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Die Muse des Mörders (German Edition)

Die Muse des Mörders (German Edition)

Titel: Die Muse des Mörders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Wedler , Nadine d'Arachart
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Jeansjacke holte. Es war mit glitzernden Steinen besetzt und ihre beiden Initialen waren eingraviert. 
    »Das ist wunderschön.« 
    »Gib mir deine Hände, Marie.«
    Marie streckte ihm beide Hände entgegen. Der Wind fegte über sie hinweg, aber sie spürte ihn kaum. Oliver legte ihr das Schloss und einen dazugehörigen Schlüssel in die Handflächen, dann präsentierte er noch einen zweiten Schlüssel, den er selbst behielt.
    »Das ist ein Liebesschloss. Du kannst es gleich an der Kette befestigen als Zeichen unserer ewigen Liebe.«
    Marie spürte, wie ihr Tränen der Rührung in die Augen stiegen. 
    »Das … das ist doch viel zu schade, um es einfach hier draußen hängen zu lassen.«
    Oliver lachte leise und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. 
    »Für dich ist mir nichts zu schade. Na los. Häng es dran.« Während Oliver die Kette an den offenen Enden zusammenhielt, befestigte Marie das feine Schloss daran. »Jetzt«, sagte er und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Jetzt werfen wir jeder einen Schlüssel in die Donau …«
    »… und wünschen uns etwas dabei.«
    Oliver lachte und drückte sie an sich. 
    »Ja, von mir aus. Wünschen wir uns etwas.«
     
     
     

42.
    >Madeleine hatte noch nicht oft mit der Polizei zu tun gehabt, aber ihr war jedes Mal aufgefallen, dass die echten Polizisten so gar nichts mit den Kommissaren aus den Büchern und Filmen zu tun hatten. Anstelle von rechtschaffenen Beschützern waren sie meist überspannte, überarbeitete Karrieretypen oder so gelangweilt, dass sie die Pensionierung kaum abwarten konnten. 
    Dominik Greve schien eher zur ersten Gruppe zu gehören. Während er auf Antworten von Madeleine und Lucy wartete, pochte er mit seinem Kugelschreiber auf den Tisch und sah immer wieder auf die Uhr. Trotz seiner Unruhe hatte er eine Müdigkeit und Schwere an sich, die Madeleine nicht recht einordnen konnte. Sie ließ die meiste Zeit über ihr Hausmädchen reden. Der Tag war an ihr vorbeigezogen wie ein Albtraum und auch jetzt, am frühen Abend, fühlte sie sich noch längst nicht wieder fit. Bevor sie sich vor etwa einer Stunde endlich dazu entschlossen hatte, die Polizei zu rufen, hatte sie immer wieder den Brief des Wahnsinnigen gelesen, auf der Suche nach etwas, das ihr Gewissen erleichtern konnte. Sie hatte nichts gefunden. 
    »Frau Scuderi? Können Sie mir sagen, warum Sie nicht direkt letzte Nacht angerufen haben? Nachdem Frau Marburger und Ihr Bruder Sie geweckt haben?« Madeleine blickte auf und merkte, dass Lucy sie hilfesuchend ansah. Greve wirkte entnervt und musterte sie skeptisch. 
    Madeleine schluckte eine gereizte Bemerkung herunter. 
    »Ich musste erst nachdenken. Was, wenn der Mörder mitkriegt, dass Sie hier sind? Was, wenn es ihn wütend macht?«
    »Darüber hätten Sie vielleicht nachdenken sollen, bevor Sie ihm in aller Öffentlichkeit eine Liebeserklärung machen.«
    Lucy funkelte den Polizeibeamten wütend an und Madeleine stand auf. 
    »Jeder, der meine Aussage als Liebeserklärung verstanden hat, ist entweder verrückt oder ein ziemlicher Idiot.« Sie wandte sich ab und ging zum Fenster, doch sie spürte Greves bohrenden Blick in ihrem Rücken. 
    Für einen Moment war es still, dann hörte sie, wie er sich eine Notiz machte. Seit einer halben Stunde versuchte er nun schon gemeinsam mit ihnen beiden, die Geschehnisse der vergangenen Nacht im Detail zu rekonstruieren, doch einiges blieb lückenhaft. Lucy konnte nicht sagen, wie lange der Mann hier gewesen war und in welche Richtung er geflohen war. Madeleine hatte bis zu Georgs Auftauchen gar nichts mitbekommen. Sie hatte tief und traumlos geschlafen, während ihr Hausmädchen ihr Leben für sie riskiert hatte. 
    Sie drehte sich um und lehnte sich an die Fensterbank. Das helle Licht der Deckenlampe ließ das Wohnzimmer kalt und ungemütlich wirken. Greve nahm einen Schluck von dem Kaffee, den Lucy ihm gemacht hatte, atmete ebenfalls durch und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Madeleine zu.
    »Ich verstehe, dass Ihre Nerven blank liegen, Frau Scuderi.« Er sah auf seinen Block. »Überlegen Sie bitte trotzdem, ob Ihnen noch etwas einfällt, und rufen Sie mich jederzeit an. Beide. Ich schreibe Ihnen meine Nummern auf.« Er riss ein Blatt aus seinem Block und kritzelte etwas darauf. »Wenn Sie mich auf dem Revier nicht erreichen, dann auf dem Handy und im Zweifelsfall auch privat.« 
    Lucy nahm den Zettel an Madeleines Stelle entgegen und Greve zog nun ein paar zusammengefaltete

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