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Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Titel: Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Daeke
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Studierenden. So kehrte man zu einer überarbeiteten Variante des alten Siegels zurück. Die Werbeagentur erhielt insgesamt 250 000 Euro für diesen Auftrag. Vergleicht man diese Zahl mit den Mitteln, die für die Lehre ausgegeben werden, wird einem schwindelig.
    Länger als lebenslänglich (2011)
    Kennen Sie das? Ein Vertreter hat Sie vor Ihrer Haustür oder in einer Fußgängerzone um den Finger gewickelt, in einer schwachen Minute konnten Sie nicht Nein sagen und haben, vielleicht auch nicht ganz bei der Sache, einen Vertrag unterschrieben, der Sie zu einem sechsmonatigen Abonnement der Regionalzeitung verpflichtet. Leider haben Sie außerdem das Kleingedruckte nicht gelesen – vor Ablauf der sechs Monate kommen Sie aus der Sache nicht mehr raus, und das Geld für das Abonnement ist hin. Dabei interessiert Sie die Regionalzeitung eigentlich gar nicht. Das ist bitter. Das einzig Gute an solchen Geschichten: Wir lernen daraus, und sechs Monate gehen vorbei.
    In der niedersächsischen Stadt Garbsen ist den Stadtvätern ein ähnliches Missgeschick unterlaufen. Das wäre verzeihlich, Irren ist menschlich. Doch raubt mir das Ausmaß schlicht die Sprache. Im Jahr 1974 wollte die zu Garbsen gehörende Gemeinde Berenbostel eine Sportanlage bauen. Dazu unterschrieb sie einen Pachtvertrag über ein Grundstück, mit dem sie sich auf 99 Jahre als Pächter verpflichtete. Die jährliche Pachtsumme ist fünfstellig, bis zum Jahr 2011 waren rund 1,1 Millionen Euro bezahlt, und bis zum Ablauf des Vertrags im Jahr 2072 werden weitere 2,5 Millionen hinzukommen. Nun frage ich mich: Kann es sein, dass die Unterzeichnung eines so langfristigen, mit derart hohen Kosten verbundenen Vertrages nebenbei geschah? Dass man die Folgen des Vertrages nicht bedacht hatte? Jedenfalls erwies sich das Grundstück für den Bau einer Sportanlage als ungeeignet – zu uneben war das Gelände. Unglücklicherweise schreibt der Pachtvertrag ausschließlich eine Bebauung mit Sportanlagen vor. Eine alternative Nutzung des Grundstücks wird damit ausgeschlossen, und so verwildert der gute Boden fast 100 Jahre lang und für insgesamt 3,6 Millionen Euro Pachtzins friedlich vor sich hin. Ich nehme an, Umweltschützer werden sich darüber freuen.
    Nicht Herr der Gezeiten (2010)
    In der Nähe von Hamburg gibt es eine Schildbürgergemeinde, deren offizieller Name Buxtehude lautet. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Este, der einige Kilometer nördlich in die Elbe mündet. Über die Este wiederum verläuft eine Hafenbrücke, die den am Ufer entlangflanierenden Spaziergängern ein Hindernis ist. Sie müssen, wo sie auf die Brücke stoßen, den Uferweg verlassen und auf die Brücke hinauf, um auf der anderen Seite wieder hinunterzusteigen und ihren Weg am Fluss fortzusetzen. Das ist nicht bequem, und deshalb investierte die Gemeinde in einen 36 Meter langen Schwimmsteg. Auf diesem sollte der Fußgänger ohne Mühen unter der Brücke hindurch auf die andere Seite gelangen. Das Tolle an so einem Schwimmsteg ist die Tatsache, dass er, wenn der Wasserpegel aufgrund der Gezeiten steigt, nicht überflutet wird. Da an seiner Unterseite Schwimmkörper befestigt sind, wird er stattdessen vom steigenden Wasser einfach mit angehoben. Was wiederum nicht so praktisch ist, wenn sich über dem Steg eine Brücke befindet. In Buxtehude, wo der Unterschied der Wasserstände durch den Tidenhub beträchtlich ist, bleibt mitunter nur noch ein knapper Meter zwischen Brücke und Steg. Da könnte man als Fußgänger nur noch unter der Brücke hindurchkriechen, und das wäre dann doch nicht so bequem. Der Komponist Dietrich Buxtehude (1637–1707), ein berühmter Namensvetter der Stadt, soll sich einmal so über seine Chorsänger geärgert haben, dass er ihnen eine Fuge schrieb, an deren Beginn der Chor mehrere Minuten nichts anderes singt als »Wir können nichts, wir können nichts, wir können nichts« …
    Von Amts wegen inkompetent (2009)
    Beraterfirmen stehen nicht immer in einem guten Ruf. Viele sprechen ihnen schlicht den Sinn ab, behaupten, sie täten für viel Geld, was der Beratene auch selbst erledigen könnte. Andererseits gibt es genügend Situationen, in denen Beratung hilfreich und sinnvoll ist. Und natürlich finden sich viele Berater in der Politik. Die Vielzahl der Themen und Sachfragen, mit denen ein Politiker sich zu befassen hat, ist zu groß, die Aufgaben sind zu komplex und in ihren Details zu unübersichtlich, als dass man wichtige Entscheidungen nur der

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