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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Zumindest so hinterhältig, wie es ein gut gelaunter Klaus konnte.
    »Wir verschieben das restliche Fahrtraining auf morgen – dann gehö;rt uns die ganze Strecke ganz exklusiv.«
    Mein Gesichtsausdruck musste so ungläubig gewesen sein, dass Klaus leise lachte. Aber klar: Als Auftragskiller / Vater des zukünftigen Tagmahrkö;nigs / Mitglied des Triumvirates hatte er vermutlich genug Geld, um sich mal eben eine ganze Rennstrecke für einen Tag mieten zu kö;nnen. Welche Farbe wohl seine Kreditkarte hatte?
    »Trotzdem wäre es hilfreich, wenn du den dreien klar machst, dass du keinen von ihnen liebst«, behauptete Klaus. »Zumindest, wenn du keinen von ihnen liebst.«
    »Aber das mache ich doch!«, protestierte ich kläglich.
    »Keine Ausreden, Andeutungen oder Nettigkeiten. Einfach ein klares, deutliches Nein.«
    »Also so wie du bei Meg.« Ha! Wer im Glashaus sitzt, sollte halt nicht mit Steinen nach mir werfen.
    »Das ist immer etwas anderes gewesen.« Jetzt war es an Klaus, zu protestieren.
    »Ja, sicher. Etwas anderes!« Mit den Augen rollend folgte ich meinem mehr oder weniger charmanten Retter und ließ mir abermals sehr galant in ein Auto helfen. Dieses Mal in den Hummer, nicht in den Bugatti.

    Unsere Unterkunft war ein typisches, amerikanische Motel. Egal ob Motel five, six oder seven draufstand oder man ein durchschnittliches Holiday Inn nahm, es war eine großer, langgezogener Bau, zweistö;ckig, und jedes Zimmer war von außen durch eine Tür zu betreten. Keine Extra-Sicherheit, keine Wache. Jeder, der einen Wagen hatte, konnte auf den Parkplatz fahren und dort lauern, bis man sein Zimmer betreten hatte – oder einen direkt vorher einkassieren.
    Ich warf Klaus einen prüfenden Blick zu, aber er schien ihn nicht zu bemerken und ließ sich auch sonst nichts anmerken. Trotzdem ... rein objektiv wäre ich im
de Temples
Haus sicherer gewesen. Hier war ich – falls ich denn wirklich auf der Abschussliste eines wie auch immer gearteten Mahrs stand -, selbst im ersten Geschoss bestenfalls auf dem Präsentierteller.
    Mein Verdacht wurde bestätigt, als Klaus eine Tür ö;ffnete und mir ebenfalls einen Schlüssel aushändigte. »Ich habe zwei nebeneinander liegenden Zimmer reserviert. Es gibt eine Verbindungstür. Lass sie bitte unabgeschlossen.«
    »Bin ich ein Kö;der?«, erkundigte ich mich so neutral wie mö;glich.
    »Bin ich ein Angler?«, konterte er.
    Hö;rbar atmete ich aus, sparte mir aber jedweden Kommentar. Doch als ich weitergehen wollte, hielt mich Klaus am Arm fest. Die Berührung kam so unerwartet wie schnell und ließ Adrenalin durch meinen Kö;rper schießen. »Ich würde nichts tun, was dich unnö;tig in Gefahr bringt.«
    »Die Betonung liegt auf
unnö;tig
, oder?«, meinte ich bitter. Wieder war ich nicht eingeweiht worden, wieder hatte es niemand für nö;tig gehalten, mich zu fragen.
    Klaus’ Lächeln war verhalten, aber immerhin argumentierte er nicht und ließ meinen Arm los.
    »Vertraust du mir?«
    Ich atmete tief ein. »Das ist jetzt wirklich unfair.«
    »Nein, ist es nicht. Und es ist eine ganz einfache
Ja
oder
Nein
Frage.«
    »Ja.« Obwohl ich wusste, dass ich es früher oder später bereuen würde – wahrscheinlich eher früher – tat ich es ... und zwar wider besseren Wissens.
    Klaus nickte. Doch selbst die Zufriedenheit in seinem Blick war eher verhalten, überlagert von einer anderen Emotion, die ich nicht deuten konnte.
    »Versuch dich zu entspannen und zu schlafen. Ich wecke dich morgen früh.«
    Ich nickte und schloss die Tür neben seinem Zimmer auf. Am Rande registrierte ich, dass er wartete, bis ich mein eigenes Reich betreten und die Tür geschlossen hatte, wurde aber von dem Gedanken an Getränke und Abendessen abgelenkt.
    Vollkommen zu unrecht, wie sich nach dem Licht anschalten herausstellte. Es gab einen Kühlschrank mit Cola, Wasser und Säften und auf dem Tisch der kleinen Sitzgruppe standen verschiedene, abgepackte Sandwiches. Nicht mein Lieblingsessen, aber für ein, zwei Tage durchaus akzeptabel.
    Erst als ich mich mit Cola und einem Putenbrustsandwich auf das Bett verkrümmelte (jaja, ich weiß ... man isst nicht im Bett), sah ich den Blumenstrauß. Er stand auf dem Nachttisch und wirkte durch das geballte Weiß harmlos. Deutlich harmloser als die Bedeutung von Narzissen, Rosen, eine Nelke und Rosenknospen wirklich war. Und mindestens die weiße Nelke war gelogen. Zumindest rein rechtlich.
    Statt wie geplant ins Essen zu beißen, legte ich das Sandwich zur

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