles, was in unseren Kräften steht, um Sie zu unterstützen. Wir freuen uns auf die Zeit, die Sie für uns tätig sind«, begrüßte Muroi Irabu mit übertriebener Höflichkeit. Alle drei machten eine tiefe Verbeugung.
    »Herr Doktor, sind Sie eigentlich auf eigenen Wunsch auf unsere Insel gekommen?«
    »Nöö, daran ist mein Vati schuld. Der meinte, ich sollte mal eine Zeit auf einer abgelegenen Insel verbringen.«

    Die Augen von Muroi und seinen Kollegen blitzten auf.
    »Da er mit Altenpflegeheimen in dünn besiedelten Gebieten zu tun hat, meinte er wohl, dass es schlecht aussieht, wenn keiner von der Familie sich wenigstens einmal vor Ort blicken lässt.«
    »Es ist uns eine Ehre«, rieb sich Tokumoto die Hände.
    »Ach ja, Herr Doktor, der vorige Bürgermeister Yagi hat die Bitte geäußert, Sie persönlich kennenzulernen, und lässt fragen, ob es Ihnen heute Abend recht wäre. Das wäre dann auch gleich eine Art Empfangsparty für Sie.«
    »Heut Abend geht’s nicht. Eben war schon der Direktor einer Baufirma namens Iwata hier und hat mich ab sieben Uhr zu einem Abendessen mit dem Bürgermeister eingeladen.«
    Augenblicklich erbleichten die drei Beamten.
    »Meinen Sie mit Bürgermeister Ogura?« Tokumoto fiel in dem Moment nichts Besseres ein.
    »Hm-hm. Das Abendessen ist im Kurhotel.«
    »Na dann hätten Sie vielleicht morgen Zeit …?«
    »Gerne. Dann möchte ich aber Fleisch essen. Nach drei Tagen rohem Fisch und Eintopf hab ich’s satt.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Schnell verließen sie das Sprechzimmer wieder. Im Freien packte Kobayashi Ryōhei am Hemd. »Das gibt’s doch nicht. Die sind uns zuvorgekommen. Woher wussten die das?«
    »Aber was fragen Sie mich das? Was Ihnen zu Ohren kommt, werden die anderen auch irgendwie erfahren, denke ich.«
    Er wurde so heftig gerüttelt, dass ihm schwindelig wurde.
    »Ausreden! Wenn Ogura von dem Plan mit dem Altenpflegeheim erfährt, dann bekommt er alle Stimmen der alten Knacker hier auf der Insel.«
    »Moment mal. Solange es nur um den Plan geht, kann jeder etwas sagen. Wichtig ist der Doktor. Wenn wir den auf unsere
Seite ziehen, haben wir keine Probleme«, unterbrach ihn Tokumoto.
    »Auf die Gefahr hin, Ihnen zu widersprechen: Ist dieser Arzt nicht einfach nur ein verhätschelter Sohn?«, mischte sich Ryōhei ein.
    »Unterlass gefälligst diese Frechheiten«, würgte ihn Kobayashi ab.
    »Sag mal, Miyazaki, das ist gar keine schlechte Idee«, sagte Muroi und brachte sein Gesicht

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