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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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verbarg ihre Tränen. »Es würde mir nichts ausmachen, wenn dir das passiert«, flüsterte sie. »Bei mir bist du sicher, Seth.«
    »Bitte nicht.« Er drückte sein Gesicht gegen ihr Haar. »Nicht hier. Nicht in diesem Haus. Nicht so nah bei ihm.«
    Seth hatte recht. Neben ihrem Bett lag eine geladene Waffe. Hier waren weder die Zeit noch der Ort, um diesen furchtlosen Sprung in die Unendlichkeit zu wagen.
    »Dann lenk mich ab«, befahl sie ihm. »Schnell!«
    Er umfing ihr Gesicht und küsste sie. »Okay. Hm … Sonnenuntergänge am Strand. Blumengirlanden. Ich gebe dir alles von mir, du gibst mir alles zurück.« Seine Hand zitterte, als er ihr übers Haar strich. »Keine Spiele mehr.«
    Sie erwiderte seinen Kuss und hielt ihn so fest, wie sie konnte. »In Ordnung. Gib mir alles, Seth«, flüsterte sie. »Ich möchte dich ganz.«
    Sie zogen sich von dieser gefährlichen Klippe zurück. Und dann gaben sie sich ihrer wilden ungezügelten Lust hin. Für diesen Moment reichte es, gemeinsam in das glühende Rot ihres ganz eigenen tropischen Sonnenuntergangs abzutauchen.

 
    18
    Der Monitor, der vier verschiedene Kameraeinstellungen des Turmzimmers zeigen sollte, war schwarz.
    Mit einem leisen Lachen wandte Victor sich ab. Er war nicht enttäuscht, dass er nun kein Zeuge der Intimitäten zwischen seiner Nichte und ihrem Liebhaber werden konnte. Es wäre ohnehin nicht angemessen gewesen, obwohl er bei dem Gedanken über sich selbst schmunzeln musste. Auf einmal solche Skrupel? Wie seltsam.
    Aber im Stillen war er sehr zufrieden damit, dass der junge Mann clever genug war, seine und Katyas Privatsphäre zu schützen. Er konnte das Mädchen nicht mit dem Namen Lorraine, oder auch nur Raine, ansprechen, völlig egal, welchen sie bevorzugte. Was für ein armseliger Name. Alix musste ihn ausgesucht haben. Er klang ganz nach ihrem Geschmack.
    Ja, Intelligenz und einen Sinn für das eigene Territorium waren genau die Eigenschaften, die er von einem selbst ernannten und höchst motivierten Bodyguard für seine Nichte erwartete. Gerade jetzt, da Novak so kühn gewesen war, ein ziemlich ungesundes Interesse an ihr zu zeigen. Nun brauchte Victor nur noch einen Weg zu finden, um Mackeys Beschützerinstinkte zu schärfen, ohne dabei seine eigene Sicherheit, die für ihn über allem stand, zu gefährden. Eine interessante Herausforderung, aber er war überzeugt, dass sich schon bald eine Lösung anbieten würde.
    Mackey passte nicht schlecht zu Katya, dachte er. Der Mann brannte natürlich vor unterdrückter Wut, aber die meisten taten das, wenn man an ihrer Oberfläche kratzte. Der Mann war klug, erfolgreich und aggressiv. Eine sorgfältige Hintergrundrecherche hatte gezeigt, dass seine Kindheit mies gewesen war. Doch irgendwie hatte er sich selbst am Schopf aus dem Sumpf gezogen. Er war ein Selfmademan, und das respektierte Victor, denn es entsprach seinem eigenen Werdegang. Er hatte zwar relativ viele Ecken und Kanten, aber was ihm in dem Bereich fehlte, machte er durch absolute Skrupellosigkeit wieder wett. Und Katya war mehr als stark genug, um mit ihm fertigzuwerden, ob ihr das nun bewusst war oder nicht. Alles, was sie brauchte, war eine Peitsche und einen Stuhl und ein bisschen Übung.
    Die Gegensprechanlage gab ein paar melodische Töne von sich. Er drückte auf den Knopf.
    »Mr Lazar, Riggs ist wieder dran.« Maras Altstimme war so sanft, als würde teurer Zobel über seine Haut streichen. »Ich habe ihm bereits mehrfach gesagt, dass Sie nicht gestört werden möchten, aber er ist am Jachthafen von Severin Bay und bittet darum, zur Insel geholt zu werden.«
    Eine Idee begann in seinem Kopf, Form anzunehmen, und verdrängte seine Irritation über Riggs’ Anmaßung. »Weck Charlie auf. Sag ihm, er soll Riggs abholen. Dann bring ihn her zu mir.«
    »In den Kontrollraum?« Mara konnte ihr Erstaunen nicht ganz unterdrücken.
    »Ja. Und Mara?«
    »Ja, Sir?«
    »Du hast eine wunderbare Stimme.«
    Sie schwieg einen Moment überrascht. »Oh … danke, Sir.«
    Er zündete sich eine Zigarette an, und während er wartete, dachte er über die verschiedenen möglichen Lösungen für sein Dilemma nach. Viel zu schnell hörte er die schweren Stiefel draußen vor der Tür. Dann das viel leisere Klicken von Maras Absätzen. Die Tür wurde geöffnet, und der Gestank nach Bourbon, der Riggs aus jeder Pore strömte, wehte in den Raum. Der Mann war nur noch ein Schatten seiner selbst und zunehmend erfolglos. Bald würde er ihm nicht mehr von

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