Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
das handwerkliche Geschick, das dahintersteckte, durchaus zu schätzen. Außerdem passten sie irgendwie zu Jake. Solide, attraktiv, aber mit ein paar kleinen Fehlern.
Dabei fiel es ihr nicht schwer, seine Fehler zu akzeptieren. Denn wie sich herausstellte, hatten sie durchaus Ähnlichkeit mit ihren. Carly fand es natürlich schrecklich, was ihm widerfahren war, doch seine Vergangenheit machte das Zusammensein mit ihm viel leichter für sie, und es fiel ihr nicht schwer, offen zu ihm zu sein. Es war bisher selten vorgekommen, dass sie sich in der Gegenwart eines Mannes so gut fühlte – auch wenn sie Jake erst kurze Zeit kannte.
Plötzlich klingelte sein Handy. Jake beugte sich zu dem Nachttisch, auf dem es lag, und nahm ab. Carly lauschte seinem Teil des Gesprächs. »Was gibt’s, Alter?«, fragte er. Und dann: »Ja, es ist allerdings schon ziemlich spät. Und ich bin auch gerade ziemlich beschäftigt. Also komm bitte gleich zur Sache.«
Nachdem er das Gespräch ein paar Minuten später beendet hatte, berichtete er Carly, dass sein Freund Shane zum nächsten langen Feiertagswochenende in ein paar Tagen den Kabinenkreuzer seines Onkels leihen wollte. Das Schiff lag in Traverse City vor Anker, und Shane lud die Jungs vom Spezialprogramm für Geiselnahmen ein, einige Tage auf dem Lake Michigan zu verbringen. »Hättest du vielleicht Lust mitzukommen, wenn ich meine Schicht tauschen kann?«, fragte er.
Wow. Seine Freunde kennenlernen. Und nicht nur für ein paar Stunden, sondern für ein ganzes Wochenende. »Wird, äh, Colt auch dabei sein?«, erkundigte sie sich.
»Nein«, erwiderte Jake mit einer wegwischenden Handbewegung. »Der lebt zu weit weg. Es werden nur eine Handvoll Jungs mit ihren Freundinnen sein, die in der Nähe wohnen.«
Carly biss sich auf die Unterlippe. »Und habt ihr … du oder Colt euren Freunden von unserer Nacht im Hotel erzählt?«
»Es wurde darüber gesprochen«, sagte er leise. »Aber mehr von Colt als von mir. Er hat eine ziemlich große Klappe. Allerdings hat er ihnen von einer Frau namens Desiree und nicht von Carly erzählt. Und ich glaube, selbst wenn sie es wüssten, wäre es ihnen so ziemlich egal. Aber wenn du willst, müssen sie nichts davon erfahren, dass ich dich schon kannte, bevor ich nach Turnbridge kam.«
»O ja, bitte«, platzte es aus ihr heraus, denn Carly wusste genau, dass sie seinen Freunden nur unter dieser Bedingung gegenübertreten konnte, und dass sie hoffte, Colt niemals wieder zu begegnen. Für den einen Abend hatte es gepasst, aber es wäre sicher schwierig, ihm als ihr freundliches Kleinstadt-Selbst zu begegnen.
Jake grinste. »Soll das jetzt heißen, du kommst mit?«
Carlys Leben war bisher in vielerlei Hinsicht recht isoliert gewesen und mit einem Haufen von Jakes Freunden auf einem Schiff zusammenzukommen, klang durchaus stressig für sie. Gleichzeitig aber versprach es auch aufregend und lustig zu werden. Carly kannte zwar nicht mal Leute, die zu Wochenendausflügen auf den Lake Michigan eingeladen wurden, sie gab sich aber alle Mühe, ihm eine völlig coole und lässige Antwort zu geben. »Klar. Das klingt nett. Und es wäre schön, mal einige von deinen Freunden kennenzulernen. Außer Colt, meine ich«, schränkte sie ein und errötete erneut.
»Das sind nette Jungs. Du wirst sie mögen. Und sie werden dich mögen.«
Aber Carly dachte schon nicht mehr an die Männer, die sie bald kennenlernen würde. Ihr brannte längst eine andere Frage auf den Nägeln. Und da sie sich in Jakes Gegenwart so sicher fühlte, hielt sie sich auch nicht zurück. »Jetzt, da wir uns so nahegekommen sind, stört es dich eigentlich, was ich – was wir – mit Colt getrieben haben?«
»Das war der aufregendste Sex, den ich je hatte«, erwiderte er.
»Aber … ich meine, da kanntest du mich ja noch gar nicht richtig. Und du hast auch gar nicht damit gerechnet, mich näher kennenzulernen. Aber jetzt, da du mein wahres Ich kennst, denkst du jetzt anders von mir?«
Trotz des von Schatten durchzogenen Lichts spürte sie, wie er sie ansah. »Tu dir das nicht an, Carly.«
»Wie sollte ich nicht darüber nachdenken?«, fragte sie. »Wäre ich wirklich Desiree, würde mir das gar nichts ausmachen. Aber ich bin eben nicht Desiree … Ich bin eine Frau, der solche Dinge etwas ausmachen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass genau das die Frau ist, in die du dich verliebt hast, oder?«
Carly hatte Mühe, seinen Gesichtsausdruck zu entschlüsseln. »Auch wenn es dir vielleicht
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