Die Nächte der Aphrodite
Brauen und fuhr fort, den blassen, feucht glänzenden Rücken seiner Partnerin zu streicheln. Dann drehte er sie leicht zur Seite und wölbte seine Hand um ihre baumelnde Brust. Er knetete und massierte das üppige Fleisch, bis die Frau in wilder Ekstase den Kopf zurückwarf. Sie war Elaine vorgestellt worden, als das Fest noch in zivilisierten Bahnen verlief, aber der Name war mit allen anderen verschmolzen, die sie an diesem Abend gehört hatte.
Jetzt drückte die Frau den Rücken durch und reckte ihm das Hinterteil entgegen, als wollte sie seine Hände auch dort spüren. Der Comte gehorchte und grub seine Finger in die vollen Rundungen, die er drückte und auseinander zog und wieder zusammendrückte, während er sich in einem gleichbleibenden Rhythmus immer wieder in ihr versenkte. Dabei lächelte er Elaine mit dem Lächeln des Siegers an, und sie begriff, dass er ihr gerade eine Vorstellung seiner Talente gab. Die Frau wimmerte, flehte und fluchte in unzusammenhängenden Worten. Der Comte griff in das helle Haar und zog die Frau ein Stück hoch, damit Elaine ihr Gesicht sehen konnte, als sie ihren Höhepunkt erreichte. Die Züge verzerrten sich, und die Augen rollten zurück, bis sich die zitternden Lider darüber schlossen. Sie schrie hoch und abgehackt, so lange, bis der Comte ihr Haar losließ. Dann sackte sie über der Lehne zusammen und blieb so liegen, auch als er sich aus ihr zurückzog.
Er kam auf Elaine zu und bei dieser Gelegenheit konnte sie sehen, dass er noch immer hart war. Unwillkürlich starrte sie auf die glänzende Rute, die sich ihr entgegenstreckte. Als er vor ihr stehen blieb, flog ein Schauer über ihren Körper, aber sie konnte nicht sagen, ob aus Erregung oder Furcht.
»Wollt Ihr Euer Tüchlein nicht doch ablegen?«, fragte er mit einer dunklen, von Leidenschaft durchsetzten Stimme. »Ich habe mich nur für Euch aufgespart.«
Der Satz brachte zurück, was sie vergessen wollte. Den Mann, der sich auch aufgespart hatte für eine einzige Frau. Jegliche Erregung fiel von ihr ab. Sie blickte zu der Chaiselongue, über deren Lehne noch immer der bewegungslose Körper seiner Gespielin hing. Einen Moment lang sah sie sich selbst in ihr. Gebraucht, benutzt, verlassen, vergessen.
Sie holte tief Luft. »Nein, ich werde mein Tüchlein nicht ablegen. Und wenn Ihr Euch für mich aufspart, dann sehe ich kalte, einsame Zeiten für Euch heraufdämmern.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Zimmer.
Ihr Inneres befand sich immer noch in Aufruhr. Sie fühlte sich wütend und gleichzeitig verletzlich wie zuvor. Und erstaunlicherweise hatte ihr entstelltes Gesicht überhaupt nichts damit zu tun.
Ohne auf den Tisch zu achten, auf dem sich die Frau unter Béatrices strengem Blick von drei anderen Männern nehmen ließ, durchquerte Elaine mit gesenktem Kopf den Ballsaal. Gerade, als sie die hohe gläserne Tür zum Flur öffnen wollte, hielt sie der Herzog am Arm fest. »Ist alles in Ordnung?«
Sie nickte, ohne aufzublicken, aber er legte die Finger unter ihr Kinn. Ihre Augen schwammen in Tränen, und sie hatte Mühe, nicht vor ihm in wildes Schluchzen auszubrechen.
»Ich nehme an, das hat nichts mit der Nacht der Aphrodite zu tun?«, fragte er sanft und wischte die erste Träne mit dem Daumen von ihrer Wange.
»Nein. Ich erbitte die Erlaubnis, mich zurückziehen zu dürfen, Euer Gnaden.« Ihre Stimme war kaum hörbar.
»Natürlich. Ihr braucht meine Erlaubnis nicht, Mademoiselle Callière, Ihr könnt das Fest und alle kommenden verlassen, wann immer Ihr möchtet. Ich wollte nur sichergehen, dass Euch niemand beleidigt oder verärgert hat.«
Elaine kratzte die letzten Reste ihrer Selbstachtung zusammen. »Das ist nicht geschehen. Ich bin müde, es war ein langer Tag, und ich möchte einfach nur zu Bett gehen«, brachte sie steif heraus.
Der Herzog hob ihre Hand an seine Lippen. »Ich wünsche Euch eine geruhsame Nacht, wir sehen uns morgen, meine Liebe. Sandrine bringt Euch zu Euren Räumen.«
Wie aus dem Boden gewachsen stand das Mädchen plötzlich vor ihr. »Danke«, gelang es Elaine zu sagen, ehe sie Sandrine folgte. Die Voraussicht des Herzogs erwies sich als nicht übertrieben. Ohne Hilfe hätte sie ihren Weg durch die langen Gänge und Flure nicht gefunden.
Als sie endlich die Zimmertür hinter sich ins Schloss fallen hörte, lehnte sie sich erleichtert dagegen. Sie fühlte sich wie betäubt. Einerseits hatte sie Mühe, alle überwältigenden Ereignisse des Abends zu
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