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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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zu.
    Noch immer bereitete es ihm ein gewisses Unbehagen, daran zu denken, wie leicht es ihr gefallen war, ihn herumzukriegen. Eine kleine raffinierte Betrügerin hatte es geschafft, ihn in ihren Bann zu ziehen.
    Bei ihrem Liebesspiel hatte er einen verrückten Moment lang das Gefühl gehabt, sie sei noch Jungfrau. Aber das konnte ja gar nicht sein, denn hatte sie nicht im entscheidenden Moment das Kondom gezückt? Außerdem hatte sie gelogen und die Fotos nicht gelöscht. Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er, einem Profi auf den Leim gegangen zu sein.
    Und dieser Frau hatte er seine Visitenkarte gegeben!
    Blicklos starrte er auf die Liste in seiner Hand, bis Shafir sich über den Tisch beugte und sie ihm entriss. Das Gelächter seines Bruders holte Rafiq in die Wirklichkeit zurück. „Ich kann es kaum glauben, dass Leila auch auf der Liste steht. Sie macht einem Mann mehr Ärger als all die Banditen an der Grenze zu Marulla.“
    „Aber politisch gesehen wäre es eine gute Lösung. So könnte man ein Auge auf ihre Verwandten haben“, bemerkte der König.
    „Willst du dich wirklich mit den Brüdern ihres Vaters einlassen?“ Rafiq schüttelte den Kopf, als er an die beiden unbequemen Scheichs dachte. „Such dir eine Frau mit netterer Verwandtschaft aus.“
    Khalid warf einen Blick zu Shafir hinüber. „Vielleicht sollte ich genau das tun, was du auch getan hast, und mir eine ausländische Frau suchen, deren Familie am anderen Ende der Welt lebt.“
    Eigentlich hätte Rafiq jetzt vonseiten seines Vaters eine Tirade über die Unverletzbarkeit von Ehre und Familie erwartet, doch König Selim fragte unvermittelt: „Rafiq, hast du nicht erzählt, dass Sir Julian Carling eine Tochter hat?“
    „Ja.“ Rafiq hatte sie nur ein einziges Mal getroffen. „Elizabeth Carling.“ Obwohl er Sir Julian nicht mochte, gab es an seiner Tochter nichts auszusetzen. Sie war reich, schön und bestens in der Gesellschaft vernetzt. Trotzdem hatte es zwischen ihnen nicht gefunkt. Was man von seiner Begegnung mit Tiffany nicht sagen konnte. Die war schon beinah explosiv gewesen. „Sie könnte zu Khalid passen“, fügte er hinzu.
    „Setz sie auf die Liste“, befahl der König an Shafir gewandt. „Laut Rafiq kommt Sir Julian nach Dhahara, um sich das Gelände anzuschauen, wo das neue Carling-Hotel entstehen soll. Ich werde Lady Carling und ihre Tochter ebenfalls einladen.“
    Khalid schien wenig erfreut über diese Aussicht, doch in diesem Moment erschien die junge Sekretärin erneut. „Der Vorstandsvorsitzende von Pyramid Oil ist da. Er hat einen Termin. Was soll ich ihm sagen?“
    „Renn ruhig weg, jetzt, wo ich durch deinen Vorschlag noch mehr Druck kriege“, brummelte Khalid in Rafiqs Richtung. „Ich würde dir nämlich gern eins auf die Nase geben.“
    Rafiq lachte. „Ich bin froh, dass ich aus der Schusslinie bin.“
    Khalid stieß einen empörten Laut aus.
    Immer noch lächelnd wandte Rafiq sich an die Sekretärin. „Geben sie uns fünf Minuten, Miss Turner, dann komme ich.“
    Als Tiffany aus dem Taxi stieg, traf sie die Mittagshitze von Dhahara wie der Schlag. Heißer Wüstenwind trug einen fremden, würzigen Duft in die Stadt. Vor ihr erhob sich der Wolkenkratzer, in dem die Royal Bank of Dhahara residierte. Bis jetzt hatte Tiffany ihre Nervosität halbwegs unter Kontrolle gehabt, doch nun zitterten ihre Finger, in denen sie die goldgeprägte Visitenkarte mit Rafiqs Namen hielt. Präsident der Royal Bank of Dhahara.
    Jetzt waren es nur noch ein paar Minuten, dann würde sie ihn wiedersehen. Es hatte keinen anderen Weg gegeben, nachdem der Arzt ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt hatte. Sie bezahlte den Taxifahrer und war froh, ihr Gepäck bereits in einem Hotel in der City untergebracht zu haben. Ehe sie die Bank betrat, zog sie einen dünnen Schleier über und bedeckte ihr Haar.
    Nachdem sie die Glasschiebetür passiert hatte, ging sie auf den runden schwarzen Marmortresen zu, hinter dem der Empfangschef stand. Er trug einen weißen Anzug und die traditionelle arabische Kopfbedeckung der Männer. „Ich habe einen Termin“, log sie.
    Er schaute in den Kalender auf seinem Computer, runzelte die Stirn und wandte sich dann an Tiffany. „Tut mir leid, aber …“
    Sie hatte die lange Reise nicht gemacht, um sich hier abwimmeln zu lassen. „Rufen Sie Rafiq Al Dhahara an“, befahl sie und unterdrückte das Zittern in ihrer Stimme. „Sagen Sie ihm, Tiffany Smith ist hier und möchte sich mit ihm

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