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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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sie ihn auf den Boden fallen.
    Creem rappelte sich ächzend auf und ließ eine Batterie von Flüchen auf die Vampire los, die in einem Kreis um ihn herumstanden. Die Blutsauger sollten nur kommen – er würde ihnen seine Silberzähne in den Stachel schlagen … Doch nichts geschah, die strigoi starrten ihn einfach nur an, und nach einer Weile begann sich alles um Creem herum zu drehen. Völlig erschöpft sank er auf die Knie, rang nach Luft.
    Zwei Menschen betraten den Raum – zwei Stoneheart-Angestellte mit langen Mänteln. Creem nahm an, dass sie ihm das Silber abnehmen wollten, und sammelte all seine Kräfte, um den Kampf wiederaufzunehmen, doch auch diese beiden Kerle starrten ihn nur an.
    Und dann veränderte sich plötzlich etwas um Creem herum. Es war wie kurz vor einem Gewitter – als würde sich die Luft elektrisch aufladen. Der Anführer der Sapphires spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten, und dann erklang ein Summen in seinem Kopf, ein durchdringender, tiefer, nagender Ton. Wie ein Zahnarztbohrer, nur ohne die dazugehörige Vibration. Wie ein sich nähernder Hubschrauber, nur ohne den Wind. Wie der monotone Singsang tausender Mönche – nur war es kein Lied, das er hörte.
    Soldaten gleich gingen die strigoi in Habachtstellung, und die beiden Stoneheart-Kerle zogen sich an die Wand zurück, als …
    … eine dunkle Gestalt den Raum betrat.

Camp Liberty
    Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit steuerte Quinlan den ehemaligen Army-Jeep durch den peitschenden Regen und die stockdunkle Nacht; aufgrund seiner Vampirsinne konnte er auf die Scheinwerfer verzichten. Der Wagen hatte kein Dach, und so wurden Eph und die anderen, die hinten auf der erweiterten Ladefläche saßen, nicht nur kräftig durchgeschüttelt, sondern auch pitschnass. Eph schloss die Augen – und glaubte sich auf einem winzigen Boot zu befinden, das in einen Taifun geraten war.
    Nach einer Weile hielten sie an. Eph hob den Kopf und sah ein überdimensionales Tor, das sich dunkel gegen den Nachthimmel abhob. Quinlan stellte den Motor ab – außer dem Regen und dem leisen mechanischen Stottern eines Generators irgendwo in der Nähe war kein Geräusch zu hören.
    Das Lager hatte gigantische Ausmaße und war von einer mindestens zwanzig Meter hohen Betonmauer umgeben, die allerdings noch nicht ganz fertig war: Von grellem Flutlicht bestrahlt arbeiteten Männer Tag und Nacht daran, die Mauerteile aufzustellen und miteinander zu verbinden. Bald würden sie es geschafft haben, aber noch konnte man das Lager an dieser Stelle durch ein Tor aus Maschendrahtzaun betreten, das mit Holzplanken verstärkt war.
    Aus irgendeinem Grund hatte Eph geglaubt, er würde hier Kinder weinen hören oder irgendein anderes Geräusch menschlichen Leids vernehmen – doch die Stille, die hier herrschte, war mindestens ebenso erschreckend. Und er wusste, dass die wärmeempfindlichen Augen der strigoi sie längst erfasst hatten: Quinlans hell leuchtenden Vampirkörper und dahinter die etwas kühleren Umrisse der fünf Menschen.
    Quinlan nahm eine Baseballtasche vom Beifahrersitz, hängte sie sich über die Schulter, stieg aus und klappte die Ladeluke des Jeeps herunter. Eph und die anderen sprangen nacheinander von der Ladefläche; sie waren an Handgelenken und Knöcheln mit einem Nylonseil gefesselt und wie die Glieder in einer Kette miteinander verbunden. Eph in der Mitte, Gus vor ihm, Vasiliy hinter ihm, und ganz vorne und ganz hinten Bruno und Joaquin. Ihre Füße versanken beinahe im Matsch.
    Während sie langsam auf das Tor zugingen, konnte Eph die strigoi riechen: die fiebrige Erdigkeit, ihre widerlichen Ammoniak-Ausscheidungen. Er hatte das Gefühl, als würde er direkt in das Maul eines Wals schwimmen – er wusste, die Chancen, dass sie dieses Lager je wieder verlassen würden, standen nicht besonders gut.
    Die Kommunikation fand lautlos statt. Quinlan war telepathisch gesehen zwar nicht auf derselben Wellenlänge wie die Vampirwächter, aber sein psychisches Signal genügte, um ungehindert durch das Tor zu gelangen. Auch körperlich unterschied er sich vom gewöhnlichen Wald-und-Wiesen- strigoi : Seine Haut war nicht ganz so blass wie die der anderen Untoten, und seine Augen leuchteten in einem helleren, lebendigeren Rot. Er führte seine »Gefangenen« durch einen schmalen Durchgang, der auf allen Seiten von einem Hühnerzaun umfasst war. Eph legte den Kopf in den Nacken und blickte in den sternenlosen Himmel.
    Nach einigen Minuten erreichten sie

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