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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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zu kritisieren«, erwiderte Victor knapp. »Ich habe den Deal gemacht, bevor du wieder auf der Bildfläche erschienen bist.«
    »Halt den Mund!«, kreischte Novak.
    Raine zuckte zurück, als eine Speichelfontäne vor ihrem Gesicht vorbeischoss.
    Novak richtete die Waffe auf Victor. »Hör mir genau zu, Victor. Meine Bedingungen sind Folgende. Ich habe einen geheimen Raum, in dem bereits alles für deine Nichte vorbereitet ist. Für jede Stunde, die du mich auf diese Videos warten lässt, werde ich …«
    Eins der hohen Fenster der Bibliothek zerplatzte, und die Scherben stürzten in den Raum. Einer von Novaks Männern kam hereingeflogen und landete auf dem staubigen Fußboden, die Hände in die Brust verkrallt. Und dann schien die ganze Welt zu explodieren.
    Novak schrie. Victor brüllte. Novak schleuderte Raine zur Seite und fuhr herum, um sich der neuen Bedrohung zu stellen, die von allen Seiten zu kommen schien. Raine flog durch die Luft und prallte hart gegen die Wand.
    Karl schoss wie wild auf die Tür der Bibliothek. Ein einzelner Schuss war die Antwort. Karl ruderte mit den Armen, stürzte zu Boden und umklammerte das rote Fleisch, das einmal seine Kehle gewesen war.
    Ein weiterer Schuss, und Novak brach ebenfalls mit einem Grunzen zusammen. Plötzlich schien alles nur noch in zäher Zeitlupe zu geschehen, während Raine sich mühsam aufrichtete und zu Victor hinübersah, dessen Gesicht zu einer Fratze verzerrt war.
    Novak hob seine Waffe und zielte auf sie. Doch Victor warf sich dazwischen. Die Wucht des Treffers riss ihn nach hinten und schleuderte Raine erneut gegen die Wand. Sie spürte einen heißen Schmerz, der durch ihren Rücken zuckte. Victor sackte zusammen und rutschte an ihr herunter. Sie packte ihn unter den Armen und fing ihn auf. Novak hob die Waffe und zielte erneut auf sie, den Mund zu einem grässlichen Totenkopfgrinsen verzogen.
    Ein weiterer ohrenbetäubender Knall ertönte, und die Waffe flog aus seiner Hand, gefolgt von einer heißen Fontäne roten Bluts. Novak beugte sich über seine zerschmetterte Hand, den Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    Noch ein Knall. Novak zuckte, krallte die andere Hand in seinen Oberschenkel und fiel zu Boden.
    Sie bekam keine Luft. Ihr Herz brannte. Und die Schwerkraft zog Victor mit einer Macht zu Boden, der sie nichts entgegenzusetzen hatte.
    Zu spät. Er hatte versagt, hatte danebengeschossen. Raine rutschte an der Wand hinter Lazar herunter, und die Welt hörte in diesem Moment auf, sich zu drehen. Schlitternd kam er zum Stehen und fiel in der sich ausbreitenden Blutlache auf die Knie.
    »Bist du getroffen?«, fragte er.
    Verständnislos starrte sie ihn an. Er versuchte, Lazars Körper von ihr wegzuziehen, um erkennen zu können, wie schwer sie verletzt war.
    »Nein!« Sie schlang die Arme fester um den verwundeten Mann.
    »Ich muss sehen, ob du verletzt bist, verdammt!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat die Kugel abgefangen«, flüsterte sie.
    Seth starrte in Lazars Gesicht. Dessen Lippen waren blau. Seine Augen glitzerten, sein Blick war scharf, er war immer noch bei Bewusstsein. Lazars Lippen zuckten, aber Seth konnte ihn nicht verstehen. Er beugte sich weiter nach unten.
    »Was?«, knurrte er.
    »Sie sollten sie doch beschützen«, hauchte Victor.
    Seth stieß ein harsches Lachen aus. »Ich hab’s versucht. Sie ist sehr schwer zu beschützen.«
    »Dann geben Sie sich mehr Mühe«, sagte Victor. »Sie Idiot.« Er hustete. Blut lief über seine Lippen.
    »Bitte nicht, Victor.« Raines Stimme zitterte. »Versuch, dich nicht zu bewegen. Wir holen Hilfe und …«
    »Sch, Katya. Mackey …« Flehend sah Victor ihn an.
    Seth begriff nicht, warum er sich noch die Mühe machen sollte, den letzten Worten von Jesses Mörder zu lauschen. Aber der Mann hatte Raine das Leben gerettet. Er beugte sich noch einmal hinunter.
    »Stärke ist nutzlos, wenn es nichts gibt, was man beschützen kann.« Victors Stimme war nur noch ein Wispern.
    Seth starrte dem todgeweihten Mann in die Augen und erkannte darin die trostlose Kälte, die ihn erwartete. Er richtete sich auf, wütend über die unverfrorene Frechheit dieses Mannes.
    »Lebensweisheiten aus dem Mund eines Mörders. Vielen Dank, Lazar. Ich werde das in meinen Briefkopf drucken lassen. Oder noch besser, ich lasse es auf Ihren Grabstein schreiben. Wissen Sie was? Dies ist ein besserer Tod, als Sie ihn verdient haben.«
    Er sah gerade noch das leicht amüsierte Lächeln auf Lazars Lippen, bevor Raine ihn

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