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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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war, oder eifersüchtig, habe ich es mir überlegt, mir die Genugtuung vorgestellt.« Ich stand auf und trat zum Fenster. Die Nacht war so still, so friedlich. »Aber die wäre nur kurz. Und dann hätten sie alle geprüft – und ich vielleicht meine beste Freundin ebenfalls ans Messer geliefert.«
    Ich drehte mich zu Jessica um und sah den inneren Kampf, den sie mit sich ausfocht. Wahrscheinlich Tag für Tag für Tag. Es war leicht etwas – jemanden – mit Vorurteilen zu begegnen oder zu hassen, den man nicht kannte, aber deutlich schwerer, wenn man die Gegner kannte, einige Mahre der anderen Seite mochte. Es gab eben nicht nur schwarz und weiß. Ich nickte. »Den beiden geht es wahrscheinlich ähnlich.«
    Dieses Mal zuckte Jessica mit den Schultern. Es sah nachdenklich aus.
    »Sie sind beide nicht böse«, erklärte ich.
    »Ich weiß!« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es war freundlich. Und fast so friedlich, wie die Nacht. Sie wusste es wirklich.
    »Ich bin nicht böse.«
    Slaters Tochter sah mich an, ihr Lächeln gefroren. Doch schließlich nickte sie. »Ich weiß.« Musste sie, sonst hätte sie mich längst ans Messer geliefert.
    Das Verständnis zwischen uns machte etwas Tieferem Platz. Einer Gewissheit. Jessica atmete tief durch. »Das wird er mir nie verzeihen.«
    »Er muss es ja nicht erfahren.«
    Sie sah mich an, als wäre ich irre. »Er wird es wissen, wenn du dort nicht auftauchst.«
    »Wo?«
    »Im Abwasserkeller.«
    War ja klar, wo auch sonst. Naiv von mir, erst herzukommen.
    »Dort sind die Nachtmahre, die du suchst.« Ich schwieg und Jessica war so nett, die Stille zu füllen. »Sie sollten dich angreifen, damit Jonah und Elijah dich retten können.«
    »Die kleinen Helden«, kommentierte ich trocken und meine neue Freundin verdrehte die Augen.
    »Aber wie können sie mich retten – und wie haben sie die Mahre dazu bekommen, mitzuspielen? Ich denke, die Kategorie 2 ist für das ganze Imwahren-Leben-Traumchaos verantwortlich.«
    Jessica starrte mich ungläubig an, dann rückte sie weiter ans Kopfende und setzte sich aufrechter. »Du weißt es wirklich nicht, oder?«
    »Was weiß ich nicht?«
    »Elijah ist ihr Anführer!«
    Ich starrte Jessica an und etwas in meinem Inneren erstarrte. Der Fluch, der durch ihr Zimmer hallte, galt mir selbst und war kein bisschen jugendfrei. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, dass er aus meinem Mund stammte. Dann ließ ich mich wie betäubt auf den Stuhl sinken.
    »Aber sie stecken auch nicht hinter dem Chaos.«
    Mein zweite Fluch schaffte es, noch schlimmer zu werden. Galt aber immerhin nicht mehr mir.

    In der sicheren Gewissheit, der dümmste Mensch der Welt zu sein – der einzige, dem niemand etwas freiwillig sagte, mit dem jeder spielte und für seine Zwecke ausnutzte -, kletterte ich zurück über den Zaun. Immerhin wusste ich jetzt, dass ich mich auf die falschen Fährte hatte lenken lassen; der Gedanke tröstete kein bisschen. Auch, dass Jonah »nur« ein Nachtmahr der Kategorie 1 und nicht auch noch »zufällig« der Anführer der Kategorie 3 war, hatte nichts beruhigendes. Meinen neusten Informationen zu folge, waren
diese
Nachtmahre tatsächlich renitent und hatten tatsächlich weder mit Jonah oder mit Elijah etwas zu schaffen. Aber das sollte ja nun wahrlich nicht viel heißen.
    Mit dem Gefühl, früher oder später wegen alles und jedem vor Wut explodieren zu müssen, schlich ich mich ins Haus. Doch auf halbem Weg zur Treppe hörte ich die Geräusche aus dem Wohnzimmer. Ernsthaft? Ich überlegte weiterzugehen und Klaus seinem Traum zu überlassen. Aber wirklich nur ganz kurz. Belladonna – tsk … das ich nicht lache! Bellablöde!

Kapitel 7
    Freitag. Der Tag der Woche, an dem nicht einmal ich früh aufstehen konnte. Zumindest nicht früh genug, um ein wie auch immer geartetes Trainingsprogramm durchzuziehen. Falls die Bösen also zuschlagen wollten … heute war ein guter Tag dafür.
    Leider war das einzige Böse am heutigen Morgen mein Wecker, der penetrant klingelte und sich weigerte mich noch eine Minute schlafen zu lassen. Dabei brauchte ich wirklich nur noch diese eine, winzige Minute. Ehrlich!
    Doch es half alles nichts. Mein Handywecker piepte ebenfalls und mein Gewissen erinnerte mich daran, dass unten bereits der Kaffee durchlief. Verfluchte Verantwortung! Ich musste dringend mit Klaus über die Wochenenden reden. Keine Chance, dass »der Auftragskiller« sein Frühstück an Sam- und Sonntagen ebenfalls zu nachtschlafener Zeit

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