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Die Mütter-Mafia

Titel: Die Mütter-Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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freundliches Rosa in deiner Aura.«
    »Das macht sicher der Wohnzimmerschrank. Der wirkt sogar gegen Pickel!«
    »Ich hoffe, du hast dir Lorenz für immer aus dem Herzen gerissen.«
    »Noch nicht ganz, aber so gut wie«, sagte ich. »Auch wenn er es noch nicht glauben will, aber er fehlt mir viel weniger, als ich gedacht hatte. Es ist überhaupt alles besser hier, als ich gedacht hatte. Es ist genau, wie du gesagt hast: Wenn eine Tür zufallt, geht woanders eine auf Ich habe sogar mit dem Joggen angefangen.«
    Bei einer Tasse Kaffee erklärte ich Trudi, warum das Vorstadtleben gar nicht so übel war wie erwartet. Das Haus sei ständig voller Menschen, der Alkohol flösse in Strömen, und die Kinder und ich hätten jede Menge neue Freunde frei Haus bekommen.
    »Ehrlich, Trudi«, sagte ich. »Es ist magisch: Jedes Mal, wenn es klingelt, steht ein neuer Freund oder eine neue Freundin vor der Tür, entweder für mich oder für Julius oder für Nelly oder für uns alle zusammen. So etwas würde dir in der Innenstadt niemals passieren. Ich habe schon überlegt, ob Omi Wilmas Türmatte vielleicht verzaubert ist.« Aber dann fiel mir die Familie Hempel ein, und ich setzte hinzu: »Ausnahmen bestätigen die Regel.«
    Trudi nickte. »Das liegt am Feng-Shui. In deiner alten Wohnung hattet ihr euer Badezimmer in der Hilfreiche-Freunde-Ecke, das war doch klar, dass die ständig förmlich das Klo runtergespült wurden. Aber hier wird diese Ecke durch den kleinen Erker im Wohnzimmer auch noch betont - etwas Besseres kann dir gar nicht passieren.«
    »Dafür«, setzte sie ernüchternd hinzu, »befindet sich das Gästeklo genau in deinem Wissen-Bereich.«
    »Ach, das macht nichts«, versicherte ich. »Bei meiner Halbbildung ist das nicht weiter schlimm. Hauptsache, meine Reichtumsecke ist nicht völlig verbaut.«
    »Und der Partnerschaftsbereich«, sagte Trudi.
    »Ach, daran denke ich jetzt noch nicht«, sagte ich. »Außer manchmal, abends im Bett.«
    »Ist dir denn hier noch kein gut aussehender Mann über den Weg gelaufen?«
    »Nur einer«, sagte ich und dachte an den Jaguarmann. »Und der ist vermutlich verheiratet.«
    »Das heißt gar nichts«, sagte Trudi.
     
    *
     
    Es gab noch ein schwarzes Brett im Kindergarten, das ich bis jetzt immer übersehen hatte. Es hing direkt neben der Eingangstür und war mit Zetteln voller erschreckender Botschaften gepflastert.
    »Zurzeit gibt es im Kindergarten einen/mehrere Fälle von« stand mit schwarzer Computerschrift auf allen Zetteln, und mitKugelschreiber dahinter wahlweise »Kopfläuse«, »Scharlach« und und »Salmonellen«. Mir begann sofort die Kopfhaut zu jucken.
    »Wir bitten die Eltern, alle Kinder mit Krankheitssymptomen vorerst zu Hause zu lassen, damit diese sich dort in Ruhe auskurieren können!«, stand auf einem weiteren Zettel in signalroter Schrift. Ja, darum wollte ich auch bitten!
    Noch während ich mit Julius vor diesem schwarzen Horrorbrett stand, kam eine Mutter mit einem weinenden Kind durch die Eingangstür. Das Kind nieste im Vorbeigehen eine schleimige Substanz auf meinen Mantel.
    »Aua Hals«, jammerte es, aber seine Mutter zog es wortlos weiter.
    Vermutlich Scharlach, dachte ich. Und vermutlich muss die Mutter arbeiten und kann darauf keine Rücksicht nehmen.
    Frauke Werner-Kröllmann, mit Flavia und Marlon an der Hand, stellte sich neben uns.
    »Kopfläuse«, seufzte sie. »Es sind immer dieselben, die so was einschleppen.«
    Ich erwog, Julius wieder mit nach Hause zu nehmen, bis die anderen Kinder sich auskuriert hatten. Aber Julius wollte unbedingt bleiben.
    »Na gut«, seufzte ich. »Aber mit Scharlach ist nicht zu spaßen.«
    »Das stimmt«, sagte Frauke. »Vor allem nicht bei Jungs. Die können davon unfruchtbar werden. Als Flavia Scharlach hatte, habe ich sie zu den Großeltern ausquartiert, damit sie Marlon nicht anstecken konnte. Aber wenn du beim ersten Anzeichen direkt zum Kinderarzt gehst und Antibiotika verschrieben bekommst, kriegst du es in den Griff.«
    »Vafitteß Aßloß«, sagte Marlon zu Julius.
    »Was'n das?«, fragte Julius.
    »Er meint verficktes Arschloch«, dolmetschte Flavia. »Flavia!«, fauchte Frauke.
    »Aber ich hab doch nur gesagt, was Marlon gesagt hat. Und der hat verficktes Arschloch gesagt.«
    »So, das war's dann wieder mal mit Fernsehen für den Rest der Woche, Fräulein«, sagte Frauke. Zu mir sagte sie: »Sie ist wirklich unglaublich renitent. Du kannst von Glück sagen, dass du einen Jungen hast.«
    »Ich habe auch noch

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