Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
Vom Netzwerk:
Allmählich beginne ich zu glauben, dass sie mich nicht hier haben wollte.«
    Julia sah zuerst Emily an, dann den Wagen und schließlich wieder Emily. Ein solches Auto hätte Julia in Emilys Alter auch gern gehabt. »Willst du wieder von hier weg?«
    Emily, die staunte, dass Julia ihre Gedanken erraten hatte, zuckte mit den Achseln. »Ich wüsste nicht, wohin.«
    Â»Dieses Wochenende ist das Mullaby Barbecue Festival, ein ziemlich großes Grillfest. Gehst du mit mir hin?«
    Emily wich ihrem Blick aus. »Du musst das nicht machen, Julia.«
    Â»Was?«
    Â»Dich so um mich bemühen. Meine Mom war grausam zu dir. Du brauchst nicht nett zu mir zu sein.«
    Oje. »Vance hat es dir also erzählt?«
    Â»Er hat gesagt, meine Mom hätte dich verspottet. Was hat sie gemacht?« Emily sah ihr in die Augen.
    Â»Zerbrich dir darüber mal nicht den Kopf. Das hat nichts mit dir zu tun.«
    Â»Bitte erzähl’s mir.«
    Â»Ich war damals ziemlich schwierig, Em«, sagte Julia. »Aber wenn du es unbedingt wissen möchtest: Ich hab in der Schule nicht nur pinkfarbene Haare, schwarze Klamotten und schwarzen Lippenstift, sondern jeden Tag ein schwarzes Lederhalsband mit Nieten getragen. Deine Mutter hat mir deswegen Hundeleckerli mitgebracht und sie mir im Gang zugeworfen. Einmal hatte sie sogar Flohpulver dabei. Und wenn ihr sonst nichts mehr einfiel, hat sie mich angebellt.« Bei der Erinnerung daran schwieg sie eine Weile. »Ich habe ihr genug Stoff geliefert, sich über mich lustig zu machen. Du kennst die Fotos. Wahrscheinlich hatte ich mir die Hänseleien selber zuzuschreiben.«
    Â»Das ist keine Entschuldigung. Niemand hat das Recht, die Würde eines anderen Menschen zu verletzen.« Emily schüttelte den Kopf. »Das hat meine Mom mir beigebracht. Kannst du dir das vorstellen?«
    Â»Das kann ich«, antwortete Julia.
    Â»Du hast mir erzählt, dass sie beliebt gewesen ist.«
    Â»Ja.«
    Â»Aber niemand mochte sie wirklich?«
    Julia stutzte. »Doch, Logan Coffey.«
    Emily ließ den Schwamm, den sie in der Hand hielt, in den Eimer zu ihren Füßen fallen. »Tut mir leid, dass sie so eklig zu dir war.«
    Â»Du musst dich nicht verantwortlich fühlen für das, was deine Mutter getan hat, Em. Du bist nicht wie deine Mutter, sondern eher so, wie sie später geworden ist. Es würde sich lohnen zu bleiben, um allen genau das zu beweisen.«
    Da hörten sie eine Autotür zuschlagen. Als sie sich umdrehten, sahen sie Sawyer aus einem weißen Lexus Hybrid steigen, die Sonnenbrille abnehmen und in den offenen Kragen seines Hemds schieben, bevor er auf sie zukam.
    Â»Holt er dich ab?«, fragte Emily.
    Julia sah sie verständnislos an.
    Â»Er hat dich doch am See gefragt, ob du am Montagabend mit ihm ausgehst.«
    Julia warf stöhnend den Kopf in den Nacken. »O Scheiße.«
    Emily lachte. »Das hast du vergessen? Eine Verabredung mit ihm ?«
    Â»Ja, irgendwie schon.« Julia schmunzelte, froh darüber, dass wenigstens Emily das lustig fand.
    Â»Hallo, meine Damen«, begrüßte Sawyer sie.
    Â»Hallo, Sawyer. Julia hat eure Verabredung nicht vergessen«, erklärte Emily. »Sie ist nur … spät dran. Es ist meine Schuld. Ich hab ihr meinen Wagen gezeigt. Stimmt’s, Julia?«
    Julia brauchte eine Weile, bis ihr aufging, dass Emily glaubte, ihr zu helfen . »Stimmt«, pflichtete Julia ihr bei. »Lass es mich wissen, ob du mich am Samstag zum Grillfest begleitest, ja?«
    Â»Ja, mache ich.«
    Julia hakte sich bei Sawyer unter und schob ihn nach nebenan. »Sie meint, wir sind verabredet«, flüsterte sie ihm zu. »Und sie wollte mir helfen, das Gesicht zu wahren, weil sie glaubt, ich hätte es vergessen. Spiel bitte mit, ja?«
    Â»Okay«, sagte er, als sie die Stufen zu Stellas Haus hinaufgingen. »Aber ich bin da, weil wir verabredet sind. Offensichtlich hast du es tatsächlich vergessen.«
    Als sie das Haus betraten, legte Julia ihre Post auf das Tischchen im Eingangsbereich. »Ich bin nicht mit dir verabredet«, widersprach sie.
    Â»Du hast in Gegenwart von Emily Ja gesagt. Und sie hat dir gerade geholfen. Willst du ihr kein Vorbild sein?«
    Â»Das ist gemein. Warte hier, bis sie im Haus ist.«
    Er trat ans Fenster des Wohnzimmers und schob den Vorhang zur Seite. »Das könnte dauern. Der Wagen ist ziemlich schmutzig.«
    Julia

Weitere Kostenlose Bücher