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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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aufschnitten, daß sie mehr als eine dreiviertel Million Wespen gefangen hatten. Das Problem der Schädlinge konnte grundsätzlich als bereits gelöst angesehen werden. Kurz vor dem Start versammelten sich sämtliche Expeditionsteilnehmer im größten Raum des Schiffes, in der Kommandokanzel. Hasso Sigbjörnson überraschte sie alle mit zwei Flaschen Archer's tears , die er einem geheimen Versteck entnommen hatte.
    »Wir stehen also vor dem tollkühnen Unternehmen«, sagte Hasso laut und hob sein halbvolles Glas, »eine riesige Menge von Wespen zur Erde zu fliegen. Was wird dort mit den lieben, stechfreudigen Tierlein angestellt?«
    Der intensive Geruch von Archer's tears durchzog den mit technischem Gerät angefüllten Raum.
    Charger erwiderte langsam:
    »Wir werden durch gezielte Bestrahlungen die Fruchtbarkeit der Wespen heraufsetzen. Für kurze Zeit. Dann, wenn die Wespen so gut wie alle Goldaugenwickler erledigt haben werden, ist das biologische Gleichgewicht wiederhergestellt. Die Wespen werden eingehen; ein paar Völker werden zweifellos weiterleben und können von uns, sofern sie lästig werden, ausgerottet werden.«
    Auch ihm schien der Alkohol zu schmecken; er trank und verdrehte anerkennend die Augen. Ein kleiner Tropfen glitzerte in seinem Bart.
    »Wer übernimmt die experimentelle Bestrahlung?« fragte Cliff.
    Arlene warf ihm über den Rand des Glases einen Blick zu, den nur er deuten konnte und entgegnete:
    »Das wird das Institut von Professor Macauley durchführen. Ich werde vermutlich helfen, und sicher werden auch die Erfahrungen der ORION-Crew berücksichtigt.«
    Helga saß vor ihrem Funkpult und stellte bereits eine Verbindung zu EOS IV her. Noch waren die Kanäle geschlossen.
    »Wer übernimmt den Transport nach den einzelnen Parks?« fragte Mario de Monti und konnte seine Augen nicht von Michelle lösen.
    »Damit werden wir sicher auch die Crew belästigen müssen«, sagte das Mädchen mit dem silbergrauen Haar und den goldbraunen Augen.
    »Also weiterhin Arbeit für uns, Cliff!«
    Atan Shubashi hatte seine Schirme abgeschaltet und bereitete sich auf den Start vor. Das Glas, das auf dem Instrumentenpaneel stand, war bereits leer.
    »Noch immer keinen Funkspruch, Cliff?« fragte Helga.
    Charger nahm eine der beiden Flaschen, ging zu der Funkerin hinüber und lehnte sich, ihr Glas wieder füllend, über die geschwungene Strebe des Funkpults.
    »Nicht sofort – warte noch ein wenig!« bat Cliff.
    Shea und Michelle blickten sich an; offensichtlich war es dem jungen Mann während der Expeditionen geglückt, die grenzenlose Überlegenheit der Raumfahrer zu besiegen.
    »Ich freue mich, daß wir durch unsere Einsätze unsere terranischen Naturschutzgebiete gerettet haben«, schloß Seager. »Ich glaube, daß daran der Kommandant einen großen Anteil hat.«
    Er hob das Glas, blickte in die Runde und lachte.
    »Sicher hat Kommandant McLane großen Anteil an unseren Erfolgen«, sagte Arlene mit ihrer dunklen Stimme. »Das wird sogar der GSD mit allen seinen Beamten einsehen müssen.«
    Cliff bemühte sich, ein steinernes Gesicht zu zeigen. Er schwor sich, Arlene das alles heimzuzahlen.
    »Gut«, sagte er. »Ich vergrößere diesen meinen Anteil, indem ich an Professor Macauley einen Funkspruch absetzen lasse. Helga, bitte auf Mikrophon umlegen!«
    »Sehr wohl, Kommandant!« sagte Helga und gab das Mikrophon vor dem Steuerpult frei.
    Cliff sagte:
    »Kommandant Cliff McLane an Bord der ORION VIII, derzeitiger Landeplatz Planet Jackhammer, an Professor Macauley. Über EOS IV und T.R.A.V .... wir haben zweiundzwanzig Völker Wespen der Gattung Chlorion ichneumoneum jackhammerii an Bord und starten in zehn Minuten zurück nach Basis 104. Um einen schnellen Ablauf der Aktion zu gewährleisten, erbitten wir bereits vorbereitende Arbeiten. Die Mordwespen haben die Größe einer Kinderfaust und sind auf Falter der erwähnten Größe als Hauptnahrungsmittel spezialisiert. Bitte Meldung bestätigen. Ende.«
    »Alle Achtung«, sagte Arlene. »Sie können sogar diesen schwierigen wissenschaftlichen Namen aussprechen, Kommandant.«
    Cliff grinste niederträchtig.
    »Unter besonderen Umständen«, sagte er, »haben Sie die Gelegenheit, mich noch einmal zu treffen. Vielleicht kann ich Ihnen dann zeigen, daß ich noch mehr kann als Fremdwörter zu rekapitulieren.«
    Arlene gab sein Grinsen zurück und erwiderte:
    »Ich hoffe es sehr, Oberst McLane.«
    Cliff gab sich geschlagen, hörte die Bestätigung und drehte den neun

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