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Die Nächte der Aphrodite

Die Nächte der Aphrodite

Titel: Die Nächte der Aphrodite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Leidenschaft verlieh Vincents Kuss ein Feuer, das eine Schneise durch Henris Bewusstsein brannte. Er vergaß alles um sich herum, seine Gedanken zerstoben in einem bunten Nebel und sein Verlangen besiegte den Verstand. Er schob die Hand unter Vincents Hemd, während er anfing, an seiner Zunge zu saugen. Vincent stöhnte, und das Vibrieren seiner Lippen lief in einer direkten Linie in Henris ohnehin schon angeschwollene Rute. Er vertiefte den Kuss und fasste mit der anderen Hand nach der deutlichen Wölbung in Vincents Hose. Durch den glatten Stoff hindurch massierte er ihn langsam und rhythmisch, das Ausmaß der Erektion, die er unter seinen Fingern spürte, ließ sein eigenes Blut immer schneller durch die Adern jagen. Er wollte ihn spüren, ohne den hinderlichen Stoff, er wollte ihn schmecken, ihn zur äußersten Ekstase treiben und ihn leer trinken, während sich dieser herrliche Körper unter ihm wand.
    Mit einem erstickten Laut knickten Vincents Knie ein, und er sank aufs Bett. Seine heftigen Kontraktionen verrieten, dass er seinen Höhepunkt erreicht hatte. Er löste seinen Mund von Henris Lippen und lehnte die Stirn an seine. Nach wenigen Momenten hob er den Kopf. Seine Augen waren dunkel und undurchdringlich, seine Lippen glänzten rot und feucht, wie eine besonders süße Frucht. Unerwartet heftig machte er sich los und trat einen Schritt vom Bett zurück. Mit gespreizten Fingern fuhr er durch sein dichtes Haar und rang dabei sichtlich um Fassung.
    Henri sah ihn an, verwirrt und gefangen in einer eigenartigen Hilflosigkeit, die er noch nie empfunden hatte und die nichts mit seinem eigenen, unbefriedigten Verlangen zu tun hatte.
    »Sekretär also. Ich kam her, um etwas anderes für Euch zu sein, Euer Gnaden«, sagte Vincent noch immer atemlos. »Doch wenn es das ist, was Ihr wollt, dann werde ich es sein. Euer Sekretär.«
    Etwas in Henri drängte ihn, Vincent die Tür zu weisen und ihm zu verbieten, jemals wieder sein Haus zu betreten. Ihn zu vergessen und ihm das Vergessen zu befehlen. Für sein eigenes Seelenheil und das von Vincent. Dennoch konnte er es nicht tun. Er konnte ihn nicht wegschicken. Das Nicken seines Kopfes war so schwach, dass er es kaum spürte.
    Vincent sah es dennoch. »Gut, Euer Gnaden. Dann bin ich von heute an Euer Sekretär. Und Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, dass ich Euch jemals wieder in eine Situation wie eben bringe. Ich kenne meinen Platz.« Er verbeugte sich steif. »Entschuldigt mich, aber ich muss meine Kleidung in Ordnung bringen.«
    Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, lehnte Henri den Kopf in die Kissen und schloss die Augen. Er war nicht daran gewöhnt, Fehler zu machen. Und dieser Fehler würde ihn mehr kosten, als alle anderen vorher.

27
 
    »Ihr wolltet mich sprechen, Henri?« Elaine setzte sich dem Herzog gegenüber. Seit dem Vorfall im Zwinger waren vier Tage vergangen, dennoch sah er reichlich mitgenommen aus. Gestern hatte man Bernard neben seiner Tochter und seiner Frau begraben. Vincent hatte dafür gesorgt, dass alles reibungslos vonstatten ging und sich dabei als Henris vorläufiger Sekretär vorgestellt. Henri selbst war weder bei der Beisetzung erschienen noch hatte er sich sonst in der Öffentlichkeit gezeigt.
    Auch die Nächte der Aphrodite waren ausgesetzt worden, und Elaine nahm an, dass Henri sie deshalb zu sich beordert hatte. Dank Troys Fürsorge hatte sie sich gut erholt. Sie waren die letzten Tage ununterbrochen zusammen gewesen, und er behandelte sie mit einer Mischung aus Respekt und Zuneigung, die ihr immer wieder ans Herz ging. Obwohl er sie mit keinem Wort mehr drängte, begann sie ernsthaft darüber nachzudenken, mit ihm nach La Mimosa zu gehen. Sie liebte ihn, das wusste sie, und es sah ganz so aus, als meinte er tatsächlich, was er sagte. Und das erschien ihr einen zweiten Versuch wert.
    »Ich werde nächste Woche nach Versailles reisen.« Die Stimme des Herzogs klang müde.
    Elaine legte die Hände ineinander. »Und vermutlich wollt Ihr ein großes Fest vor Eurer Abreise veranstalten, nun, ich ...«
    »Ich will Euch fragen, ob Ihr mich begleiten wollt, Elaine«, unterbrach er sie.
    Fassungslos starrte Elaine ihn an. »Nach Versailles? Ihr fragt, ob ich mitkommen möchte?« Ihre Stimme überschlug sich. »Natürlich will ich das. Ach, Henri, ich hätte nie gedacht, dass Ihr mich mitnehmen würdet. Wie soll ich Euch nur danken?«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Dann hat unser Verhältnis also nicht unter Bernards

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