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Die Muse des Mörders (German Edition)

Die Muse des Mörders (German Edition)

Titel: Die Muse des Mörders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Wedler , Nadine d'Arachart
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übrigens alles geregelt.«
    »Hast du?« 
    Sie lachte auf. Der Taxifahrer sah in den Rückspiegel und lächelte belustigt. Marie senkte die Stimme. 
    »Hast du wirklich? Heißt das …?« 
    »Ganz genau das heißt es, aber nur, wenn du auch wirklich willst.« Sie konnte seine Vorfreude fühlen, auch wenn er sich schon die ganze Zeit bemühte, ihr allein die Entscheidung zu überlassen und sie nicht durch seine Euphorie zu beeinflussen. 
    »Ich habe es mir gut überlegt, Oliver. Ich bin bereit.«
    »Schwöre es.«
    Marie lachte erneut. Die Anspannung der letzten Tage fiel von ihr ab. 
    »Ich schwöre es dir. Ich schwöre dir alles, was du willst.«
    »Süße, ich meine es ernst. Das ist keine Entscheidung, die du einfach so treffen solltest, hörst du? Wenn du dir nicht sicher bist, dann finden wir eine andere Lösung.«
    »Ich weiß, aber die brauchen wir nicht.«
    »Dann sehen wir uns morgen.«
    Maries Herz machte einen Satz. Es sollte also schon morgen so weit sein. Auch wenn sie auf diesen Moment gewartet hatte, erschreckte die Erkenntnis sie ein wenig. Gleichzeitig erfüllte sie der Gedanke an ihr neues Leben mit Vorfreude.
    »Ich ruf dich morgen Abend an, dann kommst du zur Straße. Ich warte dort auf dich.«
    »Wann?«
    »Gegen Mitternacht.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch, Marie. Bis morgen.« 
     
     
     

18.
    Der Bestatter griff sich an den Kragen und lockerte seine weinrote Krawatte. Das Hemd saß etwas zu weit an seinem schlaksigen Körper und die Schulterpolster des Jacketts ließen seine Schultern so breit aussehen, dass sein Kopf unnatürlich klein wirkte. 
    Madeleine saß auf dem Stuhl ihm gegenüber und hielt ihre Tasche in beiden Händen. Auf dem Tisch zwischen ihnen hatte der Bestatter Dokumente und Prospekte ausgebreitet und redete nun seit gut fünf Minuten aufgeregt gestikulierend. 
    »Sie können sich dann also auf der Webseite einloggen und für Ihren verstorbenen Partner …«
    »Freund.«
    Er kniff für den Bruchteil einer Sekunde irritiert die Augenbrauen zusammen. 
    »… Ihren verstorbenen Freund online eine Kerze anzünden. Virtuell.«
    »Kann ich auch auf den Friedhof gehen und dort eine Kerze für ihn anzünden? Eine echte?« 
    Der Bestatter räusperte sich und suchte nach den richtigen Worten. Madeleine ließ den Blick durch den kleinen quadratischen Raum wandern. Die Wände waren mit einer Wischtechnik bearbeitet worden und ein paar Bilder zeigten Gräber und in Kapellen aufgebahrte Särge, die das Familienunternehmen wohl besonders gelungen fand. Auf der Fensterbank hatte sich eine Sonnenblume vom Tisch weggedreht. 
    »Nun ja«, sagte der Mann. »Das würde das Gesamtbild der Himmelsspirale stören. Sehen Sie, es geht hier um ein einfaches geometrisches Symbol. Die Urnen werden unter den Rasenflächen entlang des spiralförmigen Kiesweges bestattet und jeder Besucher kann den Weg entlanglaufen und in der Mitte positive Energie tanken. Das ist der Gedanke dahinter.«
    »Positive Energie. Inmitten von eingeäscherten Toten.« Madeleine zog eine Augenbraue hoch.
    Der Bestatter verlagerte sein Gewicht, indem er ein Bein über das andere schlug, und kramte in den Unterlagen auf dem Tisch. 
    »Nun ja, wir wollen versuchen, den kosmischen Kreislauf von Leben und Tod spürbar zu machen. Der Tod ist ja nicht das Ende, nur …«
    »Wissen Sie das genau?« 
    Sie wusste, dass sie ihn verärgerte, und spürte, dass er mit sich kämpfte, um sich nichts anmerken zu lassen. Allem Anschein nach war er seinem Job nicht gewachsen, jeder Staubsaugervertreter an der Haustür wirkte überzeugter von seinem Produkt. Es war ihr ein Rätsel, wieso Paul ausgerechnet dieses Bestattungsinstitut gewählt hatte. Vielleicht war der Seniorchef, welcher der Vater des jungen Mannes hier sein musste, einer seiner Klienten gewesen. Sie erklärte dem Bestatter, dass sie eine ganz normale Erdbestattung wünschte. Mit Sarg, Kränzen und einer Trauerrede. Der Mann nickte und machte sich ein paar Notizen. 
    »Eine Übertragung per Webcam ist sicher nicht in Ihrem Sinne, oder?«
    »Ich wüsste nicht, welchem Zweck das dienen sollte.«
    »Falls der Verstorbene Verwandtschaft im Ausland hatte oder …«
    Madeleine hob die Hand und schüttelte den Kopf. 
    »Kein Bedarf. Machen Sie es einfach auf die altmodische Art, Herr Baumgartner.«
    Er nickte erneut und kehrte mit der freien Hand ein paar Prospekte zusammen. Auf einem davon erkannte Madeleine eine goldene Totenmaske, auf einem anderen ein

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