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Die Mutter aller Stürme

Die Mutter aller Stürme

Titel: Die Mutter aller Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Barnes
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den
Autos die Straße entlangrennen. »Sie sind aus einem
Staticopter gestiegen«, flüstert Lori, »während
du gesprochen hast…«
    Di schubst Nahum vor Loris Füße, stößt die
Tür auf, stolpert hinaus und läuft los. Wenn sie an Harris
Diem herangekommen sind, der zu den besonders geschützten
Personen gehört, dann muß eine Verschwörung im Gange
sein…
    Geh hinter diesem Lieferwagen in Deckung, lauf um den Bus
herum, lauf weiter, mein Gott, welche Hitze an einem Herbstabend in
Carolina, sie dürfen nur nicht…
    Wenn sie an Harris in seinem Büro im Neuen Weißen Haus
herangekommen sind, dann haben sie den Zaun überwunden, sind an
den Wachen vorbei, durch die Stahltüren und an zwei weiteren
Wachen vorbei. Schnell genug, um zu verhindern, daß Diem
aufmerksam wurde…
    Roll dich unter diesen Laster, robbe vorwärts, wenn sie
ihn nicht sehen, geben sie vielleicht auf…
    Wenn sie Carla und ihn zur selben Zeit erwischen… und das
Labor – er betet zu Gott, daß alle schon nach Hause
gegangen waren – hier läuft keine spontane Terroraktion ab.
Seltsam, die ganzen Jahre macht man das Anti-Terror-Training mit, und
dann tritt auf einmal der Ernstfall ein. Er muß von der
Autobahn herunterkommen, aber erst, wenn er keine Zielscheibe mehr
für sie darstellt, und da draußen ist nichts als freies
Feld…
    Unter dem Lkw hervorkriechen und…
    Sie packen ihn am Kragen und drücken ihn trotz Gegenwehr auf
den Asphalt. Gott, es sind so viele – sie reißen ihn so
fest an den Haaren, daß die Kopfhaut sich strafft. Sein Gesicht
wird auf die Straßendecke gepreßt. Jemand drückt
eine Pistole an seine linke Schläfe.
    Di Callares letzte Gedanken sind von Dankbarkeit erfüllt,
wenigstens so weit von seiner Familie entfernt zu sein, damit sie das
nicht mit ansehen muß; das letzte, was er fühlt, ist der
heiße Asphalt an seiner Wange, dann spürt er nichts
mehr.
    Als Lori Minuten später mit der Polizei eintrifft, bekommt
sie einen Nervenzusammenbruch; der Anblick seines zerschlagenen
Gesichts und der blutige Matsch, in den sie seinen Hinterkopf
verwandelt haben, sind zu viel für sie. Es dauert fast eine
Stunde, bis sie begreift, daß Di für immer von ihr
gegangen ist. Die Autoschlange vor der Zipline- Station hat
sich noch immer nicht vorwärtsbewegt.
     
    Erst, als sie den Stecker aus der Kopfbuchse ziehen, merkt Carla
Tynan, daß sie da sind; sie kann gerade noch He! rufen,
bevor sie die Verbindung unterbrechen. Sie feuern ein ganzes
Maschinenpistolen-Magazin auf sie ab, bevor sie noch die Gelegenheit
hat, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken.
    Brittany Lynn Hardshaw würde gern um die Toten trauern, aber
dazu ist keine Zeit. Geheimdienstleute geleiten sie schnell durch
einen der Tunnel, die zum Sicherheitstrakt führen. Harris lebt
nicht mehr… und die anderen, die sie kennen- und schätzen
gelernt hatte…
    »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit waren es die
Sibirer«, sagt Hardshaw laut. »Wahrscheinlich die alte
Truppe von Abdulkashim, die gewartet hat, bis das Schlimmste vorbei
war, um dann gegen uns loszuschlagen. Haben Sie einen geschnappt, den
wir verhören könnten?«
    Der Geheimdienstmann, der zur Bewachung von Harris Diem abgestellt
war, schüttelt den Kopf. »Es war ein höchst
professioneller Coup. Sein Haus war seit zwei Tagen von zwei
verschiedenen Teams umstellt, eine Gruppe von sechs Kommandos und ein
einzelner Agent. Die Kommandos zogen sich einen Block zurück,
und es hatte den Anschein, daß sie sich zu einem Angriff
formierten, besonders, weil sie elektronische
Überwachungskameras zurückgelassen hatten. Den
Einzelagenten hatten wir als Späher eingesetzt. Natürlich
folgten wir dem Team, aber dieser Kerl war ein Supermann. Er
überlistete die Alarmanlage des Hauses, drang ein und
erschoß Mr. Diem, und das alles in zwei Minuten. Er benutzte
ausgerechnet einen Self-Defender – aber das war
natürlich das Signal für das Kommando-Team. Sie
stürmten das Haus, warfen Granaten und – nun, das Haus
wurde völlig zerstört. Es brennt immer noch. Und alle sind
im Kampf umgekommen. Wir wissen nicht einmal mit Sicherheit, welche
von den Leichen Mr. Diem und welche der Einzelagent ist – sie
hatten in etwa die gleiche Statur.«
    Hardshaw nickte. »Ich wollte, es gäbe Zweifel, aber die
sind wohl unangebracht. Der Plan bestand darin, uns unmittelbar vor
dem Supersturm in ein Chaos zu stürzen, und sie hören die
ganze Zeit zu. Lassen Sie die Aufzeichnungen noch einmal
ablaufen.«

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