Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
damals nicht geirrt hatten.
    Die Augenpaare schienen aus der Ferne zu kommen, dabei waren sie so nah.
    Hatten wir vorhin noch vier Paare gesehen, so waren es jetzt schon acht, und noch ein Paar kam hinzu.
    »Neun!« sagte Bill leise und stieß mich an, während er seine Waffe zog.
    »Neun Augen, neun Tote, neun Augenpaare. Daran kann man schon riechen, John.«
    »Sicher.«
    Maurice Reuven lachte unkontrolliert, bevor er sagte: »Wenn ich neun zähle, denke ich auch an die neun Toten. Vielleicht haben sie sich verwandelt. Kann doch sein, oder? Es ist alles möglich. Können aus den Toten Hyänen werden?«
    Da hatte er vielleicht gar nicht mal so unrecht. Die düstere Klosteratmosphäre ließ die Schleichkatzen noch unheimlicher erscheinen. Ihr Fell paßte sich der Farbe des Steinbodens an, die Tiere hoben sich kaum davor ab.
    »Die haben auf uns gewartet, diese verfluchten Bestien!« flüsterte der Belgier. »Sie werden uns killen, und wir können nichts dagegen unternehmen. Die zerreißen uns.«
    Ich hatte Verständnis für die Furcht des Mannes, wollte sie aber nicht noch mehr steigern und drückte ihn zurück. »Bleiben Sie hinter uns. Wir erledigen das schon.«
    »Es sind neun!«
    »Ich weiß.«
    Maurice schwieg eingeschüchtert. Er hatte auch gesehen, wie ich meine Beretta hervorholte. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen. Sollten die Hyänen durch Schwarze Magie am Leben gehalten werden, so konnten die Kugeln sie stoppen.
    Sie hatten sich auf der breiten Treppe verteilt, so daß sie fast eine Pyramide bildeten. Unbeweglich hockten oder standen sie auf den grauen Stufen. Grausam und kalt starrten die Augen auf uns nieder. Sie blendeten uns, sie suchten nach Möglichkeiten, uns mit blitzschnellen Sprüngen zu überrumpeln. Hyänen sind Raubtiere und gefährlich. Wenn es einer Bestie gelang, einem von uns an die Kehle zu springen und zuzubeißen, sah es für uns sehr schlecht aus.
    Ich hatte die unterste Treppenstufe als erster erreicht. Mit dem rechten Fuß blieb ich darauf stehen, der linke stand noch vor der Stufe. Auch Bill hatte eine ähnliche Haltung eingenommen. Wir warteten auf eine Reaktion, denn ich selbst wollte nicht den Anfang machen. Die Hyänen rührten sich nicht. Sie kamen mir vor wie die Herren und Beherrscher dieses Klosters. Ungemein sicher gaben sie sich, nichts konnte sie stören. Trotz ihrer gespannten Haltung wirkten sie auf mich irgendwie träge.
    Bill gefiel mein Zögern nicht. »Wie lange willst du noch hier stehenbleiben?«
    »Mal sehen.«
    »Wenn sie nichts machen, müssen wir etwas tun«, erklärte er.
    »Gut, es gibt nur den einen Ausgang. Wenigstens kenne ich keinen zweiten. Ich gehe vor, bleib du dicht hinter mir. Achte auf Reuven, damit er nicht durchdreht.«
    »Keine Sorge, das wird er schon nicht.« Bill zog sieh wieder zurück. Er flüsterte mit seinem Bekannten.
    Ich ging auf Nummer Sicher und hängte das Kreuz offen. Ts baumelte vor meiner Brust. Ein leichtes Stüh Ion zeigte an, daß es eine gewisse Magie spürte.
    Schwarze Magie, eine böse Kraft, die sich in dem Kloster ausgebreitet hatte.
    Die ersten Stufen legte ich mit zögernden, sehr langsamen Schritten zurück. Ich versuchte, möglichst alle Hyänen im Auge zu behalten. Da waren die Augen besonders wichtig. Wenn sie sich veränderten oder bewegten, wechselten auch die Tiere ihren Standort. Sie taten auch weiterhin nichts, genossen es, über mir zu hocken und von ihren Standplätzen aus auf mich herabzuschauen. Sie sahen alles von mir, im Gegensatz dazu hatte ich Mühe, sie genau zu erkennen. Drei Stufen war ich schon hochgegangen, ohne daß etwas geschehen wäre. Die vierte Stufe, dann die fünfte.
    Auf ihr stand die erste Hyäne. Starr wie ein Denkmal, ohne Bewegung. Nicht einmal die Augen zuckten. Sie stierte mich an, die Schnauze war halb geöffnet. Im Maul schimmerten die Zähne.
    Waren es echte Tiere oder verwandelte Menschen, die wir als Tote in den Kammern gesehen hatten?
    Ich warf einen Blick zurück. Auch Bill und Reuven waren vorgegangen. Sie standen auf der untersten Stufe, schauten zu mir hoch, und Bill nickte einige Male.
    »Langsam!« flüsterte er.
    Ich ging weiter. Nur nichts übereilen, die nächste Hyäne wartet bereits. Sie hockte rechts von mir, hatte sich regelrecht langgemacht, ihre Pfoten hingen über und berührten und streichelten die eins tiefer liegende Stufe. Zwischen beiden Tieren fand ich meinen Weg, ohne von ihnen attackiert zu werden.
    Neun Augenpaare beobachteten mich mit kalten,

Weitere Kostenlose Bücher