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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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bemerkte Joan. Bill musste lächeln. »Wie gut sind Sie in >Ich sehe was, was du nicht siehst    Als Bill zurückkehrte, fand er Joan halb im, halb außerhalb des Autos vor, mit ausgestreckten Beinen und vermutlich in der Hoffnung, einen Hauch der nicht existenten frischen Brise zu erhaschen. Ihre Tasche lag auf dem Boden.
    »Das ist verrückt da draußen. Die Leute haben sich schon häuslich eingerichtet - ich hab ein paar Teenager gesehen, die auf dem Dach ihres Vans in der Sonne braten. Hier, ich hab Ihnen ein Geschenk mitgebracht.« Er reichte ihr eine Dose Bier. Er nickte in Richtung ihrer Tasche und fragte: »Wollen Sie irgendwo hin?«
    »Oh, nein, ich wollte nur meine Sonnencreme und meine Wasserflasche.« Sie nahm das Bier. »Wo kommt das denn her? Ist ein Bierlaster in den Unfall verwickelt?«
    »Nein, ich habe diesen Typen getroffen, der zu wissen schien, was los ist. Er hatte Bier im Wagen und hat mich auf ein paar eingeladen. Wie hätte ich so ein Angebot ablehnen können?«
    Bill ging zur Fahrerseite, öffnete die Tür und ließ sich auf den Sitz fallen. Das Leder fühlte sich an der Unterseite seiner Beine nur für eine paar Sekunden kühl an, bevor es seine Körperwärme annahm.
    »Tagsüber Alkohol auf einem öffentlichen Freeway - Sie sind ein böser Junge.« Die Dose zischte, als Joan sie öffnete. Sie nahm einen Schluck. »Aber die mag ich besonders.«
    »Keine Ursache.«
    Die Hitze im Auto fühlte sich an wie die Simpson-Wüste um zwölf Uhr mittags. Draußen war es zwar marginal kühler, aufgrund der brennenden Sonne aber auch gefährlicher. Das Auto war ein guter Schutzschild - solange die Unfallwracks nicht weggeschafft worden waren, musste er eben ein bisschen Wärme ertragen.
    Das Gebiet, in dem sie gehalten hatten, war beinahe baumlos, eine der offensten Gegenden auf dem Abschnitt zwischen Melbourne und Albury. Sonnenverbrannte Hügel durchbrachen die ansonsten flache Landschaft.
    Die Kinder in dem Sedan machten eine Wasserschlacht im Auto und ignorierten das müde Geschrei ihrer Eltern. Dass die Kinder bei dieser Hitze eine solche Energie entwickeln konnten,
    verblüffte Bill, von der Verschwendung des wertwollen Wassers ganz zu schweigen. »Also, was ist nun los?«, fragte Joan. »Drei Autos sind ineinander gekracht. Anscheinend sind ein paar Teenager umgekommen. Wir stecken hier mindestens noch eine Stunde fest... Wahrscheinlich eher zwei.« Joan schluckte das Bier in ihrem Mund hinunter. »Tut mir leid.« Bill seufzte. »Ja, mir auch. Aber ich kann es ja nicht ändern. Mark wird seine Mutter einfach noch ein paar Stunden länger aushalten müssen. Vermutlich wäre es bei dem Tempo sogar schneller, zu Fuß nach Sydney zu gehen. Ich nehme es nicht persönlich, wenn Sie verschwinden wollen.«
    »Selbst wenn ich zu FuJ3 schneller wäre, ist es entschieden angenehmer, in einem Auto zu sitzen, als zu laufen. Ich bin in letzter Zeit viel zu Fuß gegangen; ist ganz angenehm, sich mal auszuruhen. Außerdem ist die Gesellschaft nett. Vielleicht sollten Sie ihn anrufen.«
    »Nein, ich warte, bis er mich anruft. Ich will ihm den Tag nicht früher verderben als unbedingt nötig.«
    »Nur weil Sie ein paar Stunden später kommen, versaut ihm das doch nicht den Tag, oder? Seine Mum kann unmöglich so ein Ungeheuer sein.« Sie haben ja keine Ahnung.
    »Mark kann furchtbar wütend werden, wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht. Er erwartet, dass ich gegen sechs Uhr da bin, wenn ich auch nur ein bisschen später komme, bricht schon eine kleine Welt für ihn zusammen. Sie wissen ja, wie Kinder sind...« Er biss sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die Zunge - nicht sehr, aber immerhin stark genug, um sich für seine Gedankenlosigkeit zu bestrafen. »Tut mir leid.« »Was denn?«
    Bill lehnte sich aus dem Auto, spuckte Blut auf die Straße und ließ sich wieder in den rutschigen Sitz fallen. »Ich ... ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten ...«
    »Das sind Sie nicht«, versicherte Joan. »Nur, weil ich keine Kinder habe, heißt das nicht, dass ich nicht weiß, wie sie sind. Außerdem ist das ja nur so eine Redensart.«
    »Ich neige dazu, ziemliche Dummheiten von mir zu geben - ich rede, ohne nachzudenken. Falls ich also irgendwas sage, was mir nicht zusteht, entschuldige ich mich jetzt schon dafür.« Er spuckte noch mehr Blut aus. Er hatte sich doch stärker auf die Zungenspitze gebissen, als er vermutet hatte.
    »Hier«, sagte Joan und reichte ihm die Bierdose. »Sie ist

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