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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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hätte keine Frau auf der ganzen Welt lieber küssen mögen, als diese, die sie gerade in den Armen hielt.
    Wieder durchfuhr sie dieses Glücksgefühl, dieses Ziehen im Bauch, das sie nur bei Jackie verspürte.
    Sie befreite sich erleichtert. „Gehen wir?“ Alex hatte die Rechnung bereits beglichen, den Motorradschlüssel von Ritschie entgegengenommen.
    „Wohin?“
    „Zu dir können wir ja schlecht. Deine Bude befindet sich ja in Auflösung. Da gibt es nicht mal mehr eine gute Musik.“ Alex grinste schräg. „Ich würde sagen, wir gehen zu mir, oder besser gesagt zu uns nach Hause.“
    Jackie sah sie an. Was alles in ihrem Blick lag, war schwer zu erkennen. Alex legte ihren Arm um ihre Taille und zog sie mit sich.
    Sie warf Ritschie noch einen letzten Blick über ihre Schulter zu. Diese hob lächelnd ihre Visitenkarte hoch und winkte zum Abschied.
     
    Die Fahrt dauerte eine knappe Viertelstunde. Jackie saß die ganze Zeit über merkwürdig still auf dem Beifahrersitz. Alex fühlte sich an die Nacht ihres Unfalls erinnert. Ihr ging es heute nicht wesentlich besser, sagte ihr ein prüfender Blick zur Seite. Was ging in Jackie vor?
    „Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir keine Vorwürfe machen“, sagte Alex in ihre Richtung.
    Jackie schwieg.
    Gut, dass es Wochenende war. Morgen würden sie Zeit genug füreinander haben.
    „Gehst du zuerst ins Bad?“, fragte Alex, als sie in die Garage einfuhr.
    „Ja.“ Jackie verschwand durch die Badezimmertür, kam fünf Minuten später wieder heraus, ging schnurstracks ins Schlafzimmer, ohne ein weiteres Wort.
    Alex gähnte. Die Uhr zeigte viertel vor eins, sie entschied sich ebenfalls Schluss zu machen für heute. Einen Sekundenbruchteil überlegte sie, ob sie auf dem Sofa schlafen sollte oder oben, verwarf den Gedanken aber wieder.
    Sie ging ins Badezimmer, schaute ihr müdes Spiegelbild an.
    Wie oft würde sie diese Frau noch abholen müssen? Sie kannten sich noch nicht sonderlich lange, hatten aber schon öfter gestritten als in Alex sich in ihren gesamten vorherigen Beziehungen, oder kam es ihr nur so vor?
    Sie ging leise ins Bett. Jackie lag auf der Seite, atmete ruhig. Alex war froh, dass sie wieder da war. Das war ihr letzter Gedanke, bevor sie einschlief.
     
    Als sie erwachte, war Jackie weg. Das Bett war leer. Alex schaute auf die Uhr: Kurz nach sieben. Warum in aller Welt war diese Frau schon so früh auf? Eigentlich müsste sie einen anständigen Kater haben.
    Sie fand sie in der Küche sitzend, über die Sonntagszeitung gebeugt bei einer Tasse Kaffee. Es roch gut. Der Frühstückstisch war gedeckt, Toast, Eier, Marmelade stand für sie bereit. Moritz saß auf ihrem Schoß.
    „Guten Morgen.“
    Jackie blickte auf. „Hab ich dich geweckt?“
    „Es ist ungewöhnlich, ohne dich aufzuwachen.“
    Jackie lächelte schwach.
    „Was macht dein Kopf?“
    „Gut. Kein Thema.“
    Alex entschied, sie mit ihrer Zeitung noch etwas alleine zu lassen und ging den Gang zurück ins Bad. Was auch immer der Tag brachte, es würde erst nach einer ausgiebigen Dusche auf sie zukommen.
    Während das Wasser auf sie herunterströmte, beschloss sie, heute etwas Sport zu machen. Sie hatte sich diese Woche noch nicht viel bewegt. Die kleine Runde gestern war so gesehen kein Training gewesen, sondern ein zwangsläufiger Zeitvertreib. Zudem hatte sie gestern überhaupt keine Kondition gehabt. Alex entschied, die gleiche Strecke heute noch mal zu laufen und die Zeit zu stoppen. Vielleicht könnte sie auch mal wieder in ihre Sauna gehen. Ein kleiner Pool dazu wäre wirklich nicht schlecht. Sabines Wellness-Oase fiel ihr wieder ein. Aber sie wusste, dass sie deren Angebot niemals annehmen würde.
    Sie schlüpfte in ihre Jogginghose, Sport-BH und Shirt, dann setzte sie sich an den Frühstückstisch.
    Jackie lugte hinter ihrer Zeitung hervor. „Du gehst joggen?“
    „Nachher.“ Alex schenkte sich Kaffee ein, nahm sich eine Scheibe Toast.
    „Ich geh mit.“
    Alex zog eine Augenbraue in die Höhe. „Bist du so fit?“
    „Warum nicht?“
     
    Nach dem Frühstück zog Jackie sich um. Ob sie jetzt beweisen musste, dass sie trotz allem noch sportlicher war als Alex?
    Alex schnallte sich ihre Pulsuhr um, zog ihre Laufschuhe an. Sie starteten vom Haus hoch Richtung Waldrand, wollten den Trimm-dich-Pfad laufen, danach eine kleine Schleife und wieder nach Hause. Sieben Kilometer, das sollte reichen fürs Erste.
    Sie liefen so langsam, dass sie sich nebenbei noch unterhalten

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