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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich daran dachte.
    David deutete es falsch.
    Sekunden später hatte er den Abstand zwischen uns überbrückt und hielt mich zwischen seinen Armen und der Wand gefangen.«Liz?!«
    »Stop!«, befahl ich und tatsächlich rührte sich David nicht mehr. Sondern sah mich nur an. Was viel erschreckender war, als alles vorangegangene.
    »Was denkst du, machst du gerade?«, erkundigte ich mich.
    Jetzt war es sein Gesicht, auf das sich ein Lächeln schlich. »Ich denke, wir werden einander jetzt küssen und dann werde ich dir sagen, was ich für meinen Geburtstag plane.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es war zu spät. Zumindest dafür. Zuviel zwischen uns war kaputt gegangen.
    »Ach, komm schon, Liz. Es ist ja nicht so, als wäre es unser erster – es ist nur ein Kuss. Mehr nicht«, lockte David und tatsächlich kam ich mir so vor, als sei er das magische Buhlwesen, dem niemand widerstehen konnte – nicht einmal ich.
    «Betrachte es meinetwegen als Abschiedskuss!«, verlockte er weiter und griff nach hinten, als prüfe er, ob etwas noch da war. In seinem Hosenbund steckte. »Oder als Gegenleistung für deine Rettung.«
    Ich blinzelte, doch leider stand David so, dass ich nicht sehen konnte, nach was er gegriffen hatte. Was hatte er wirklich vor? Aus Neugierde wehrte ich mich nicht, als sich David trotz meines Kopfschüttelns über meine Entscheidung hinwegsetzte und mich küsste. Es war ein wütender Kuss, strafend, beinahe schmerzhaft. Doch Sekunden später hatte ich in der Hand, was er vor mir verborgen hatte und ihn zurückgestoßen.
    »Was ist das?« Perplex starrte ich auf den Gegenstand in meinen Händen und konnte nicht fassen, was meine Augen sahen.
    »Ein Messer«, erklärte David. Trotz des Kusses, meiner Gegenwehr und seines Verlustes klang seine Stimme bemerkenswert cool.
    »Ach?« Klugscheißer!
    »Ich trage es immer bei mir – man weiß ja nie, wann man es braucht.«
    Hatte er es jetzt gebraucht? Gebrauchen wollen? Ich starrte das silberne Metallding an und erkannte die Rillen, Riefen und Muster – es war nicht irgendein Messer. Es war das aus meinem Traum. Das, mit dem ich Klaus umbrachte. Shit! Ich ließ es fallen, als hätte ich mich verbrannt.
    Langsam wich ich zurück und war mir Davids misstrauischem Blick sehr wohl bewusst. Aber er schien sich nicht sicher zu sein, ob ich wegen ihm oder wegen des Messers nach hinten zurückwich.
    »Du weißt, was das für ein Messer ist?«, erkundigte er sich. Dieses Mal klang seine Stimme nur bedingt freundlich.
    Ich schüttelte den Kopf und schaffte es, endlich wieder nach oben zu sehen. In Davids Gesicht. Er wirkte immer noch nachdenklich. Nicht auf eine gute Art und Weise.
    »Was hattest du damit vor?«, fragte ich und hasste es, dass meine Stimme unsicher klang, verletzt.
    Mein Stiefbruder zuckte mit den Schultern. Normalerweise ein interessanter Anblick, wenn er mit freiem Oberkörper vor einem stand. In diesem Fall jedoch war der Effekt an mich vollkommen verschwendet. Selbst sein strahlendes und selbstbewusstes Lächeln hatte nicht mehr dieses engelshafte Zaubern, welches ich einst so geliebt hatte.
    »Ich will, dass wir wieder zusammen sind!«, meinte er.
    »David, du kannst nicht beides haben. Mich nicht gleichzeitig hassen und lieben. Verachten und haben wollen.«
    Sein Lächeln verschwand und seine Lippen wurden zu schmalen Strichen in seinem Gesicht. Aber immerhin sagte er nichts. Das war schon einmal ein Fortschritt.
    »Wohin willst du, wenn am Freitag die Bombe platzt?«, erkundigte er sich schließlich und streckte seine Hand aus, um mir über die Wange zu streichen. Eine seltsam zärtliche Trostgeste. Ich antwortete nicht.
    »Genau!«, meinte er, »Zu Elijah und Jonah. Sie sind deine Verbindung zu den Nachtmahren.«
    Ich sagte immer noch nichts und hoffte, dass ihm die Stille unangenehm genug war, um sie unbedingt füllen zu wollen. Es klappte. Wie in ungefähr 99% dieser Fälle.
    »Deswegen werde ich nicht dich outen, sondern die beiden.«
    Es war schwer, mich wirklich mundtot zu machen und zu überraschen, aber jetzt konnte ich spüren, wie mein Mund aufklappte. Doch das Teufelchen schwieg und auch meinem Verstand fiel keine passende Retourkutsche ein. Davids Plan war auf so viele Arten falsch, dass ich es gar nicht in Worte fassen konnte.
    Nach fassungslosen Minuten schaffte ich endlich ein herablassendes: »Und in dich war ich wirklich einmal verliebt?!«
    Ohne ihm eine Chance zu geben, sich zu erklären, zu

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