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Die Nadel.

Titel: Die Nadel. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follettl
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geht also wieder von neuem los. Verflucht.«
    »Sie haben eine Insel erwähnt«
    »Ja. Storm Island – ungefähr zehn Meilen vor der Küste, genau östlich von Aberdeen. Sie finden Sie auf einer Karte mit großem Maßstab.«
    »Wieso sind Sie so sicher, daß er dort ist?«
    »Ich bin überhaupt nicht sicher. Wir müssen noch immer mit allem rechnen – andere Städte, die Küste, alles. Aber wenn er dieses Boot gestohlen hat, die . . . «
    » Marie II.«
    »Ja. Wenn er sie gestohlen hat, lag sein Treffpunkt wahrscheinlich in der Nähe dieser Insel. Und wenn das stimmt, ist er entweder ertrunken oder auf der Insel gestrandet.«
    »Das klingt vernünftig.«
    »Wie ist das Wetter da oben?«
    »Unverändert.«
    »Könnten Sie die Insel mit einem großen Schiff
     erreichen?«
    »Wenn das Schiff groß genug ist, kann man wahrscheinlich bei jedem
     Sturm auslaufen. Aber die Insel hat doch bestimmt keinen geeigneten Pier, oder?«
    »Das müßten Sie herausfinden. Aber ich nehme an, daß Sie recht haben. Hören Sie
     zu. In der Nähe von Edinburgh ist ein Stützpunkt der RAF. Bis Sie dort sind, steht Ihnen
     ein Wasserflugzeug zur Verfügung. Ich werde mich darum kümmern. Sobald der Sturm
     nachläßt, starten Sie. Sehen Sie zu, daß auch die Küstenwache von einer Sekunde auf die
     andere auslaufen kann. Ich weiß natürlich nicht, ob die schneller sind als Sie.«
    »Hm.« Bloggs schien Zweifel zu haben. »Wenn das U-Boot auch darauf wartet, daß sich
     der Sturm legt, wird es vor uns da sein.«
    »Das stimmt.« Godliman zündete sich
     eine Zigarette an und suchte krampfhaft nach einem neuen Einfall. »Nun, wir können eine
     Korvette zu der Insel schicken, die sie ständig umkreisen und auf Fabers Funksignal warten
     soll. Wenn der Sturm aufhört, können die ein Boot aussetzen, um auf die Insel zu
     gelangen. Ja, das ist eine gute Idee.«
    »Wie steht’s mit ein paar
     Jagdflugzeugen?«
    »Einverstanden. Aber die müssen, genau wie Sie, warten, bis sich
     das Wetter gebessert hat.«
    »Das kann nicht mehr allzu lange dauern.«
    »Was
     meinen die schottischen Meteorologen?«
    »Sie schätzen, daß es mindestens noch
     einen Tag so bleibt.«
    »Verdammt.«
    »Das ist ziemlich egal. Solange wir uns
     nicht rühren können, sitzt er auch fest.«
    »Wenn er überhaupt dort ist.«
    »Natürlich.«
    »In Ordnung«, sagte Godliman. »Wir haben also eine Korvette,die Küstenwache, ein paar Jäger und ein Wasserflugzeug. Sie machen
     sich jetzt besser auf den Weg. Rufen Sie mich aus Rosyth an. Seien Sie vorsichtig.«
    »Tschüs.«
    Godliman hängte ein. Seine Zigarette, die er im Aschenbecher
     vergessen hatte, war zu einem winzigen Stummel niedergebrannt. Er steckte sich eine neue
     an, nahm den Hörer wieder in die Hand und ließ sich mit der Küstenwache verbinden.

FÜNFTER TEIL – KAPITEL 29
    ie er so auf der Seite
     lag, wirkte der Geländewagen kraftvoll, aber hilflos – ein verwundeter Elefant. Der
     Motor war abgewürgt. Faber gab dem Wagen einen kräftigen Stoß, so daß er sich
     würdevoll wieder auf alle vier Räder stellte. Der Wagen hatte den Kampf relativ
     unbeschadet überstanden. Das Leinenverdeck war natürlich unbrauchbar: Der Schnitt von
     Fabers Messer war zu einem langen Riß geworden, der von einer Seite zur anderen
     reichte. Der linke Kotflügel, der sich in den Boden gebohrt und das Fahrzeug zum Stehen
     gebracht hatte, war zusammengedrückt. Der Scheinwerfer auf dieser Seite war zertrümmert,
     ebenso das Fenster, das von dem Schuß aus der Flinte getroffen worden war. Die
     Windschutzscheibe war wie durch ein Wunder unversehrt.
    Faber kletterte auf den
     Fahrersitz, nahm den Gang heraus und betätigte den Anlasser: Der Motor zündete und starb
     wieder ab. Beim nächsten Versuch sprang er an. Faber seufzte vor Erleichterung. Im
     Augenblick hätte er keine längere Strecke zu Fuß bewältigen können.
    Er blieb
     eine Weile sitzen und prüfte, wo am Körper er Verletzungen davongetragen
     hatte. Vorsichtig berührte er seinen rechten Knöchel, der mächtig anschwoll. Vielleicht
     war ein Knochen angebrochen. Es war ein Glück, daß das Fahrzeug für einen Mann ohne
     Beine ausgerüstet war, denn Faber hätte kein Bremspedal niedertreten können. Die Beule
     an seinem Hinterkopf fühlte sich riesig an, wie ein Golfball; wenn er sie berührte,
     klebte Blut an seiner Hand. Er besah sich genau sein Gesicht im Rückspiegel. Es war von
     kleinen Schnittwunden und starken Prellungen übersät wie das

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