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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Revolutionen der natürliche Ausdruck des frustrierten Volkswillens. Doch während Trixie jetzt dasaß und an ihrem Kaffee nippte, nahm sie sich fest vor, dass zumindest ihr Wille nicht frustriert würde. Sie war zwar fix und fertig, ihr Arm und ihr Ohr taten höllisch weh, und ihr Körper war von blauen Flecken übersät, doch jetzt war nicht der richtige Augenblick, um sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Revolutionen, das lernte sie jetzt, waren harte Arbeit.
    Als sie das Geräusch von Stiefeln auf dem Boden des Lagerhauses hörte und den Blick hob, sah sie, dass Leutnant Gorski auf sie zukam. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen musste er erschrockener und verwirrter sein als je zuvor.
    »Sie haben den Major mitgenommen«, keuchte er.
    »Jetzt beruhigen Sie sich, Gorski«, entgegnete Trixie. »Wer hat den Major mitgenommen?«
    »Vor zehn Minuten ist Leutnant Adamczyk in den Gasthof gekommen, wo sich der Major ausruhte. Er hatte Befehl des Chefdelegierten Olbracht, den Major wegen Hochverrats und Verbrechens gegen das ForthRight festzunehmen.«
    »Was ist mit der Dämonin … ich meine, Miss Williams, hat Adamczyk sie auch mitgenommen?«
    Gorski schüttelte den Kopf. »Nein, der langhaarige Kerl machte sich zusammen mit der Dämonin und der Shade durch die Hintertür aus dem Staub, bevor Adamczyk sie zu fassen bekam.«
    Trixie nickte. Sie hätte sich denken können, dass dieser Vanka Maykow schwer zu fassen war. Er schien ein ziemlicher Leichtfuß zu sein. Mittlerweile hatte er sich wahrscheinlich mit Norma Williams und der Shade irgendwo verkrochen und wartete ab, wie sich die Dinge entwickelten.
    »Nun gut, Leutnant Gorski, am besten trommeln Sie Ihre Männer zusammen und machen sich auf den Weg. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.« Sie warf einen Blick auf die Soldaten, die ringsum auf dem Boden schliefen, entdeckte den schnarchenden Wysochi unter ihnen und weckte ihn mit der Spitze ihres Stiefels. »Zeit zum Aufstehen, Feldwebel, die Revolution wartet nicht.«
    Wysochi blinzelte und warf einen Blick auf die Uhr. »Zum Teufel mit Ihnen, es ist acht Uhr morgens. Ich habe mich erst vor einer Stunde aufs Ohr gelegt.« Damit wälzte er sich auf die andere Seite und zog sich seine Dublonka über den Kopf.
    Trixie versetzte ihm erneut einen Tritt. »Major Dabrowski ist verhaftet worden. Der junge Gorski hier hat gesehen, wie Adamczyk ihn abführte.«
    »Wohin?«
    »Zum Rathaus«, stammelte Gorski. »Olbracht ist außer sich wegen des Überfalls gestern Nacht. Er will den Major wegen Hochverrats hinrichten lassen. Er soll vor ein Erschießungskommando gestellt werden.«
    Die Erwähnung eines Erschießungskommandos überzeugte den verdrießlich dreinblickenden Wysochi, sich zumindest aufzusetzten und zu strecken.
    Gorski sprach weiter. »Er hat eine Botschaft vom Führer persönlich erhalten, in der er erklärt, dass das ForthRight den Überfall auf die Schiffe als Hochverrat betrachtet. Aber auch, dass er Warschau verschonen will, wenn wir ihnen die Dämonin und die Waffen aushändigen. Nur diejenigen sollen verhaftet werden, die unmittelbar an dem Überfall auf die Schiffe beteiligt waren …« Plötzlich verlor er den Faden, als ihm klar wurde, dass auch er sich an dem Überfall beteiligt hatte und zu denen gehörte, die an die Wand gestellt und erschossen werden sollten.
    »Soll ich mit meinen paar Männern zum Rathaus marschieren und den Major befreien?«, fragte Wysochi, während er mühsam aufstand.
    »Nein. Wir nehmen eine ganze Armee mit.« Trixie zeigte mit einer lässigen Bewegung auf die Menschenmenge, die sich mittlerweile im Lagerhaus eingefunden hatte.
    Wysochi folgte ihrer Geste und sah unzählige Menschen, die auf Kisten saßen, sich unterhielten oder sonst wie die Zeit totschlugen. »Wer zum Teufel sind all diese Leute?«
    »Freiwillige«, erklärte Trixie. »Was gestern Nacht passiert ist, hat sich in Windeseile herumgesprochen. Sie sind gekommen, um gegen das ForthRight zu kämpfen.«
    »So viele?«
    »Es sind mehr als tausend junge Frauen und Männer.«
    So jung wie ich.
    »Die meisten sind unerfahren, aber guten Willens.«
    »Und worauf warten sie?«
    »Auf Waffen … Befehle … und darauf, dass Sie und Ihre Männer endlich aus den Federn kommen und die Organisation übernehmen.«
    »Was machen wir mit Olbracht?«, fragte Gorski. »Er hat befohlen, dass wir die Waffen abgeben.«
    Trixie lachte. »Ich scheiße auf Olbracht …«
    Bei ABBA , Revolutionärin zu sein hatte einen

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