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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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dich aus!«, befahl er.
    Sie öffnete den Knoten des Gürtels und hob leicht die Schultern. Die Seide glitt an ihr herab, der weiche Stoff blieb für einen köstlichen Moment an einem ihrer steifen braunen Nippel hängen. Dann rutschte er über die Kurven ihrer Hüften und sammelte sich leise raschelnd um ihre Füße.
    Vergoldete Zehennägel, bemerkte er. Ihm gefiel das Detail. Der Zehenring gefiel ihm nicht, aber das konnte er vorläufig übersehen. Morgen würde er es seinem Verwalter sagen. »Dreh dich«, sagte er.
    Sie tat es graziös, hob dabei ihr Haar und drückte den Rücken durch. Ihre Muskeln spielten, und ihre Brüste waren perfekt. Alle Energien in seinem Körper flossen vibrierend zusammen. Der Augenblick war genau richtig.
    Victor gab dem Mädchen ein Zeichen, sich vor ihn zu knien, und dann lehnte er sich zurück, während er ihr zusah, wie sie auf die Knie sank und ihn mit einem verführerischen Versprechen ansah. Selbstsicher fasste sie unter seinen Hausmantel und umfasste mit kühlen, weichen Händen seinen erregten Penis.
    Er war beeindruckt von ihrer Technik. Das Mädchen war erfahren und einfühlsam. Ihr Tempo war perfekt. Das Verhältnis von Tiefe und Druck sehr angenehm. Er spürte ihre Zähne nicht. Die Art, wie sie Hände und Lippen und Zunge zusammen einsetzte, war grandios. Sie war kühn und doch graziös, und es gelang ihr, wunderschön und sinnlich zu bleiben während des Akts der Fellatio, und niemals vulgär zu werden, was nicht einfach war. Sie erzeugte keine unangenehmen Laute mit ihren Lippen. Und vor allem zeigte sie ungezwungenen, vergnügten Enthusiasmus. Ihm gefiel das, ob er nun echt war oder nur gespielt.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Spiegel zu und genoss ihren Anblick darin, ihre schmale Hüfte, die sich in straffe, völlig makellose Hinterbacken verbreiterte. Er würde den Verwalter anweisen, ihr einen Bonus zukommen zu lassen. Er zündete sich eine Zigarette an. Maras Augen sahen ihn kurz fragend an. Er nickte und bedeutete ihr damit, dass sie weitermachen solle.
    Das Halbdunkel des Raums wirkte plötzlich beklemmend auf ihn. Er schaltete das Licht ein, aber das war nicht gut, da es die Tatsache betonte, dass Maras Stirn ein wenig niedrig war, ihre Nase ein bisschen zu schmal. Außerdem wirkte ihr Make-up im Licht zu hart.
    Er schloss die Augen und blendete das Bild aus, dann dachte er an seine Nichte. Ihr Stelldichein mit Mackey musste eine gute Erfahrung gewesen sein. Oder zumindest sehr intensiv; die einzige Art von Erfahrung, die es seiner Meinung nach wert war, gemacht zu werden. Er fragte sich träge, ob Mara überhaupt noch in der Lage war, rot zu werden. Er öffnete die Augen und beobachtete sie. Während er zusah, wie sein Penis immer wieder in ihrem roten Mund verschwand, bezweifelte er es.
    Die widerstreitenden Überlegungen machten ihm zu schaffen und bedrohten sowohl seine Stimmung als auch seine Erektion. Er versuchte sie zu verscheuchen, aber ein beunruhigender Gedanke formte sich in seinem Kopf, so grotesk, dass er ihn unmöglich ignorieren konnte.
    Er war eifersüchtig auf seine tollpatschige, ignorante, unbescholtene Nichte. Ihr standen sowohl große Wunder als auch Katastrophen bevor. Sie konnte alles Mögliche erleben. Und das würde sie wahrscheinlich auch. Die Gefahr und Intensität ihres Lebens war Welten entfernt von der Eintönigkeit, mit der er es jeden Tag zu tun hatte.
    Er schloss die Augen und ließ sich von den warmen, feuchten, saugenden Bewegungen von Maras erfahrenem Mund zum Höhepunkt treiben. Er kam mit einem langen, schmerzhaften Zittern. Und dann brach die Stille über ihn herein.
    Als er die Augen öffnete, war seine Zigarette nur noch eine wippende Stange aus Asche. Mara wischte sich den Mund ab und versuchte, die Sorge in ihren Augen zu verbergen. Er zog seinen Mantel zusammen.
    »Du kannst gehen«, erklärte er kurz.
    Sie erhob sich und wirkte verletzt, aber sie war viel zu professionell, um auch nur im Geringsten zu protestieren. Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum.
    Er starrte aus dem Fenster. Die Kälte in ihm machte sich immer mehr breit.
    Mara zu rufen, war ein Fehler gewesen. Manchmal linderte Sex diese Kälte, manchmal verstärkte er sie. Leider konnte er am Anfang, wenn die Erregung einsetzte, unmöglich vorhersagen, was von beidem am Ende dabei herauskommen würde. Er sollte Sex wahrscheinlich vollkommen aufgeben, dachte er mit einem Stich des Bedauerns. Es war das Risiko nicht länger wert. Selbstverleugnung

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