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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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Senioren gewählt werden, werden sie schon Mittel und Wege finden, das Ganze im Sande verlaufen zu lassen.«
    »Dann interessiert mich die Sache erst recht nicht. Du, Mayumi! Bring mal zwei Kaffee!«
    Irabu bohrte in der Nase, als ginge ihn das alles nichts an. Ryōhei war ratlos.

    »Bestimmt wird man Ihnen heute Abend einige hunderttausend Yen mehr bieten als gestern, damit Ihnen die Entscheidung leichter fällt.«
    »Aha. Wenn das so ist, schlage ich mich natürlich auf die Seite derjenigen, die mehr bieten.«
    Ryōhei starrte Irabu sprachlos an. Jetzt war ihm klar: Dieser Mann war nichts weiter als ein Dummkopf.
    »Herr Doktor, auf dieser Insel bedeutet Wahlkampf, aufs Ganze zu gehen. Entweder man schlägt den Gegner zu Boden oder man findet sich selbst dort wieder. Wollen Sie da wirklich hineingezogen werden?«
    »Das wird mich schon nicht den Kopf kosten. Ich bin ja ohnehin nur zwei Monate hier.«
    In dem Moment kam ein altes Mütterchen ins Sprechzimmer.
    »Herr Doktor, das Ogura-Wahlkomittee hat bekanntgegeben, dass Sie uns’n Altenpflegeheim bauen wollen. Hehe, das is’ wirklich’ne Freude«, sagte sie und schüttelte Irabu die Hand.
    »Ich baue gar nichts. Das macht der nächste Bürgermeister.«
    »Aber Sie unterstützen ihn doch, gell?«
    »Vorerst. Aber morgen unterstütze ich vielleicht schon Yagi, hehehe.«
    »Ach so, ja dann isses wohl besser, wenn wir uns nach Ihnen richten. Da sind wir uns im Seniorenverein einig«, schloss die Alte mit ernstem Gesicht und trottete wieder davon.
    Im Wartezimmer sammelten sich Mitglieder des Seniorenkreises, die vorher im Behandlungszentrum verstreut waren, und begannen eifrig zu flüstern.
    »Mir soll es recht sein. Nun werden Sie doch das Zünglein an der Waage sein.« Ryōhei schaute ihn böse an.
    »Sie machen sich einfach zu viele Gedanken, Herr Miyazaki. Kein Wunder, dass Ihr Magen da nicht mitspielt. Ach, da fällt mir ein: Ich muss Sie ja untersuchen. Mayumi-chan!«

    Die Krankenschwester kam mit Spritzbesteck und Injektionstisch. Als sie Ryōhei dabei ertappte, wie seine Augen nach unten wanderten, tippte sie ihm mit dem Finger an die Stirn, und wieder fühlte sich Ryōhei so unendlich müde.
     
    Auch an dem Essen an diesem Abend nahm Ryōhei teil. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich irgendwohin zu verdrücken, doch Muroi entdeckte ihn rechtzeitig und schleppte ihn mit. Die Gesellschaft wurde im Hinterzimmer eines alten Gasthauses abgehalten. Yagi und die Mitglieder seines Wahlvereins, Direktor Tokumoto, Muroi, Kobayashi und andere, saßen in förmlicher Pose um den Tisch herum. Irabu erschien wie schon am Tag zuvor im Trainingsanzug.
    Zunächst stellte Yagi sich vor. »Mein Name ist Isamu Yagi. Ich war der vorige Bürgermeister und bin nun im Vorstand verschiedener Gruppierungen. Wie Sie wohl wissen, habe ich mich für diese Wahl, bei der es für mich um Leben oder Tod geht, als Kandidat aufstellen lassen.«
    »Toll! Shimofuri-Rindfleisch!«, rief Irabu mit glänzenden Augen, als das Fleisch auf Tellern serviert wurde.
    »Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als wieder Bürgermeister zu werden und die notwendigen Reformen durchzuführen …«
    »Sukiyaki, Sukiyaki! Ich hab’s doch geahnt«, jubelte Irabu.
    Yagi erstarrte, ohne sein gekünsteltes Grinsen zu unterbrechen. »… nun ja, dann fangen wir an zu essen. Herr Doktor scheinen hungrig zu sein, hehehe.«
    »Wir haben das Fleisch vom Kaufhaus Mitsukoshi in Tokio kommen lassen, die Frühlingszwiebeln sind aus Shimonita«, erklärte Tokumoto.
    »Ich mag keine Zwiebeln.«
    »Oh, das wussten wir nicht…«

    »Die können Sie gerne haben.«
    »Vielen Dank, Herr Doktor, Sie sind zu gütig.«
    Ryōhei fehlten die Worte, so dümmlich kam ihm das peinliche Gehabe der Gastgeber vor.
    Nachdem sie angestoßen hatten, briet die Wirtin das Fleisch in einer Eisenpfanne und legte es in Irabus Schüssel. Irabu stopfte es sich sofort geräuschvoll in den Mund. Hastig bereitete die Wirtin die nächste Portion vor, die ebenfalls im gleichen Augenblick den Weg in Irabus Magen fand. Irabu aß das Fleisch so schnell wie jemand, der Buchweizennudeln aus einer Miniterrine schlürft.
    »Herr Doktor, Sie sollten auch etwas Gemüse essen«, riet Ryōhei etwas vorlaut, worauf Muroi ihm sofort eine Kopfnuss verpasste. »Du redest nur, wenn du gefragt wirst!«
    »Hihi …«, lachte Irabu schadenfroh.
    Wieso merkte denn keiner, was für ein Schwachkopf das war?
    Fünf Kilo Fleisch wurden innerhalb kürzester Zeit

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